Fördermaßnahme

Reduzierung des Gender Data Gap in der klinischen Forschung

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2025
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Gesamte Fördersumme: bis zu 5,7 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 43

1. Ziele des Förderschwerpunktes

Der medizinische Fortschritt hat umfangreiche Erkenntnisse zur wirksamen Therapie und Versorgung von zahlreichen Erkrankungen hervorgebracht. Bis heute fehlt jedoch, trotz des Wissens über physiologische Unterschiede zwischen den biologischen Geschlechtern, in vielen Indikationen die Evidenz für eine geschlechtersensible Behandlung. Klinische Studien beobachten systematisch definierte Gruppen von Patientinnen und Patienten und bringen Evidenz zur Wirksamkeit neuer Therapien hervor. Oft jedoch werden in überproportionaler Zahl Männer eingeschlossen beziehungsweise intersexuelle Personen sowie (Subgruppen von) Frauen ausgeschlossen. Gründe hierfür sind oft methodischer Natur, da bei Frauen bestimmte Aspekte wie die monatliche Variation des weiblichen Hormonzyklus, bestehende Schwangerschaft oder die Stillzeit und gegebenenfalls spezielle Lebensumstände bei einer Studie beachtet werden müssen.

Vor diesem Hintergrund fehlt in vielen Fällen immer noch ein großer Teil der notwendigen Informationsgrundlage für eine geschlechtersensible Diagnostik, Therapie oder Anwendung medizinischer Technik. Dies kann die gesundheitliche Versorgung der Geschlechter, insbesondere für Frauen, negativ beeinflussen. Für eine schnelle und gezielte Diagnostik und passgenaue Therapie ist eine Schließung dieser Datenlücken, der sogenannten „Gender Data Gaps“, durch evidenzbasierte klinische Forschung von Bedeutung.

Ziel der Fördermaßnahme ist es, einen Impuls hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von geschlechtersensiblen Aspekten in der klinischen Forschung zu geben. Damit soll ein wissenschaftlicher Beitrag zur Reduzierung des Gender Data Gap und zur geschlechtersensiblen medizinischen Behandlung geleistet werden.

Die Förderrichtlinie ist in vier Module unterteilt:

  • Modul 1: Gefördert werden systematische Übersichtsarbeiten, die Evidenz zur geschlechtersensiblen Therapie von Patientinnen und Patienten aus klinischen Studien nach internationalen Standards zusammenführen.
  • Modul 2: Gefördert werden explorative Post-hoc-Analysen von Datensätzen bereits durchgeführter klinischer Studien mit Blick auf mögliche geschlechtersensible Aspekte der untersuchten Therapie.
  • Modul 3: Gefördert werden Vorhaben, in denen in Zusammenarbeit mit Betroffenen und weiteren relevanten Zielgruppen (zum Beispiel orientiert an einer „Priority Setting Partnership“ der James Lind Alliance) die dringlichsten Forschungsfragen in der geschlechtersensiblen Behandlung verschiedener Erkrankungen identifiziert und priorisiert werden.
  • Modul 4: Gefördert wird die Organisation, Durchführung und Nachbereitung von in der Regel bis zu fünftägigen Summer Schools zu geschlechtersensibler klinischer Forschung.

Teilprojekte

Geschlechterbasierte Repräsentation, Stratifizierung und Ergebnisanalyse bei immun-Checkpoint-Inhibitor (ICI)-basierten Krebsbehandlungen (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2553
Gesamte Fördersumme: 340.099 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Nicole Skoetz
Adresse: Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50931 Köln

Geschlechterbasierte Repräsentation, Stratifizierung und Ergebnisanalyse bei immun-Checkpoint-Inhibitor (ICI)-basierten Krebsbehandlungen (Modul 1)

Krebs ist eine der weltweit führenden Todesursachen und betrifft Millionen von Menschen jährlich. Immuntherapien mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) haben die Behandlung von Krebserkrankungen wie Lungenkrebs (NSCLC), Melanom und gastrointestinalen Tumoren revolutioniert. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass geschlechtsspezifische Unterschiede die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung beeinflussen können. Frauen sind oft in klinischen Studien unterrepräsentiert, und geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf Lebensqualität (QoL) und Behandlungsergebnisse werden selten untersucht. Ziel des Projekts ist es, geschlechtsspezifische Unterschiede in ICI-basierten Behandlungen systematisch zu untersuchen. Durch drei Cochrane-Reviews wird die Geschlechterrepräsentation in Studien analysiert, geschlechtsspezifische Behandlungsergebnisse wie Wirksamkeit, Sicherheit und QoL betrachtet sowie Forschungslücken identifiziert. Dazu werden Evidenzkarten und Meta-Analysen genutzt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Repräsentativität der Studienpopulationen im Vergleich zu realen Geschlechterverteilungen sowie der Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht und sozialer Geschlechtsidentität. Patientinnen und Patienten sind aktiv in die Planung und Durchführung des Projekts eingebunden, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse für Betroffene relevant und verständlich sind. Die Ergebnisse sollen über wissenschaftliche Publikationen und Konferenzen verbreitet werden, um eine geschlechtergerechte und personalisierte Krebstherapie zu fördern. Dieses Projekt legt die Grundlage für zukunftsorientierte, geschlechtergerechte Ansätze in der Krebsforschung und verbessert so die Behandlung und Lebensqualität aller Patientinnen und Patienten.

Geschlechtssensitive Psychopharmakotherapie bei Alkoholabhängigkeit (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2552
Gesamte Fördersumme: 106.825 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Bernd Lenz
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim

Geschlechtssensitive Psychopharmakotherapie bei Alkoholabhängigkeit (Modul 1)

Die Alkoholabhängigkeit ist eine häufige und oft langwierige Krankheit, die die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Öffentlichkeit stark belastet. Die zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit verfügbaren Medikamente werden nur selten eingesetzt, da ihre Wirkung gering ist, wenn sie unselektiert allen Patientinnen und Patienten verabreicht werden. Diese Wirkungen können jedoch verstärkt und die Nebenwirkungen verringert werden, wenn die Medikamente an bestimmte Gruppen von Patientinnen und Patienten gegeben werden. In diesem Projekt soll herausgefunden werden, welche Geschlechter besser von den etablierten Medikamenten gegen Alkoholabhängigkeit profitieren und zeitgleich weniger Nebenwirkungen entwickeln. Es werden über die einfache Klassifizierung in Frauen und Männer hinausgehend auch transgender Personen sowie weitere Geschlechtsminoritäten einbezogen. In der Literatur wird nach Studien gesucht, die sich mit der Wirkung von Medikamenten für Alkoholabhängigkeit befasst haben (Naltrexon, Nalmefen, Acamprosat, Disulfiram, Baclofen, Topiramat und Mifepriston), und es wird geprüft, ob sich deren Effekte auf Abstinenz, Alkoholkonsum und Wohlbefinden sowie deren Nebenwirkungen zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Es  wird erwartet, dass sich daraus Behandlungsempfehlungen ergeben, welche Medikamente bei welchem Geschlecht verabreicht werden sollten, um stärkere Wirkungen und weniger Nebenwirkungen zu erzielen. Solche Empfehlungen versprechen eine deutliche Verbesserung der Behandlung von Alkoholabhängigkeit.

