Fördermaßnahme

Reduzierung des Gender Data Gap in der klinischen Forschung

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2025
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Gesamte Fördersumme: bis zu 5,7 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 43

1. Ziele des Förderschwerpunktes

Der medizinische Fortschritt hat umfangreiche Erkenntnisse zur wirksamen Therapie und Versorgung von zahlreichen Erkrankungen hervorgebracht. Bis heute fehlt jedoch, trotz des Wissens über physiologische Unterschiede zwischen den biologischen Geschlechtern, in vielen Indikationen die Evidenz für eine geschlechtersensible Behandlung. Klinische Studien beobachten systematisch definierte Gruppen von Patientinnen und Patienten und bringen Evidenz zur Wirksamkeit neuer Therapien hervor. Oft jedoch werden in überproportionaler Zahl Männer eingeschlossen beziehungsweise intersexuelle Personen sowie (Subgruppen von) Frauen ausgeschlossen. Gründe hierfür sind oft methodischer Natur, da bei Frauen bestimmte Aspekte wie die monatliche Variation des weiblichen Hormonzyklus, bestehende Schwangerschaft oder die Stillzeit und gegebenenfalls spezielle Lebensumstände bei einer Studie beachtet werden müssen.

Vor diesem Hintergrund fehlt in vielen Fällen immer noch ein großer Teil der notwendigen Informationsgrundlage für eine geschlechtersensible Diagnostik, Therapie oder Anwendung medizinischer Technik. Dies kann die gesundheitliche Versorgung der Geschlechter, insbesondere für Frauen, negativ beeinflussen. Für eine schnelle und gezielte Diagnostik und passgenaue Therapie ist eine Schließung dieser Datenlücken, der sogenannten „Gender Data Gaps“, durch evidenzbasierte klinische Forschung von Bedeutung.

Ziel der Fördermaßnahme ist es, einen Impuls hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von geschlechtersensiblen Aspekten in der klinischen Forschung zu geben. Damit soll ein wissenschaftlicher Beitrag zur Reduzierung des Gender Data Gap und zur geschlechtersensiblen medizinischen Behandlung geleistet werden.

Die Förderrichtlinie ist in vier Module unterteilt:

  • Modul 1: Gefördert werden systematische Übersichtsarbeiten, die Evidenz zur geschlechtersensiblen Therapie von Patientinnen und Patienten aus klinischen Studien nach internationalen Standards zusammenführen.
  • Modul 2: Gefördert werden explorative Post-hoc-Analysen von Datensätzen bereits durchgeführter klinischer Studien mit Blick auf mögliche geschlechtersensible Aspekte der untersuchten Therapie.
  • Modul 3: Gefördert werden Vorhaben, in denen in Zusammenarbeit mit Betroffenen und weiteren relevanten Zielgruppen (zum Beispiel orientiert an einer „Priority Setting Partnership“ der James Lind Alliance) die dringlichsten Forschungsfragen in der geschlechtersensiblen Behandlung verschiedener Erkrankungen identifiziert und priorisiert werden.
  • Modul 4: Gefördert wird die Organisation, Durchführung und Nachbereitung von in der Regel bis zu fünftägigen Summer Schools zu geschlechtersensibler klinischer Forschung.

Teilprojekte

Systematische Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit und Sicherheit von Rauch- und Vaping-Entwöhnungsinterventionen für Frauen, Männer und Geschlechterminoritäten (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2547
Gesamte Fördersumme: 261.363 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Gertraud Stadler
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM)
Reinickendorfer Str. 61
13347 Berlin

Systematische Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit und Sicherheit von Rauch- und Vaping-Entwöhnungsinterventionen für Frauen, Männer und Geschlechterminoritäten (Modul 1)

Nikotinabhängigkeit ist weltweit nach wie vor eine starke Herausforderung für Gesundheitsakteure, trotz eines Rückgangs in den letzten Jahren. Besonders Frauen und Geschlechterminoritäten zeigen oft geringere Erfolgsraten bei der Raucherentwöhnung, was auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Behandlung und der Wirkung von Interventionen hinweist. Bisherige Studien zur Raucherentwöhnung haben überwiegend männliche Teilnehmer einbezogen, was zu einer Wissenslücke bezüglich der spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Geschlechterminoritäten führt. Auch die Wirksamkeit von E-Zigaretten (Vapes) und anderen alternativen Nikotinprodukten ist noch nicht ausreichend untersucht. Das Ziel das Vorhabens ist es daher, die bestehende Evidenzlücke zu schließen und zu verstehen, welche Entwöhnungs-Interventionen für verschiedene Geschlechter am effektivsten und sichersten sind. Die systematische Übersichtsarbeit bezieht dafür alle relevanten Studien zu Rauch- und Vaping-Entwöhnungsmaßnahmen ein und nimmt Geschlechterunterschiede in der Wirksamkeit und Sicherheit der Therapien in den Blick. Es sollen so gezielte geschlechtersensible Empfehlungen für die Rauch- und Vaping-Entwöhnung entwickelt werden. Dazu werden Interviews mit Fachpersonal und Betroffenen der Nikotinsucht durchgeführt, um wichtige Perspektiven und Erfahrungen aus Sicht von Patientinnen und Patienten zu erfassen. Darüber hinaus wird eine Patientenvertretung in den Forschungsprozess eingebunden, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Betroffenen im Fokus der Studie stehen. Die Ergebnisse sollen nicht nur in Fachzeitschriften veröffentlicht, sondern auch über Konferenzen und Symposien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Systematische Analyse der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Wirksamkeit der postoperativen Schmerzbehandlung (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2545
Gesamte Fördersumme: 221.737 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn
Adresse: Universität Münster, Universitätsklinikum, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude 1
48149 Münster