Erforschung von biologischem und soziokulturellem Geschlecht in den Effekten von Statinen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2551
Gesamte Fördersumme: 67.223 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Ute Seeland
Adresse: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Zentrum für Innere Medizin, Sektion für Geschlechtersensible Medizin und Prävention
Leipziger Str. 44
39120 Magdeburg

Erforschung von biologischem und soziokulturellem Geschlecht in den Effekten von Statinen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit (Modul 1)

Das Vorhaben untersucht die geschlechtsspezifischen Wirkungen von Statinen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit, einem wichtigen Marker für kardiovaskuläre Gesundheit. Statine werden als lipidsenkende Medikamente breit eingesetzt und können darüber hinaus pleiotrope Effekte auf die Gefäßsteifigkeit entfalten. Dennoch fehlen systematische geschlechtersensible Analysen und viele Studien berücksichtigen sozio-kulturelle Geschlechteraspekte unzureichend. Ziel ist eine systematische Übersichtsarbeit, die sowohl biologische Unterschiede (Sex) als auch soziale und kulturelle Einflüsse (Gender) beleuchtet. Das Projekt wird zwei methodologische und zwei inhaltliche Fragen beantworten: 1) Gibt es randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die geschlechtsspezifische Datenanalysen zu den Wirkungen von Statinen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit durchführen? 2) Erfassen RCTs zu den Wirkungen von Statinen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit soziodemografische oder -kulturelle Variablen zur Charakterisierung der Studienkohorte? 3) Gibt es Geschlechterunterschiede in der Wirkung von Statinen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit? 4) Gibt es Geschlechterunterschiede bei den unerwünschten Nebenwirkungen von Statinen?
Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um geschlechtersensible Therapien zu fördern, Leitlinien zu informieren und künftige klinische Forschung zu gestalten. Neben der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden auch Patientinnen und Patienten sowie Öffentlichkeit über zugängliche Formate eingebunden. Das Vorhaben ist ein wesentlicher Beitrag zur geschlechtssensiblen kardiovaskulären Forschung und adressiert wichtige Wissenslücken im deutschen und internationalen Kontext.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit und Nutzung von ungesteuerten digitalen Interventionen bei Depressionen und Angstzuständen (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2550
Gesamte Fördersumme: 225.922 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Romy Lauer
Adresse: Universitätsklinikum Bochum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik f. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsstr. 105
44789 Bochum

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit und Nutzung von ungesteuerten digitalen Interventionen bei Depressionen und Angstzuständen (Modul 1)

Für nicht angeleitete digitale Interventionen (z. B. Apps oder Online-Angebote), welche bei Depressionen oder Angststörungen angewendet werden und auf kognitiv-behavioraler Therapie (Cognitive Behavioral Therapy, CBT) basieren, liegen keine ausreichenden Informationen über Gender-spezifische Effektivität vor. Außerdem ist unbekannt, ob sich weiblich und männlich-identifizierende Personen gleich gut an den von der Intervention vorgegeben Therapieplan halten oder ob eine Gruppe häufiger die Nutzung abbricht (Adhärenz). Sowohl Angsterkrankungen als auch Depressionen betreffen häufiger Frauen als Männer. Außerdem haben bei beiden Erkrankungen Frauen einen größeren Verlust an Lebensjahren durch Tod oder gesundheitliche Einschränkungen (Krankheitslast oder auch Disability-Adjusted Life Years, DALY). Viele Patientinnen und Patienten mit Depressionen und Angststörungen erleben große Hürden bei der Therapieplatzsuche; digitale Interventionen stellen hier ein effektives und gerne angenommenes Bindeglied dar. Dennoch werden digitale Interventionen für diese Erkrankungen häufig durch männlich-identifizierte Personen entwickelt. Auch die Algorithmen, die diesen Interventionen zu Grunde liegen, können möglicherweise einen Gender-Bias aufweisen. So besteht der Verdacht, dass die Inhalte oder die Präsentation und Nutzeroberfläche der Interventionen für die Geschlechter unterschiedlich geeignet ist. Daher soll in diesem Projekt unter Mitarbeit von Patientinnen und Patienten mit Depressionen und Angststörungen als Co-Forschende die Evidenz aus klinischen Studien zur Effektivität von nicht angeleiteten Interventionen bei diesen beiden Erkrankungen nach internationalen Standards zusammengeführt werden und hinsichtlich eines möglichen Gender-Effekts auf die Effektivität und Adhärenz untersucht werden.

Metaanalyse zu Geschlechtsunterschieden bezüglich der Wirksamkeit und Sicherheit von Sacubitril/Valsartan bei Herzinsuffizienz (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2549
Gesamte Fördersumme: 174.762 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Tina Haase
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), Zweigstelle am Medizincampus Chemnitz der TU Dresden
Flemmingstr. 2
09116 Chemnitz

Metaanalyse zu Geschlechtsunterschieden bezüglich der Wirksamkeit und Sicherheit von Sacubitril/Valsartan bei Herzinsuffizienz (Modul 1)

Bei einer Herzinsuffizienz kann das Herz das Blut nicht mehr so gut durch den Körper transportieren wie es sollte. Dies kann den Alltag erschweren, da Menschen mit Herzinsuffizienz häufig müde sind und unter Atemnot leiden. Außerdem kann eine Herzinsuffizienz zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nieren- oder Leberschäden oder sogar zum Herztod führen. Daher stellt die Herzinsuffizienz eine große globale Belastung für Patientinnen und Patienten, Familien und Gesundheitssysteme dar, denn weltweit sind mehr als 64 Millionen Menschen von Herzinsuffizienz betroffen. Im Jahr 2015 wurde sowohl in den USA als auch in Europa ein neues Medikament gegen Herzinsuffizienz zugelassen, das zwei verschiedene Wirkstoffe (Sacubitril/Valsartan) kombiniert. An den klinischen Studien für die Kombination Sacubitril/Valsartan nahmen jedoch überwiegend Männer teil. Da die Ursachen und Symptome der Herzinsuffizienz bei Männern und Frauen unterschiedlich sein können, ist es wichtig zu wissen, wie gut die Behandlung speziell bei Frauen wirkt. Um dies herauszufinden, sollen Daten aus mehreren klinischen Studien untersucht werden, um festzustellen, ob Sacubitril/Valsartan bei Frauen genauso wirksam und sicher ist wie bei Männern und ob unterschiedliche Dosierungsempfehlungen für Männer und Frauen erforderlich sind.