Systematische Analyse der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Wirksamkeit der postoperativen Schmerzbehandlung (Modul 1)

Systematischer Leitlinienreview zu geschlechtsspezifischen Therapieempfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2543
Gesamte Fördersumme: 261.273 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Sylvia Stracke
Adresse: Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Innere Medizin, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A
Ferdinand-Sauerbruch-Str.
17489 Greifswald

Systematischer Leitlinienreview zu geschlechtsspezifischen Therapieempfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (Modul 4)

Im Projekt INSiGhT-CKD (Integration of Sex and Gender in Trials for Chronic Kidney Disease) wird ein systematischer Review durchgeführt, um geschlechtssensible therapeutische Empfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (CKD) aus den Jahren 2015-2025 zu untersuchen. Frauen sind häufiger von CKD betroffen, jedoch in klinischen Studien unterrepräsentiert. Sie erhalten seltener eine CKD-Diagnose, werden weniger oft in die Nephrologie überwiesen und erhalten nicht so häufig leitliniengerechte Behandlungen wie Männer. Diese Versorgungsungleichheit ist auf das soziale (Gender), nicht auf das biologische Geschlecht zurückzuführen. Globale Organisationen wie Kidney Disease:Improving Global Outcome (KDIGO) bemühen sich, geschlechtsspezifische Informationen in klinischen Leitlinien zu integrieren. Dies zeigt die Dringlichkeit, bestehende Lücken zu schließen und Leitlinien geschlechtergerecht und evidenzbasiert zu gestalten. Der Review untersucht, wie Leitlinien geschlechts- und genderspezifische Unterschiede berücksichtigen und wie sie angepasst werden können. Dazu wird analysiert: 1) Empfehlungen in Leitlinien: Werden geschlechts- und genderspezifische Unterschiede in therapeutischen Empfehlungen thematisiert? 2) Repräsentation in Studien: Wie hoch ist der Anteil von Männern und Frauen in zitierten randomisiert-kontrollierten Studien? Entspricht der Frauenanteil ihrer Häufigkeit in der CKD-Population? Werden Ergebnisse nach Geschlecht getrennt ausgewertet? 3) Charakteristika der Studien und Autorinnen sowie Autoren: Gibt es Zusammenhänge zwischen Frauenrepräsentation, dem Prestige der Zeitschrift oder dem Geschlecht der Autoren? Um die Versorgung von CKD-Patientinnen zu verbessern, müssen Studien Geschlechtsunterschiede analysieren und berichten sowie Wissenslücken in geschlechtssensiblen Daten gezielt adressieren. Nur so kann eine gerechte, wirksame und inklusive Versorgung sichergestellt werden.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prognose und Wirksamkeit einer 6- vs. 12-monatigen Clopidogrel-Strategie nach medikamentenbeschichteter Stentimplantation (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2539
Gesamte Fördersumme: 49.282 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: PD Dr. Erion Xhepa
Adresse: Klinikum der Technischen Universität München (TUM Klinikum), Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen
Lazarettstr. 36
80636 München

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prognose und Wirksamkeit einer 6- vs. 12-monatigen Clopidogrel-Strategie nach medikamentenbeschichteter Stentimplantation (Modul 2)

Aktuelle europäische Leitlinien empfehlen keinen geschlechtsspezifischen Ansatz für eine duale Thrombozytenaggregationshemmung nach perkutaner Koronarintervention. Es wurden jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Thrombozytenaktivität beobachtet, was darauf hindeutet, dass Frauen möglicherweise anders auf Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) ansprechen. Dennoch sprechen die Ergebnisse von Post-hoc-Analysen, die geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit von TAH untersuchen, nicht für einen maßgeschneiderten Ansatz. Außerdem ist bereits bekannt, dass Frauen nach perkutanen Koronarinterventionen andere Ergebnisse erzielen. Die meisten Untersuchungen zur geschlechtsspezifischen Prognose haben jedoch eine kurze Nachbeobachtungszeit, daher liegen weniger Daten zur Langzeitprognose vor. Die ISAR-SAFE-Studie, an der weltweit 4.000 Patientinnen und Patienten teilnahmen, verglich eine 6-monatige duale Thrombozytenaggregationshemmung mit einer 12-monatigen und zeigte, dass eine 6-monatige duale Thrombozytenaggregationshemmung bei der Vorbeugung von Herzinfarkten und Blutungen gleichermaßen wirksam ist. Ziel ist es, die geschlechtsspezifischen Merkmale und Ergebnisse der in die Studie einbezogenen Patientinnen und Patienten zu bewerten und die Langzeitprognose von Frauen und Männern, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterziehen, über einen Zeitraum von zehn Jahren zu analysieren.

Machine Learning basierte Post-hoc Analyse zur genderspezifischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Piperacillin bei Sepsis (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2534
Gesamte Fördersumme: 49.752 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Ute Chiriac
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, KIinik für Anästhesiologie
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg

Machine Learning basierte Post-hoc Analyse zur genderspezifischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Piperacillin bei Sepsis (Modul 2)

Eine schnelle und effektive Antibiotikatherapie ist entscheidend für das Überleben von Sepsis-Patienten. Dabei ist es wichtig, eine ausreichend hohe Konzentration des Antibiotikums im Blut zu erreichen, ohne gefährliche Überdosierungen zu riskieren. Die Antibiotikadosierungen, die schwer kranken Patientinnen und Patienten verabreicht werden, beruhen auf Studien mit gesunden, männlichen Probanden. Bei einer Sepsis sind jedoch viele Körperfunktionen verändert, sodass davon auszugehen ist, dass das Antibiotikum nicht mit der gleichen Geschwindigkeit abgebaut wird. In bisherigen Untersuchungen wird jedoch nicht ausreichend auf die nachgewiesenen Unterschiede im Medikamentenabbau zwischen Männern und Frauen eingegangen. Dazu gehören neben einer unterschiedlichen Nierenfunktion beispielsweise auch Unterschiede in der Fettverteilung. Im Hinblick auf die effektive und sichere Antibiotikatherapie von schwer kranken Frauen bestehen daher große Wissenslücken. Mit Hilfe von Labortests kann die Antibiotikakonzentration im Blut gemessen, und die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden. In dieser Studie soll mithilfe von maschinellen Lernalgorithmen ein Datensatz analysiert werden, der umfassende Patienteninformationen (unter anderem Alter, Geschlecht, Laborwerte) sowie die Ergebnisse der Antibiotika-Konzentrationsmessungen enthält. Maschinelle Lernmethoden sind im Vergleich zur herkömmlichen Statistik in der Lage, deutlich komplexere Datenauswertungen durchzuführen. So soll vor allem der Einfluss des Geschlechts auf das Erreichen der gewünschten Antibiotikakonzentration im Blut untersucht werden.

Post-hoc Analyse zu geschlechtsspezifischen Aspekten der Primärtumorresektion beim Kolonkarzinom mit irresektablen Metastasen (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2533
Gesamte Fördersumme: 47.700 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Johanna Kirchberg
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Post-hoc Analyse zu geschlechtsspezifischen Aspekten der Primärtumorresektion beim Kolonkarzinom mit irresektablen Metastasen (Modul 2)

Dick- und Enddarmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart weltweit und wird in ca. 20 % der Fälle diagnostiziert, wenn schon Fernabsiedlungen vorliegen. Die Wirkung der operativen Entfernung des Dickdarmtumors auf die Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten, beim Vorliegen von Fernabsiedlungen und zusätzlich zu einer Chemotherapie, war lange Zeit unklar. In zwei hochqualitativen Studien wurde 2024 gezeigt, dass diese für die Gesamtheit aller Patientinnen und Patienten unabhängig vom Geschlecht keinen Vorteil zu bringen scheint. Keine der beiden Studien hat dabei in der Auswertung geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gezielt beleuchtet. In diesem Projekt soll die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Teilnehmenden bezüglich Tumoreigenschaften, Therapieansprechen, -nebenwirkungen und Überleben in Abhängigkeit von der operativen Entfernung des Dickdarmtumors untersucht werden. Hauptziel ist es, herauszufinden, ob Männer oder Frauen mit bestimmten Eigenschaften Vor- oder Nachteile durch die Entfernung des Dickdarmtumors haben. Diese Ergebnisse könnten als Grundlage für eine geschlechtsspezifische Therapieanpassung in Zukunft dienen. Methodisch werden an den bereits gesammelten Daten der abgeschlossenen und veröffentlichten SYNCHRONOUS-Studie geschlechtsspezifische statistische Auswertungen durchgeführt.