Geschlechtsspezifische Wirksamkeit und Nebenwirkungen krankheitsmodifizierender Therapien bei Multipler Sklerose (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2548
Gesamte Fördersumme: 259.122 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Kerstin Hellwig
Adresse: Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät und Klinikum, Neurologische Klinik im St. Josef-Hospital
Gudrunstr. 56
44791 Bochum

Geschlechtsspezifische Wirksamkeit und Nebenwirkungen krankheitsmodifizierender Therapien bei Multipler Sklerose (Modul 1)

Die systematische Übersichtsarbeit soll ein Bild der potenziellen Geschlechterunterschiede in Bezug auf die Wirksamkeit von krankheitsmodifizierenden Medikamenten (disease modifying therapies; DMT) bei Multipler Sklerose (MS) vermitteln. Zudem wird untersucht, wie sich die Nebenwirkungen dieser Medikamente zwischen Männern und Frauen unterscheiden und wie häufig geschlechtsspezifisch Nebenwirkungen, wie beispielsweise gynäkologische Tumorerkrankungen, Zyklusbeschwerden oder Vaginalinfektionen, bei Frauen mit Multipler Sklerose auftreten. In einer Meta-Analyse werden die Wirksamkeit von DMTs in Bezug auf die Reduktion der jährlichen Schubrate und den Zeitraum bis zur Behinderungsprogression verglichen und, falls genügend Daten vorliegen, auch die Nebenwirkungen von DMTs, nach Geschlecht differenziert, analysiert. In einer Meta-Analyse können die Ergebnisse verschiedener Studien statistisch kombiniert und zusammengefasst werden, um eine gepoolte oder zusammenfassende Schätzung zu erhalten, die möglicherweise besser widerspiegelt, was in der MS-Population zutrifft. Diese Ergebnisse sind für Neurologen in ihrer täglichen Praxis bei der Verschreibung von MS-Medikamenten wichtig, da sie ihnen ein besseres Verständnis dafür vermitteln, wie sie ihre Patientinnen und Patienten am besten behandeln und wie sie den potenziellen Nutzen gegen die potenziellen Risiken abwägen können. Ergebnisse der Meta-Analyse können Neurologen dabei helfen, ihre Behandlungen gezielter und effektiver auf männliche und weibliche Patienten abzustimmen.

Systematische Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit und Sicherheit von Rauch- und Vaping-Entwöhnungsinterventionen für Frauen, Männer und Geschlechterminoritäten (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2547
Gesamte Fördersumme: 261.363 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Gertraud Stadler
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM)
Reinickendorfer Str. 61
13347 Berlin

Systematische Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit und Sicherheit von Rauch- und Vaping-Entwöhnungsinterventionen für Frauen, Männer und Geschlechterminoritäten (Modul 1)

Nikotinabhängigkeit ist weltweit nach wie vor eine starke Herausforderung für Gesundheitsakteure, trotz eines Rückgangs in den letzten Jahren. Besonders Frauen und Geschlechterminoritäten zeigen oft geringere Erfolgsraten bei der Raucherentwöhnung, was auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Behandlung und der Wirkung von Interventionen hinweist. Bisherige Studien zur Raucherentwöhnung haben überwiegend männliche Teilnehmer einbezogen, was zu einer Wissenslücke bezüglich der spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Geschlechterminoritäten führt. Auch die Wirksamkeit von E-Zigaretten (Vapes) und anderen alternativen Nikotinprodukten ist noch nicht ausreichend untersucht. Das Ziel das Vorhabens ist es daher, die bestehende Evidenzlücke zu schließen und zu verstehen, welche Entwöhnungs-Interventionen für verschiedene Geschlechter am effektivsten und sichersten sind. Die systematische Übersichtsarbeit bezieht dafür alle relevanten Studien zu Rauch- und Vaping-Entwöhnungsmaßnahmen ein und nimmt Geschlechterunterschiede in der Wirksamkeit und Sicherheit der Therapien in den Blick. Es sollen so gezielte geschlechtersensible Empfehlungen für die Rauch- und Vaping-Entwöhnung entwickelt werden. Dazu werden Interviews mit Fachpersonal und Betroffenen der Nikotinsucht durchgeführt, um wichtige Perspektiven und Erfahrungen aus Sicht von Patientinnen und Patienten zu erfassen. Darüber hinaus wird eine Patientenvertretung in den Forschungsprozess eingebunden, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Betroffenen im Fokus der Studie stehen. Die Ergebnisse sollen nicht nur in Fachzeitschriften veröffentlicht, sondern auch über Konferenzen und Symposien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Gender-Wissenslücke in aktuellen Cardiovaskulären Studien (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2546
Gesamte Fördersumme: 139.939 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph B. Olivier
Adresse: Universitätsklinikum Freiburg, Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen, Klinik für Kardiologie und Angiologie I
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg im Breisgau

Gender-Wissenslücke in aktuellen Cardiovaskulären Studien (Modul 1)

Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, auf das Problem der Unterrepräsentation von Frauen in Herz-Kreislauf-Studien und die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Teilnehmenden in Bezug auf die Behandlungseffekte in solchen Studien aufmerksam zu machen. Insbesondere im Bereich der kardiovaskulären Medizin zeigen Frauen unterschiedliche Symptome im Vergleich zu Männern, weshalb ihre Beschwerden anders wahrgenommen und entsprechend behandelt werden. Diese Unterschiede können zum Teil zur verspäteten Diagnosestellung und Verzögerung der Therapie führen. Im Bereich der klinischen Forschung führt die Unterrepräsentation von Frauen zur Konzipierung und Entwicklung von Studien, welche primär die klinischen Symptome und Ereignisse bei männlichen Probanden als Referenz nehmen. In dieser Übersichtsarbeit werden die Ereignisraten (ER) und die Effektgröße (ES) in randomisierten klinischen Studien beschrieben und die Unterschiede zwischen der angenommenen (im Regelfall erforderlich für die Bestimmung der Stichprobengröße vor Beginn der Studie) und der beobachteten (d. h. der tatsächlichen) ER und ES bei weiblichen und männlichen Teilnehmern verglichen. Auf diese Weise sollen die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Patienten in Bezug auf die Entwicklung klinischer Studien bewertet werden. Weiterhin sollen Strategien für die Planung künftiger Studien im Hinblick auf die Vertretung von Frauen und die Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Frauen vorgeschlagen werden. Darüber hinaus würde dieser Überblick die Teilnahmequote von Frauen an großen klinischen Studien beschreiben und das Verhältnis zwischen Teilnahme und Krankheitsprävalenz zwischen 2010 und 2024 bestimmen. Diese Daten würden wertvolle Informationen über geschlechtsspezifische Merkmale in kardiovaskulären Studien liefern.