Überbrückung des Gender Data Gap in der psychischen Gesundheit (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2532
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Derntl
Adresse: Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Calwerstr. 14
72076 Tübingen

Überbrückung des Gender Data Gap in der psychischen Gesundheit (Modul 4)

Die Auswirkungen von biologischem Geschlecht und Gender, das sich auf Geschlechtsidentität, -ausdruck und gesellschaftliche Normen bezieht, auf psychische Gesundheit und Krankheit werden in der Forschung und klinischen Praxis oft übersehen. Dieses Versäumnis, der sogenannte "Gender Data Gap", betrifft sowohl Männer aber vor allem Frauen und besonders diverse Personen und führt zu fehlerhaften Diagnosen und eingeschränkt wirksamen Behandlungsmöglichkeiten. So äußern sich beispielsweise psychische Erkrankungen wie Depressionen bei Frauen, Männern und diversen Personen unterschiedlich, doch werden diese Unterschiede in Forschung und Behandlung oft nicht berücksichtigt. In dieser Sommer School werden Forschende und Kliniker darin geschult, diese Probleme wahrzunehmen und anzugehen, indem sie Geschlecht und Gender als Variablen in ihre Forschung einbeziehen. Die Teilnehmenden lernen, wie sie präklinische und klinische Studien konzipieren und daraus entstehende Daten analysieren und interpretieren können, welche biologisches Geschlecht und Gender als Variablen einbeziehen. Das Programm bietet auch praktische Anleitungen für die Umsetzung dieser Erkenntnisse in die klinische Praxis und in Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen, um die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. Es wird ein kostenloses Programm zur medizinischen Fortbildung und zum öffentlichen Engagement angeboten.

Gender in Medicine: Lessons Learned for Cardiovascular Disease (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2531
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Gertraud Stadler
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GIM)
Seestr. 73, Haus 10
13347 Berlin

Gender in Medicine: Lessons Learned for Cardiovascular Disease (Modul 4)

Die Summer School "Geschlechtermedizin in der Kardiologie" widmet sich den Geschlechteraspekten in der Medizin, mit besonderem Fokus auf die Fachdisziplin Kardiologie. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen mit 18,6 Millionen Todesfällen weltweit im Jahr 2019 zu den häufigsten Todesursachen. Dennoch werden geschlechtsspezifische Unterschiede in der medizinischen Versorgung bisher unzureichend berücksichtigt. Frauen zeigen beispielsweise bei einem Herzinfarkt oft weniger bekannte Symptome, was zu lebensgefährlichen Verzögerungen bei der Diagnose und Behandlung führen kann. Zudem basieren viele klinische Studien fast ausschließlich auf männlichen Probanden, wodurch die Ergebnisse nicht uneingeschränkt auf Frauen übertragbar sind. Ziel der Summer School ist es, ein Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kardiologie zu schaffen und innovative Ansätze für Forschung, Lehre und Praxis zu entwickeln. An fünf Tagen werden Theorie und Praxis in Vorlesungen, Fallstudien, Workshops und Gruppenarbeiten verknüpft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Wissensaustausch und der Vernetzung der Teilnehmenden, um langfristig geschlechtersensible Ansätze in der Medizin zu fördern. Abendveranstaltungen bieten zusätzliche Gelegenheiten zum Austausch zwischen Teilnehmenden, Dozierenden und Mitarbeitenden. Die Summer School richtet sich an alle die Personen, die sich für die Zukunft der Medizin interessieren – unabhängig von ihrem Ausbildungsstand, ob Studierende, Forschende oder Praktizierende.

Heterogenität verstehen und für die immunologische Behandlung nutzen (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2530
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Gertraud Stadler
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GIM)
Seestr. 73, Haus 10
13347 Berlin

Heterogenität verstehen und für die immunologische Behandlung nutzen (Modul 4)

Ziel der Summer School ist es, Nachwuchsforschende mit dem Wissen und den Kompetenzen auszustatten, um die geschlechts- und diversitätsspezifische Datenlücke in der Immunologie zu schließen. Das Programm beinhaltet das Thema Heterogenität in Theoriebildung, Forschungsdesign und Datenanalysen. Durch eine Mischung aus theoretischen Vorträgen, praktischen Übungen und gemeinsamen Diskussionen werden die Teilnehmenden die Auswirkungen von Diversität (z. B. unter Berücksichtigung von Faktoren wie Geschlecht, Alter, sozioökonomischem Status und ethnischer Zugehörigkeit) erkennen und in ihre Forschungsdesigns einbeziehen können, so dass in Zukunft verschiedene unterrepräsentierte Gruppen in der Forschung berücksichtigt werden und die Genauigkeit und Anwendbarkeit von Behandlungen verbessert wird.

Gender-sensitive Evidenz durch Methoden und Individualisierte N-of-1 Trial Interventionen (Modul4)

Förderkennzeichen: 01GN2529
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Lippert
Adresse: Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH
Prof.-Dr.-Helmert-Str. 2-3
14482 Potsdam

Gender-sensitive Evidenz durch Methoden und Individualisierte N-of-1 Trial Interventionen (Modul4)

Der Gender Data Gap in der klinischen Forschung stellt seit Langem eine Herausforderung für die angemessene Prävention, Behandlung und Risikoeinschätzung bei verschiedenen Erkrankungen dar. Die Summer School GEMINI adressiert diese Problematik, indem sie zentrale Aspekte der statistischen Studienplanung und -auswertung von klinischen Studien beleuchtet und dabei frauenspezifische biologische und soziokulturelle Unterschiede berücksichtigt. Im Fokus stehen Themen wie die Definition und Auswahl von Stichproben, Planung von Interventionen, Datenanalyse sowie die verständliche Kommunikation von Ergebnissen. So ist es von zentraler Bedeutung, dass bereits bei der Stichprobenziehung möglichst alle relevanten Subgruppen erfasst werden. Ist dies aus ethischen (z. B. schwangere Frauen), datenschutzrechtlichen (mögliche Identifikation einer Person) oder ökonomischen (Zeit und Kosten einer großen Stichprobe) Gründen nicht möglich, bieten sich alternativ Studiendesigns auf individueller Ebene, sogenannte N-of-1 Trials an. Diese ermöglichen die Berücksichtigung von persönlichen Eigenschaften, insbesondere auch von genderspezifischen Eigenschaften der untersuchten Person und umgehen Notwendigkeiten einer großen Personenstichprobe. In der Summer School GEMINI werden die statistischen Herausforderungen in gender-sensiblen Studien sowie N-of-1 Trials eingängig in Form von Vorträgen und Workshops dargestellt. Dazu werden 20 Teilnehmende die Möglichkeit haben, sich in fünf Tagen umfangreiche Kenntnisse über die gendersensible Planung und Auswertung klinischer Studien anzueignen.

Summer School zu Geschlechtswendigkeit bei psychischen Erkrankungen – Wie Diagnose und Therapie verbessert werden können (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2528
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Anke Hinney
Adresse: Universität Duisburg-Essen, Universitätsmedizin Essen, Institut für geschlechtersensible Medizin
Hufelandstr. 55
45147 Essen

Summer School zu Geschlechtswendigkeit bei psychischen Erkrankungen – Wie Diagnose und Therapie verbessert werden können (Modul 4)

Damit Menschen verschiedener Geschlechter von dem Gesundheitssystem gleichermaßen profitieren können, müssen geschlechtsspezifische Effekte gut verstanden und bei Diagnose und Therapie berücksichtigt werden. Die Häufigkeit psychischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Für diese Erkrankungen finden sich starke Geschlechterunterschiede, die in der Behandlung bislang nicht adäquat berücksichtigt werden. Mit den Teilnehmenden wird erarbeitet, welche Geschlechterunterschiede es in der Prävalenz für verschiedene psychische Erkrankungen gibt und welche Erklärungen momentan diskutiert werden. Es sollen Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen, die über Patientenselbsthilfegruppen rekrutiert werden, einbezogen werden. In aktiver Auseinandersetzung an konkreten Fallbeispielen sollen die Teilnehmenden bei den Patientinnen und Patienten erheben, welche Geschlechterunterschiede bestehen. Wie wird die Erkrankung wahrgenommen? Wie ist die Inanspruchnahme von Hilfesystemen? Haben die Patienten das Gefühl, dass ihr Geschlecht / Gender bei der Therapie eine Rolle spielt? Außerdem werden Simulationspersonen geschlechtsspezifische Unterschiede der Erkrankungen darstellen und damit die Thematik anschaulich näherbringen. Diese Simulationspersonen können nachfolgend in weiteren Lehrveranstaltungen eingesetzt werden, so dass das Thema der geschlechtswendigen psychischen Erkrankungen in die Lehre implementiert wird. Am letzten Tag wird SPIRIT für ein breites Publikum geöffnet. Ein Hauptvortrag mit anschließender Diskussionsrunde wird das Thema in die Öffentlichkeit bringen. Eine thematisch passende Ausstellung ergänzt die Veranstaltung.

Evidenzbasiertes Panel und Interdisziplinärer Austausch zur Optimierung des GeNder HEalth Data Gap mit Design Thinking (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2527
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Moritz Göldner
Adresse: Technische Universität Hamburg, Arbeitsgruppe Data-Driven Innovation (W-EXK2)
Am Schwarzenberg-Campus 4
21073 Hamburg

Evidenzbasiertes Panel und Interdisziplinärer Austausch zur Optimierung des GeNder HEalth Data Gap mit Design Thinking (Modul 4)

EPIONE beschäftigt sich mit der unzureichenden Berücksichtigung von Frauen, trans- und intergeschlechtlichen Personen und nicht-binären Menschen in der klinischen Forschung sowie des umgekehrten Phänomens, der medizinischen Unterversorgung von Männern - beispielsweise in der Psychiatrie und Psychotherapie. Im Rahmen des fünftägigen Projekts werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler fachübergreifend vernetzt und erarbeiten anhand der nutzendenzentrierten Design-Thinking-Methode praxisnahe Lösungsansätze für fünf relevante Schwerpunkte, darunter Endometriose, Fuß- und Hüftendoprothetik, Essstörungen bei Männern sowie Patientinnen- und Patientensicherheit. Dabei werden Betroffene aktiv einbezogen, um deren Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ziel ist es, den Teilnehmenden durch fachübergreifenden Austausch eine Weiterqualifizierung in den genannten Themenbereichen zu ermöglichen. Sie sollen befähigt werden, innovative und datenbasierte Ansätze zu entwickeln, welche Lücken in der geschlechtersensiblen (klinischen) Forschung schließen und so eine gerechtere Gesundheitsversorgung fördern.