Systematische Analyse der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Wirksamkeit der postoperativen Schmerzbehandlung (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2545
Gesamte Fördersumme: 221.737 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn
Adresse: Universität Münster, Universitätsklinikum, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude 1
48149 Münster

Systematische Analyse der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Wirksamkeit der postoperativen Schmerzbehandlung (Modul 1)

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Epidemiologie und Therapie der Tuberkulose (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2544
Gesamte Fördersumme: 176.284 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Raja Idris
Adresse: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Universitätsklinikum, Medizinische Klinik II, Abt. Infektiologie
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt am Main

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Epidemiologie und Therapie der Tuberkulose (Modul 1)

Ziel dieses Projekts ist es, die bisher vorhandenen Informationen zu den biologischen und soziokulturellen Aspekten von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Tuberkuloseerkrankung zusammenzufassen. Es soll eine systematische Überprüfung und Zusammenfassung der Erkenntnisse darüber, wie sich die Tuberkulose (TB) bei Männern und Frauen unterscheidet, erfolgen. Der Schwerpunkt soll auf der Frage liegen, ob die Erkrankung bei Männern und Frauen unterschiedlich verläuft. Zudem soll ergründet werden, wie gut Frauen und Männer auf die Behandlung ansprechen und welche Folgen die Erkrankung hat. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Behandlung, Versorgung und Vorsorge für alle zu verbessern.

Systematischer Leitlinienreview zu geschlechtsspezifischen Therapieempfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2543
Gesamte Fördersumme: 261.273 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Sylvia Stracke
Adresse: Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Innere Medizin, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A
Ferdinand-Sauerbruch-Str.
17489 Greifswald

Systematischer Leitlinienreview zu geschlechtsspezifischen Therapieempfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (Modul 4)

Im Projekt INSiGhT-CKD (Integration of Sex and Gender in Trials for Chronic Kidney Disease) wird ein systematischer Review durchgeführt, um geschlechtssensible therapeutische Empfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (CKD) aus den Jahren 2015-2025 zu untersuchen. Frauen sind häufiger von CKD betroffen, jedoch in klinischen Studien unterrepräsentiert. Sie erhalten seltener eine CKD-Diagnose, werden weniger oft in die Nephrologie überwiesen und erhalten nicht so häufig leitliniengerechte Behandlungen wie Männer. Diese Versorgungsungleichheit ist auf das soziale (Gender), nicht auf das biologische Geschlecht zurückzuführen. Globale Organisationen wie Kidney Disease:Improving Global Outcome (KDIGO) bemühen sich, geschlechtsspezifische Informationen in klinischen Leitlinien zu integrieren. Dies zeigt die Dringlichkeit, bestehende Lücken zu schließen und Leitlinien geschlechtergerecht und evidenzbasiert zu gestalten. Der Review untersucht, wie Leitlinien geschlechts- und genderspezifische Unterschiede berücksichtigen und wie sie angepasst werden können. Dazu wird analysiert: 1) Empfehlungen in Leitlinien: Werden geschlechts- und genderspezifische Unterschiede in therapeutischen Empfehlungen thematisiert? 2) Repräsentation in Studien: Wie hoch ist der Anteil von Männern und Frauen in zitierten randomisiert-kontrollierten Studien? Entspricht der Frauenanteil ihrer Häufigkeit in der CKD-Population? Werden Ergebnisse nach Geschlecht getrennt ausgewertet? 3) Charakteristika der Studien und Autorinnen sowie Autoren: Gibt es Zusammenhänge zwischen Frauenrepräsentation, dem Prestige der Zeitschrift oder dem Geschlecht der Autoren? Um die Versorgung von CKD-Patientinnen zu verbessern, müssen Studien Geschlechtsunterschiede analysieren und berichten sowie Wissenslücken in geschlechtssensiblen Daten gezielt adressieren. Nur so kann eine gerechte, wirksame und inklusive Versorgung sichergestellt werden.

Deutsche Forschungsagenda für Physiotherapie in Genderfragen (Modul 3)

Förderkennzeichen: 01GN2542
Gesamte Fördersumme: 173.113 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Susane Klotz
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Deutsche Forschungsagenda für Physiotherapie in Genderfragen (Modul 3)

Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, Forschungsschwerpunkte in der Physiotherapie zu entwickeln, wobei der Schwerpunkt auf dem Geschlecht als relevantem Faktor in der klinischen Praxis der Physiotherapie, aber auch in Ausbildung und Forschung liegt. Physiotherapie kann für Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Gesundheitsproblemen über die gesamte Lebensspanne hinweg hilfreich sein und Vorteile auf der Ebene der Körperstrukturen und -funktionen, der Aktivitäten und der Teilhabe bringen. Um die Effektivität der Physiotherapie zu verbessern, ist es jedoch wichtig, dass Themenfelder im physiotherapeutischen Beruf identifiziert werden, in denen mehr Forschung in Bezug auf Genderfragen notwendig ist. Darüber hinaus sollten diese Forschungsprioritäten gemeinsam mit den Zielgruppen entwickelt werden, in diesem Fall mit Patientinnen und Patienten und Personen, die Physiotherapie erhalten, aber auch mit den Physiotherapeutinnen und -therapeuten, die in den verschiedenen Bereichen der Physiotherapie einschließlich der klinischen Praxis arbeiten. Daher werden in diesem Forschungsprojekt alle relevanten Interessengruppen - Patientinnen und Patienten, Physiotherapeutinnen und -therapeuten und viele andere - als Partnerinnen und Partner in den Prozess einbezogen und ihre Sichtweisen systematisch erhoben. Die Erarbeitung der Forschungsprioritäten erfolgt in mehreren Schritten, welche unter anderem Literaturrecherchen, nationale Online-Befragungen und Diskussionsrunden beinhalten.

Priorisierung der dringlichsten Forschungsfragen zu Geschlechtsunterschieden in der chirurgischen Onkologie bei Krebserkrankungen des Bauchraums (Modul 3)

Förderkennzeichen: 01GN2541
Gesamte Fördersumme: 258.970 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Magdalena Holze
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg

Priorisierung der dringlichsten Forschungsfragen zu Geschlechtsunterschieden in der chirurgischen Onkologie bei Krebserkrankungen des Bauchraums (Modul 3)

Krebserkrankungen des Bauchraums, wie bösartige Tumore des Magen-Darm-Trakts, der Leber oder Bauchspeicheldrüse, zählen zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Eine Heilung ist nur durch eine Operation, meist kombiniert mit Chemotherapie, möglich. Der Behandlungspfad umfasst neben der Operation auch die Entscheidungsfindung, Vorbereitung und Versorgung nach dem Eingriff. An diesem Ablauf sind Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie vor allem Familien und Angehörige beteiligt. Vorerkrankungen, das Patientenalter oder die Expertise der Klinik können die Behandlungsergebnisse beeinflussen. Neue Studien zeigen, dass auch das Geschlecht einen entscheidenden Einfluss auf die Krebstherapie haben kann. Diese Unterschiede sind auch für die chirurgische Behandlung relevant, jedoch fehlen grundlegende Daten, um sie umfassend zu verstehen und in der Praxis berücksichtigen zu können. Zur Schließung dieser Wissenslücken ist die Einbindung aller relevanten Interessengruppen bedeutsam. Priority Setting Partnerships (PSPs) bringen nach der Methode der James Lind Alliance Patientinnen und Patienten, Angehörige, Pflegende und Gesundheitsexpertinnen und -experten in einem transparenten Prozess zusammen, um die wichtigsten Fragen zu Geschlechteraspekten bei Krebsoperationen des Bauchraumes zu identifizieren und zu priorisieren. Das PSP wird von einer Lenkungsgruppe mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Klinikerinnen bzw. Klinikern geleitet. Unterstützt wird sie vom Patientinnen- und Patientenbeirat des Studienzentrums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und weiteren Partnern. In Umfragen und einem abschließenden Treffen werden die zehn wichtigsten Forschungsfragen festgelegt, welche als Grundlage für zukünftige patientenrelevante Forschungsprojekte dienen sollen. Mit diesem PSP soll dazu beigetragen werden, die chirurgische Behandlung von Krebserkrankungen des Bauchraums besser an geschlechtsspezifische und individuelle Bedürfnisse anzupassen.