Evidenz geschlechts- und intersektionalitäts-sensibler Psychotherapie (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2525
Gesamte Fördersumme: 268.006 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: PD Dr. Rüdiger Zwerenz
Adresse: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Untere Zahlbacher Str. 8
55131 Mainz

Evidenz geschlechts- und intersektionalitäts-sensibler Psychotherapie (Modul 1)

Psychische Erkrankungen sind weltweit eine der größten Ursachen für Behinderungen und betreffen Millionen von Menschen. Sie haben erhebliche soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen. Obwohl psychische Erkrankungen alle Menschen betreffen können, gibt es große Unterschiede in der Diagnose und Behandlung, besonders bei geschlechterdiversen und intersektional (z. B. aufgrund von Alter, Ethnie oder sozialem Status) diskriminierten Gruppen. Erste Studien deuten darauf hin, dass ein multikultureller Ansatz und kulturelle Demut seitens der Therapeuten die Therapieergebnisse verbessern können. Es fehlt jedoch an geschlechtersensiblen Analysen in der Forschung. Diese Lücke könnte zu Ungleichheiten in der Behandlung und den Ergebnissen führen. Um das zu ändern, müssen künftig mehr Daten zum Geschlecht erfasst werden, verschiedene Gruppen in die Analysen einbezogen und intersektionale Ansätze berücksichtigt werden. Diese Schritte sind notwendig, um Psychotherapien zu entwickeln, die für alle Menschen wirksam sind, unabhängig von ihrem Geschlecht. Darüber hinaus gibt es noch nicht genügend Befunde, wie wirksam geschlechtersensible Therapie tatsächlich ist. Hier fehlen klare Forschungsergebnisse, Langzeitstudien und einheitliche Richtlinien, wie solche Therapien durchgeführt werden sollen. Für die Weiterentwicklung von Psychotherapieverfahren sind daher mehr fundierte, qualitativ hochwertige Studien notwendig. Eine systematische Überprüfung der bestehenden Literatur soll daher helfen, diese Lücken zu schließen und evidenzbasierte Richtlinien zu entwickeln, die Therapeuten bei der Arbeit mit geschlechterdiversen und intersektional benachteiligten Gruppen unterstützen.

Priority Setting Partnership zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen (Modul 3)

Förderkennzeichen: 01GN2516
Gesamte Fördersumme: 258.530 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Margareta Halek
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Priority Setting Partnership zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen (Modul 3)

Frauen sind nicht nur häufiger von Demenz betroffen, sondern stellen auch die Mehrheit der pflegenden Angehörigen. Bei Männern hingegen treten verhaltensbezogenen Symptome einer Demenz teilweise vermehrt auf und sie haben besondere Bedürfnisse in ihrer Rolle als pflegende Angehörige. Diese geschlechterspezifischen Unterschiede haben direkte Auswirkungen auf die psychosoziale Unterstützung. Das Projekt ParGenDA hat zum Ziel, unbeantwortete zentrale Fragen im Hinblick auf Forschung zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen in einem partizipativen Prozess zu identifizieren und nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen. Im Projekt ist eine sogenannte Priority Setting Partnership geplant. Der gesamte Prozess wird von einer Gruppe aus Menschen mit Demenz, pflegenden Angehörigen und Fachleuten im Gesundheitswesen und ihren Interessenvertretungen gesteuert. Mit einem breit gestreuten Fragebogen, der sich an Menschen mit Demenz und alle an der Versorgung beteiligten Personengruppen richtet, werden möglichst viele Fragen aller Zielgruppen ermittelt. Diese Fragen werden dann mit bestehender Fachliteratur verglichen, um zu prüfen, ob sie nicht bereits in wissenschaftlichen Studien beantwortet wurden. Die unbeantworteten Fragen werden dann in Workshops gemeinsam von den Beteiligten nach ihrer Wichtigkeit sortiert. Am Ende stehen die zehn wichtigsten Fragen bezüglich geschlechtersensibler psychosozialer Interventionen fest. Diese werden dann an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forschungsförderer und die Öffentlichkeit weitergegeben.

Summer School zu Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden auf Glia-Neuron-Interaktionen in Krankheiten des zentralen Nervensystems (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2512
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Di Benedetto
Adresse: Universität Regensburg, Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsstr. 84
93053 Regensburg

Summer School zu Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden auf Glia-Neuron-Interaktionen in Krankheiten des zentralen Nervensystems (Modul 4)

Die unzureichende Datenlage zu Frauen in klinischen und vorklinischen Studien, der sogenannte "Gender Data Gap", macht es dringend notwendig, geschlechtsspezifische Fragestellungen im biomedizinischen Kontext interdisziplinär in den Fokus zu bringen. Die Teilnehmenden der hier vorgeschlagenen Summer School zu Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden auf Glia-Neuron-Interaktionen in Krankheiten des zentralen Nervensystems (GENIE) sollen neueste Erkenntnisse und offene wissenschaftliche Fragestellungen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Krankheitsentwicklung, -prävention und -behandlung behandeln. Ein Fokus soll dabei auf den aktuellen Methoden und Erkenntnissen in der Bildung von neuronalen Schaltkreisen und Glia-Neuron-Interaktionen liegen, die eine kritische Rolle in der Entstehung geschlechtsspezifischer Unterschiede spielen. Die Summer School soll außerdem Unterschiede in der Medikamentenwirksamkeit und -sicherheit zwischen den Geschlechtern beleuchten und die Notwendigkeit vermitteln, diese Aspekte in klinischen Studien zu berücksichtigen, um eine geschlechtersensible Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Es soll für Ansätze sensibilisiert werden, eine ausgewogene Studienpopulation zu nutzen und Kompetenzen für eine langfristig geschlechtergerechte Patientenversorgung zu entwickeln. Insgesamt soll die Summer School somit einen umfassenden Überblick über die Bedeutung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der medizinischen Forschung und Praxis bieten und Wege aufzeigen, wie diese Erkenntnisse in einer verbesserten wissenschaftlichen Herangehensweise und in der Patientenversorgung umgesetzt werden können.

Digital Health als Ansatz zur Verringerung der Gender Data Gap in klinischen Studien (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2511
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Theresa Sophie Busse
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Versorgungsforschung
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Digital Health als Ansatz zur Verringerung der Gender Data Gap in klinischen Studien (Modul 4)

Im Projekt soll eine dreitägige Veranstaltung (Summer School) geplant und durchgeführt werden, die sich mit dem Thema "Geschlechterunterschiede in medizinischen Studien" (Gender Data Gap) beschäftigt. Fokussiert wird der Einsatz von digitalen Interventionen in klinischen Studien betrachtet, um diese Geschlechterunterschiede zu verringern und Datenlücken zu schließen, etwa durch die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten und die aktive Beteiligung von Betroffenen. Eingeladen sind Studierende, Forschende und Fachleute aus Medizin, Pflege, Informatik, Philosophie, Physiotherapie und verwandten Bereichen sowie Interessierte aus Unternehmen, Krankenhäusern, ärztlichen Praxen und der Bevölkerung. Die Teilnehmenden erhalten hierbei sowohl Vorträge zu den fachlichen Hintergründen der Gender Data Gap sowie den Möglichkeiten von Digital Health. Dies wird ergänzt durch Berichte aus Klinik und Forschung zu realen Problemen durch Gender Data Gap. Durch den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern wird die Perspektive der Patienten eingebracht. Ein bestehendes Rahmenwerk für Gerechtigkeit im Bereich der digitalen Gesundheit wird den Teilnehmenden vorgestellt und bietet die Basis für die Arbeit an realen Herausforderungen in der klinischen Forschung.

Evaluation von geschlechtsspezifischen Effekten der transkraniellen Gleichstromstimulation in der Neuroregeneration (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2509
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Silke Wolf
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Abt. Experimental Electrophysiology and Neuroimaging (xENi)
Martinistr. 52
20246 Hamburg

Evaluation von geschlechtsspezifischen Effekten der transkraniellen Gleichstromstimulation in der Neuroregeneration (Modul 2)

Das Projekt untersucht, ob nicht-invasive Hirnstimulationstechniken in der Schlaganfallrehabilitation unterschiedliche Effekte bei Frauen und Männern haben. In Europa erleiden jährlich etwa 750.000 Menschen einen Schlaganfall, und bis 2035 könnte diese Zahl auf etwa 820.000 steigen. Schlaganfälle, die durch eine plötzliche Störung der Blutversorgung im Gehirn ausgelöst werden, führen häufig zu schwerwiegenden, langanhaltenden Beeinträchtigungen mit erheblichen Konsequenzen für die Einzelperson und die Gesellschaft. Angesichts der wachsenden Zahl von Betroffenen ist neben der Prävention eine effektive Rehabilitation entscheidend, insbesondere zur Wiederherstellung von Hand- und Armfunktionen, die für den Alltag und die individuelle Unabhängigkeit unerlässlich sind. Die anodale transkranielle Gleichstromstimulation, eine sichere nicht-invasive Methode, kann die Erholung nach einem Schlaganfall unterstützen. Zwar gibt es Hinweise, dass die Wirksamkeit von Hirnstimulationstechniken geschlechtsabhängig sein könnte, aber dies ist bei der anodalen transkraniellen Gleichstromstimulation noch nicht eindeutig für Schlaganfälle geklärt. Daher sollen vorhandene Daten auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Ansprechen untersucht werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, im Rahmen zukünftiger klinischer Studien individuelle Therapieansätze zu testen. Zudem ist eine Veröffentlichung geplant, um die Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das Bewusstsein für geschlechtersensible Ansätze in der Schlaganfalltherapie zu fördern.