Identifizierung von Forschungsfragen zum Thema Sucht mit hoher Relevanz für die Verringerung der geschlechtsspezifischen Datenlücke (Modul 3)

Förderkennzeichen: 01GN2540
Gesamte Fördersumme: 214.038 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Patrick Bach
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim

Identifizierung von Forschungsfragen zum Thema Sucht mit hoher Relevanz für die Verringerung der geschlechtsspezifischen Datenlücke (Modul 3)

Abhängigkeitserkrankungen sind schwerwiegende Erkrankungen, die Millionen von Menschen aller Geschlechter betreffen. Aktuell besteht ein deutliches Defizit an Wissen zu geschlechtssensiblen Therapien und zu geschlechtsspezifischen Faktoren, die den Verlauf und die Behandlungsergebnisse von Abhängigkeitserkrankungen beeinflussen. Frauen, Transgender und Personen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität leiden häufig unter schwereren psychosozialen Folgen durch den Substanzkonsum, sind aber beim Zugang zu Therapien mit besonderen Hindernissen konfrontiert. Andererseits weisen Transgender und Männer höhere Substanzkonsumraten auf, doch fehlt es derzeit an umfassendem Wissen über geschlechtsspezifische Bedürfnisse, geschlechtsspezifische Behandlungen und geschlechtsspezifische Leitlinienempfehlungen. Dieses Projekt zielt daher darauf ab, die bestehenden Wissenslücken in Bezug auf die geschlechtssensible Therapie von Abhängigkeitserkrankungen zu identifizieren und dadurch gezielte Forschung in diesem Bereich zu ermöglichen, die zu einem Schließen der Datenlücke beiträgt. Um dies zu erreichen, wird in enger Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten sowie weiteren Zielgruppen eine Partnerschaft zur Festlegung von Forschungsprioritäten gebildet. So kann ermittelt werden, welche Wissenslücken in Bezug auf die geschlechtssensible Therapie von Abhängigkeitserkrankungen bevorzugt geschlossen und geschlechtssensible Behandlungen bevorzugt entwickelt werden sollten. Durch die direkte Einbeziehung von Patientinnen und Patienten sowie anderen Interessengruppen stellt das Projekt sicher, dass ihre Erfahrungen die Forschungsagenda prägen. Durch das Aufzeigen geschlechtsspezifischer Bedürfnisse und Prioritäten zielt das Projekt darauf ab, einen geschlechtersensibleren und inklusiveren Ansatz für die Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen zu schaffen, um letztlich die Behandlung von Betroffenen Personen zu verbessern.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prognose und Wirksamkeit einer 6- vs. 12-monatigen Clopidogrel-Strategie nach medikamentenbeschichteter Stentimplantation (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2539
Gesamte Fördersumme: 49.282 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: PD Dr. Erion Xhepa
Adresse: Klinikum der Technischen Universität München (TUM Klinikum), Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen
Lazarettstr. 36
80636 München

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prognose und Wirksamkeit einer 6- vs. 12-monatigen Clopidogrel-Strategie nach medikamentenbeschichteter Stentimplantation (Modul 2)

Aktuelle europäische Leitlinien empfehlen keinen geschlechtsspezifischen Ansatz für eine duale Thrombozytenaggregationshemmung nach perkutaner Koronarintervention. Es wurden jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Thrombozytenaktivität beobachtet, was darauf hindeutet, dass Frauen möglicherweise anders auf Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) ansprechen. Dennoch sprechen die Ergebnisse von Post-hoc-Analysen, die geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit von TAH untersuchen, nicht für einen maßgeschneiderten Ansatz. Außerdem ist bereits bekannt, dass Frauen nach perkutanen Koronarinterventionen andere Ergebnisse erzielen. Die meisten Untersuchungen zur geschlechtsspezifischen Prognose haben jedoch eine kurze Nachbeobachtungszeit, daher liegen weniger Daten zur Langzeitprognose vor. Die ISAR-SAFE-Studie, an der weltweit 4.000 Patientinnen und Patienten teilnahmen, verglich eine 6-monatige duale Thrombozytenaggregationshemmung mit einer 12-monatigen und zeigte, dass eine 6-monatige duale Thrombozytenaggregationshemmung bei der Vorbeugung von Herzinfarkten und Blutungen gleichermaßen wirksam ist. Ziel ist es, die geschlechtsspezifischen Merkmale und Ergebnisse der in die Studie einbezogenen Patientinnen und Patienten zu bewerten und die Langzeitprognose von Frauen und Männern, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterziehen, über einen Zeitraum von zehn Jahren zu analysieren.

Identifikation und Erklärung geschlechtsspezifischer Unterschiede bezüglich der Gewichtsreduktion und -erhaltung (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2538
Gesamte Fördersumme: 49.800 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Christina Holzapfel
Adresse: Klinikum der Technischen Universität München (TUM Klinikum)
Ismaninger Str. 22
81675 München

Identifikation und Erklärung geschlechtsspezifischer Unterschiede bezüglich der Gewichtsreduktion und -erhaltung (Modul 2)

Es geht um die Therapie der chronischen Erkrankung Adipositas. In Gewichtsreduktionsstudien sind Männer unterrepräsentiert, da Frauen aufgrund von Schönheitsideal und Körperbildwahrnehmung am Thema Gewichtsreduktion mehr interessiert sind. In der Lebensstilinterventionsstudie (LION-Studie) haben Menschen mit Adipositas eine 8-wöchige Formuladiät erhalten. Im Anschluss wurden die Personen für die Dauer von 12 Monaten in vier Interventionsgruppen zur Gewichtserhaltung randomisiert. Danach erfolgte eine 12-monatige Nachbeobachtungszeit. Ziel der geplanten Post-hoc-Analysen ist es, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gewichtsreduktion und -erhaltung durch eine Ernährungsintervention sowie digitale Unterstützung zu beschreiben und erklärende Variablen zu identifizieren. Die Ergebnisse sollen zur Hypothesengenerierung dienen, um geschlechtsspezifische Therapieempfehlungen zu entwickeln und zu erproben, damit die Adipositastherapie verbessert wird.