Summer School zu Geschlechteraspekten bei immun-mediierten Erkrankungen - Gender Matters: Rethinking Immunity and Disease in the Face of Data Gaps (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2503
Gesamte Fördersumme: 46.026 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Stephanie Dauth
Adresse: Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP)
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt am Main

Summer School zu Geschlechteraspekten bei immun-mediierten Erkrankungen - Gender Matters: Rethinking Immunity and Disease in the Face of Data Gaps (Modul 4)

Etwa 5-7% der westlichen Bevölkerung sind von Immunerkrankungen betroffen. Häufig gibt es dabei geschlechterspezifische Unterschiede in der Symptomatik, dem Krankheitsverlauf und dem Therapieansprechen. Dennoch werden geschlechterspezifische Aspekte in klinischen Studien häufig unzureichend berücksichtigt. Die dreitägige GUIDE (Gender, Understanding, Immunity, Diversity, Equality) Summer School richtet sich an Nachwuchsforschende der MINT-Fächer und der Medizin und fokussiert auf immun-mediierte Erkrankungen, integriert jedoch auch andere Disziplinen und Perspektiven, um eine umfassende Sicht auf den Gender Data Gap zu bieten. Dazu werden ausgewiesene Experten eingeladen um ihr Wissen und neue Entwicklungen mit den Teilnehmenden zu diskutieren. Neben den Unterschieden in der Diagnostik und Behandlung von Immunerkrankungen sowie deren biologischen Ursachen werden die Vielfalt des Genderbegriffs und die Herausforderungen geschlechtergerechter klinischer Forschung thematisiert. Es werden sozio-kulturelle Einflüsse und geschlechtersensibles Gesundheitsverhalten betrachtet und auf die systematische Erfassung von Gendervielfalt und verfügbare geschlechter- und diversitätssensible Methoden eingegangen. Entrepreneure präsentieren innovative Ansätze der geschlechtersensiblen Medizin und der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Zusammenhang mit dem Gender Data Gap wird diskutiert. Zudem werden Erfahrungen mit Gender Bias in anderen Disziplinen und deren Übertragbarkeit auf klinische Studien thematisiert. Neben der fachlichen Weiterbildung ermöglicht die Summer School interdisziplinären Austausch und Networking, fördert dabei berufliche und persönliche Entwicklung. Die GUIDE Summer School sensibilisiert für Wissen und Forschungslücken in der geschlechterspezifischen Medizin und ermutigt die Teilnehmenden, ihre Projekte kritisch zu hinterfragen und geschlechtersensible Forschung zu integrieren, um langfristig den Gender Data Gap in der medizinischen Versorgung zu reduzieren.

Summerschool Facing the Gender Data Gap: Wie lassen sich durch KI- und simulationsgestützte Methoden geschlechterbezogene Datenlücken schließen? (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2502
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Marion Mangelsdorf
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Zentrum für Anthropologie und Gender Studies
Belfortstr. 20
79098 Freiburg im Breisgau

Summerschool Facing the Gender Data Gap: Wie lassen sich durch KI- und simulationsgestützte Methoden geschlechterbezogene Datenlücken schließen? (Modul 4)

Die Summer School "Facing the Gender Data Gap: Wie lassen sich durch KI- und simulationsgestützte Methoden geschlechterbezogene Datenlücken schließen?" bringt einen interdisziplinären Austausch an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg voran. Zum Auftakt wird die Bandbreite der bereits bestehenden Studien im Bereich der gendersensiblen Medizin, wie sie unter anderem durch die Charité in Berlin sowie durch das Gendered Innovations Programm an der Stanford University entwickelt wurden, aufgezeigt. Des Weiteren bilden den Kern der Summer School zwei methodische Schwerpunkte: Ein Hackathon des SFB 1597 Small Data mit 20 Teilnehmenden, der sich mit KI-Methoden zur Analyse realer klinischer Daten beschäftigt. Ziel ist es, geschlechtsspezifische Unterschiede in den medizinischen Daten sichtbar zu machen und innovative Ansätze zur Reduktion des Gender Data Gaps zu entwickeln. Parallel führt ein Gender-Medizin fokussierter Simulationsworkshop mit Schwerpunkt Critical Ressource Crew Management etwa 40 Teilnehmende, bestehend aus Studierenden der Medizin, der Gender Studies sowie Doktorandinnen und Doktoranden aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (KAI) zusammen. Neben einführenden Vorträgen werden hierzu genderkonkordante und genderdiskordante Lerngruppen im Simulationszentrum des Universitätsklinikums mit Hilfe simulierter notfallmedizinischer Szenarien eigene spezifische physiologische, psychometrische und soziologische Lerndaten erheben. Ziel dabei ist es, sowohl für noch existierende Datenlücken in diesen klinischen Feldern zu sensibilisieren als auch methodische Ansätze für die Lehre und Forschung zu diskutieren, um diese Lücke zu schließen. Die Ergebnisse werden am Ende der Summer School im Plenum zur Diskussion gestellt. Im Anschluss werden die Ergebnisse als Open-Source-Tools zu Lehr- und Forschungszwecken aufbereitet.