Geschlechtsaspekte in Progression und Therapie bei Mädchen und Jungen mit der Nierenerkrankung Alport-Syndrom (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2537
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Groß
Adresse: Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsmedizin Göttingen Klinik für Nephrologie und Rheumatologie
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen

Geschlechtsaspekte in Progression und Therapie bei Mädchen und Jungen mit der Nierenerkrankung Alport-Syndrom (Modul 2)

Die erbliche Nierenerkrankung Alport-Syndrom wird meist über das Geschlechts-Chromosom vererbt, es gibt daher doppelt so viele kranke Frauen (z. B. Mutter und Schwester) wie Männer. Jungen haben einen schwereren Verlauf, alle müssen an die Dialyse. Die BMFTR-geförderte Studie EARLY PRO-TECT Alport konzentrierte sich daher auf schwerkranke Jungen. Die Ergebnisse sind nur mäßig auf Mädchen übertragbar, nur 3% der Kinder waren Mädchen (BMFTR Video-Portrait "Hilfe für nierenkranke Kinder" mit Mutter und Kind). Mädchen werden aber oft leider bei der Diagnose und nierenschützenden Therapie vernachlässigt. Um diesen Gender-Gap bei der Diagnose und Therapie von Mädchen zu schließen, hat die DFG-geförderte XXL-Nachfolgestudie weltweit 474 Kinder erfasst, davon 122 Mädchen (26%). Die Kinder sind zu Studien-Beginn im Median 8 Jahre alt und in Frühstadien der Nierenerkrankung. Der größte, weltweit gesammelte Datensatz erstreckt sich über 1.780 Patientenjahre zur Wirkung und Nebenwirkung der Therapien. Beide Studien wurden an der Universitätsmedizin Göttingen geleitet, die Studienprotokolle und Endpunkte beider Studien sind weitgehend deckungsgleich. Auch die biometrische Planung und Auswertung erfolgt in Göttingen. Vor 20 Jahren, als das Alport-Syndrom noch nicht behandelbar war, erfolgte die letzte Genderbezogene Auswertung. Das Projekt Gender Alport XXL soll nun die Wissenslücke bei der Diagnose und Therapie von Mädchen mit Alport-Syndrom schließen: das Projekt birgt die Chance, bei vielen jungen Frauen künftig das Nierenversagen ganz verhindern zu können.

Geschlechtsunterschiede in der digitalen und face-to-face kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2535
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Fee Benz
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Hauptstr. 5
79104 Freiburg im Breisgau

Geschlechtsunterschiede in der digitalen und face-to-face kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (Modul 2)

Das Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung der Rolle des Geschlechts bei der Behandlung von Schlafstörungen durch die empfohlene psychotherapeutische Behandlung (sowohl digital als auch persönlich vor Ort). Bisher ist nur wenig darüber bekannt, welche Rolle das Geschlecht bei der Durchführung der Behandlung spielt. Es soll untersucht werden, wie Männer und Frauen die digitale und persönliche Therapie bewerten, welche Form der Therapie sie bevorzugen, wie gut sie sich an die Empfehlungen der Therapie halten, wie wirksam die Therapie für sie ist und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorhaben soll dazu beitragen, die Therapie individuell anzupassen und geschlechtergerecht zu gestalten.

Machine Learning basierte Post-hoc Analyse zur genderspezifischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Piperacillin bei Sepsis (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2534
Gesamte Fördersumme: 49.752 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Ute Chiriac
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, KIinik für Anästhesiologie
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg

Machine Learning basierte Post-hoc Analyse zur genderspezifischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Piperacillin bei Sepsis (Modul 2)

Eine schnelle und effektive Antibiotikatherapie ist entscheidend für das Überleben von Sepsis-Patienten. Dabei ist es wichtig, eine ausreichend hohe Konzentration des Antibiotikums im Blut zu erreichen, ohne gefährliche Überdosierungen zu riskieren. Die Antibiotikadosierungen, die schwer kranken Patientinnen und Patienten verabreicht werden, beruhen auf Studien mit gesunden, männlichen Probanden. Bei einer Sepsis sind jedoch viele Körperfunktionen verändert, sodass davon auszugehen ist, dass das Antibiotikum nicht mit der gleichen Geschwindigkeit abgebaut wird. In bisherigen Untersuchungen wird jedoch nicht ausreichend auf die nachgewiesenen Unterschiede im Medikamentenabbau zwischen Männern und Frauen eingegangen. Dazu gehören neben einer unterschiedlichen Nierenfunktion beispielsweise auch Unterschiede in der Fettverteilung. Im Hinblick auf die effektive und sichere Antibiotikatherapie von schwer kranken Frauen bestehen daher große Wissenslücken. Mit Hilfe von Labortests kann die Antibiotikakonzentration im Blut gemessen, und die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden. In dieser Studie soll mithilfe von maschinellen Lernalgorithmen ein Datensatz analysiert werden, der umfassende Patienteninformationen (unter anderem Alter, Geschlecht, Laborwerte) sowie die Ergebnisse der Antibiotika-Konzentrationsmessungen enthält. Maschinelle Lernmethoden sind im Vergleich zur herkömmlichen Statistik in der Lage, deutlich komplexere Datenauswertungen durchzuführen. So soll vor allem der Einfluss des Geschlechts auf das Erreichen der gewünschten Antibiotikakonzentration im Blut untersucht werden.

Post-hoc Analyse zu geschlechtsspezifischen Aspekten der Primärtumorresektion beim Kolonkarzinom mit irresektablen Metastasen (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2533
Gesamte Fördersumme: 47.700 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Johanna Kirchberg
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Post-hoc Analyse zu geschlechtsspezifischen Aspekten der Primärtumorresektion beim Kolonkarzinom mit irresektablen Metastasen (Modul 2)

Dick- und Enddarmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart weltweit und wird in ca. 20 % der Fälle diagnostiziert, wenn schon Fernabsiedlungen vorliegen. Die Wirkung der operativen Entfernung des Dickdarmtumors auf die Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten, beim Vorliegen von Fernabsiedlungen und zusätzlich zu einer Chemotherapie, war lange Zeit unklar. In zwei hochqualitativen Studien wurde 2024 gezeigt, dass diese für die Gesamtheit aller Patientinnen und Patienten unabhängig vom Geschlecht keinen Vorteil zu bringen scheint. Keine der beiden Studien hat dabei in der Auswertung geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gezielt beleuchtet. In diesem Projekt soll die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Teilnehmenden bezüglich Tumoreigenschaften, Therapieansprechen, -nebenwirkungen und Überleben in Abhängigkeit von der operativen Entfernung des Dickdarmtumors untersucht werden. Hauptziel ist es, herauszufinden, ob Männer oder Frauen mit bestimmten Eigenschaften Vor- oder Nachteile durch die Entfernung des Dickdarmtumors haben. Diese Ergebnisse könnten als Grundlage für eine geschlechtsspezifische Therapieanpassung in Zukunft dienen. Methodisch werden an den bereits gesammelten Daten der abgeschlossenen und veröffentlichten SYNCHRONOUS-Studie geschlechtsspezifische statistische Auswertungen durchgeführt.

Überbrückung des Gender Data Gap in der psychischen Gesundheit (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2532
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Derntl
Adresse: Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Calwerstr. 14
72076 Tübingen

Überbrückung des Gender Data Gap in der psychischen Gesundheit (Modul 4)

Die Auswirkungen von biologischem Geschlecht und Gender, das sich auf Geschlechtsidentität, -ausdruck und gesellschaftliche Normen bezieht, auf psychische Gesundheit und Krankheit werden in der Forschung und klinischen Praxis oft übersehen. Dieses Versäumnis, der sogenannte "Gender Data Gap", betrifft sowohl Männer aber vor allem Frauen und besonders diverse Personen und führt zu fehlerhaften Diagnosen und eingeschränkt wirksamen Behandlungsmöglichkeiten. So äußern sich beispielsweise psychische Erkrankungen wie Depressionen bei Frauen, Männern und diversen Personen unterschiedlich, doch werden diese Unterschiede in Forschung und Behandlung oft nicht berücksichtigt. In dieser Sommer School werden Forschende und Kliniker darin geschult, diese Probleme wahrzunehmen und anzugehen, indem sie Geschlecht und Gender als Variablen in ihre Forschung einbeziehen. Die Teilnehmenden lernen, wie sie präklinische und klinische Studien konzipieren und daraus entstehende Daten analysieren und interpretieren können, welche biologisches Geschlecht und Gender als Variablen einbeziehen. Das Programm bietet auch praktische Anleitungen für die Umsetzung dieser Erkenntnisse in die klinische Praxis und in Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen, um die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. Es wird ein kostenloses Programm zur medizinischen Fortbildung und zum öffentlichen Engagement angeboten.

Gender in Medicine: Lessons Learned for Cardiovascular Disease (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2531
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Gertraud Stadler
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GIM)
Seestr. 73, Haus 10
13347 Berlin

Gender in Medicine: Lessons Learned for Cardiovascular Disease (Modul 4)

Die Summer School "Geschlechtermedizin in der Kardiologie" widmet sich den Geschlechteraspekten in der Medizin, mit besonderem Fokus auf die Fachdisziplin Kardiologie. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen mit 18,6 Millionen Todesfällen weltweit im Jahr 2019 zu den häufigsten Todesursachen. Dennoch werden geschlechtsspezifische Unterschiede in der medizinischen Versorgung bisher unzureichend berücksichtigt. Frauen zeigen beispielsweise bei einem Herzinfarkt oft weniger bekannte Symptome, was zu lebensgefährlichen Verzögerungen bei der Diagnose und Behandlung führen kann. Zudem basieren viele klinische Studien fast ausschließlich auf männlichen Probanden, wodurch die Ergebnisse nicht uneingeschränkt auf Frauen übertragbar sind. Ziel der Summer School ist es, ein Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kardiologie zu schaffen und innovative Ansätze für Forschung, Lehre und Praxis zu entwickeln. An fünf Tagen werden Theorie und Praxis in Vorlesungen, Fallstudien, Workshops und Gruppenarbeiten verknüpft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Wissensaustausch und der Vernetzung der Teilnehmenden, um langfristig geschlechtersensible Ansätze in der Medizin zu fördern. Abendveranstaltungen bieten zusätzliche Gelegenheiten zum Austausch zwischen Teilnehmenden, Dozierenden und Mitarbeitenden. Die Summer School richtet sich an alle die Personen, die sich für die Zukunft der Medizin interessieren – unabhängig von ihrem Ausbildungsstand, ob Studierende, Forschende oder Praktizierende.

Heterogenität verstehen und für die immunologische Behandlung nutzen (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2530
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Gertraud Stadler
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GIM)
Seestr. 73, Haus 10
13347 Berlin

Heterogenität verstehen und für die immunologische Behandlung nutzen (Modul 4)

Ziel der Summer School ist es, Nachwuchsforschende mit dem Wissen und den Kompetenzen auszustatten, um die geschlechts- und diversitätsspezifische Datenlücke in der Immunologie zu schließen. Das Programm beinhaltet das Thema Heterogenität in Theoriebildung, Forschungsdesign und Datenanalysen. Durch eine Mischung aus theoretischen Vorträgen, praktischen Übungen und gemeinsamen Diskussionen werden die Teilnehmenden die Auswirkungen von Diversität (z. B. unter Berücksichtigung von Faktoren wie Geschlecht, Alter, sozioökonomischem Status und ethnischer Zugehörigkeit) erkennen und in ihre Forschungsdesigns einbeziehen können, so dass in Zukunft verschiedene unterrepräsentierte Gruppen in der Forschung berücksichtigt werden und die Genauigkeit und Anwendbarkeit von Behandlungen verbessert wird.

Gender-sensitive Evidenz durch Methoden und Individualisierte N-of-1 Trial Interventionen (Modul4)

Förderkennzeichen: 01GN2529
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Lippert
Adresse: Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH
Prof.-Dr.-Helmert-Str. 2-3
14482 Potsdam

Gender-sensitive Evidenz durch Methoden und Individualisierte N-of-1 Trial Interventionen (Modul4)

Der Gender Data Gap in der klinischen Forschung stellt seit Langem eine Herausforderung für die angemessene Prävention, Behandlung und Risikoeinschätzung bei verschiedenen Erkrankungen dar. Die Summer School GEMINI adressiert diese Problematik, indem sie zentrale Aspekte der statistischen Studienplanung und -auswertung von klinischen Studien beleuchtet und dabei frauenspezifische biologische und soziokulturelle Unterschiede berücksichtigt. Im Fokus stehen Themen wie die Definition und Auswahl von Stichproben, Planung von Interventionen, Datenanalyse sowie die verständliche Kommunikation von Ergebnissen. So ist es von zentraler Bedeutung, dass bereits bei der Stichprobenziehung möglichst alle relevanten Subgruppen erfasst werden. Ist dies aus ethischen (z. B. schwangere Frauen), datenschutzrechtlichen (mögliche Identifikation einer Person) oder ökonomischen (Zeit und Kosten einer großen Stichprobe) Gründen nicht möglich, bieten sich alternativ Studiendesigns auf individueller Ebene, sogenannte N-of-1 Trials an. Diese ermöglichen die Berücksichtigung von persönlichen Eigenschaften, insbesondere auch von genderspezifischen Eigenschaften der untersuchten Person und umgehen Notwendigkeiten einer großen Personenstichprobe. In der Summer School GEMINI werden die statistischen Herausforderungen in gender-sensiblen Studien sowie N-of-1 Trials eingängig in Form von Vorträgen und Workshops dargestellt. Dazu werden 20 Teilnehmende die Möglichkeit haben, sich in fünf Tagen umfangreiche Kenntnisse über die gendersensible Planung und Auswertung klinischer Studien anzueignen.

Summer School zu Geschlechtswendigkeit bei psychischen Erkrankungen – Wie Diagnose und Therapie verbessert werden können (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2528
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Anke Hinney
Adresse: Universität Duisburg-Essen, Universitätsmedizin Essen, Institut für geschlechtersensible Medizin
Hufelandstr. 55
45147 Essen

Summer School zu Geschlechtswendigkeit bei psychischen Erkrankungen – Wie Diagnose und Therapie verbessert werden können (Modul 4)

Damit Menschen verschiedener Geschlechter von dem Gesundheitssystem gleichermaßen profitieren können, müssen geschlechtsspezifische Effekte gut verstanden und bei Diagnose und Therapie berücksichtigt werden. Die Häufigkeit psychischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Für diese Erkrankungen finden sich starke Geschlechterunterschiede, die in der Behandlung bislang nicht adäquat berücksichtigt werden. Mit den Teilnehmenden wird erarbeitet, welche Geschlechterunterschiede es in der Prävalenz für verschiedene psychische Erkrankungen gibt und welche Erklärungen momentan diskutiert werden. Es sollen Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen, die über Patientenselbsthilfegruppen rekrutiert werden, einbezogen werden. In aktiver Auseinandersetzung an konkreten Fallbeispielen sollen die Teilnehmenden bei den Patientinnen und Patienten erheben, welche Geschlechterunterschiede bestehen. Wie wird die Erkrankung wahrgenommen? Wie ist die Inanspruchnahme von Hilfesystemen? Haben die Patienten das Gefühl, dass ihr Geschlecht / Gender bei der Therapie eine Rolle spielt? Außerdem werden Simulationspersonen geschlechtsspezifische Unterschiede der Erkrankungen darstellen und damit die Thematik anschaulich näherbringen. Diese Simulationspersonen können nachfolgend in weiteren Lehrveranstaltungen eingesetzt werden, so dass das Thema der geschlechtswendigen psychischen Erkrankungen in die Lehre implementiert wird. Am letzten Tag wird SPIRIT für ein breites Publikum geöffnet. Ein Hauptvortrag mit anschließender Diskussionsrunde wird das Thema in die Öffentlichkeit bringen. Eine thematisch passende Ausstellung ergänzt die Veranstaltung.

Evidenzbasiertes Panel und Interdisziplinärer Austausch zur Optimierung des GeNder HEalth Data Gap mit Design Thinking (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2527
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Moritz Göldner
Adresse: Technische Universität Hamburg, Arbeitsgruppe Data-Driven Innovation (W-EXK2)
Am Schwarzenberg-Campus 4
21073 Hamburg

Evidenzbasiertes Panel und Interdisziplinärer Austausch zur Optimierung des GeNder HEalth Data Gap mit Design Thinking (Modul 4)

EPIONE beschäftigt sich mit der unzureichenden Berücksichtigung von Frauen, trans- und intergeschlechtlichen Personen und nicht-binären Menschen in der klinischen Forschung sowie des umgekehrten Phänomens, der medizinischen Unterversorgung von Männern - beispielsweise in der Psychiatrie und Psychotherapie. Im Rahmen des fünftägigen Projekts werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler fachübergreifend vernetzt und erarbeiten anhand der nutzendenzentrierten Design-Thinking-Methode praxisnahe Lösungsansätze für fünf relevante Schwerpunkte, darunter Endometriose, Fuß- und Hüftendoprothetik, Essstörungen bei Männern sowie Patientinnen- und Patientensicherheit. Dabei werden Betroffene aktiv einbezogen, um deren Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ziel ist es, den Teilnehmenden durch fachübergreifenden Austausch eine Weiterqualifizierung in den genannten Themenbereichen zu ermöglichen. Sie sollen befähigt werden, innovative und datenbasierte Ansätze zu entwickeln, welche Lücken in der geschlechtersensiblen (klinischen) Forschung schließen und so eine gerechtere Gesundheitsversorgung fördern.

Geschlechtsunterschiede bei Wirksamkeit und Verträglichkeit neuartiger T-Zell-gerichteter Immuntherapeutika bei Krebserkrankungen (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2526
Gesamte Fördersumme: 264.480 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Sven Schmiedl
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Geschlechtsunterschiede bei Wirksamkeit und Verträglichkeit neuartiger T-Zell-gerichteter Immuntherapeutika bei Krebserkrankungen (Modul 1)

Zur Behandlung von einigen Krebserkrankungen werden oftmals neuartige zielgerichtete Immuntherapien eingesetzt, bei denen körpereigene Immunzellen, sogenannte T-Zellen, zur Erkennung und Bekämpfung von Tumorzellen genutzt werden. Hierzu zählen die T-Cell Engager und die CAR-T-Zelltherapie, die zu den wirksamsten und teuersten Behandlungen gehören, die derzeit zugelassen sind. Erste Studien deuten jedoch auf Geschlechtsunterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Patientinnen und Patienten, die sich einer CAR-T-Zelltherapie unterziehen oder mit T-Cell-Engagern behandelt werden, hin. Abgesehen von der geschlechtsabhängigen Wechselwirkung zwischen dem Wirkstoff selbst und dem Immunsystem können weitere geschlechtsspezifische Unterschiede wie Körpergröße, Körpergewicht und Körperzusammensetzung Auswirkungen auf die Wirksamkeit haben. Zudem können sich diese Unterschiede möglicherweise auf die benötigte Dosierung auswirken. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist es, die vorhandene Evidenz zu geschlechtsspezifischen Unterschieden dieser beiden T-Zell gerichteten Therapieprinzipien zu bewerten und mögliche Evidenzlücken (wie z. B. fehlende geschlechtsspezifische Angaben in wissenschaftlichen Publikationen) zu identifizieren. Dazu wird eine zweistufige Meta-Analyse individueller Patientendaten aus publizierten klinischen Studien nach internationalen Standards durchgeführt. Des Weiteren werden Patientinnen und Patienten sowie Patientenorganisationen in die Analyse eingebunden und patientenzentrierte Informationsmaterialien erarbeitet. In diesen Materialien sollen die Ergebnisse der Meta-Analyse und ggf. abzuleitende Handlungsstrategien dargestellt werden.

Evidenz geschlechts- und intersektionalitäts-sensibler Psychotherapie (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2525
Gesamte Fördersumme: 268.006 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: PD Dr. Rüdiger Zwerenz
Adresse: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Untere Zahlbacher Str. 8
55131 Mainz

Evidenz geschlechts- und intersektionalitäts-sensibler Psychotherapie (Modul 1)

Psychische Erkrankungen sind weltweit eine der größten Ursachen für Behinderungen und betreffen Millionen von Menschen. Sie haben erhebliche soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen. Obwohl psychische Erkrankungen alle Menschen betreffen können, gibt es große Unterschiede in der Diagnose und Behandlung, besonders bei geschlechterdiversen und intersektional (z. B. aufgrund von Alter, Ethnie oder sozialem Status) diskriminierten Gruppen. Erste Studien deuten darauf hin, dass ein multikultureller Ansatz und kulturelle Demut seitens der Therapeuten die Therapieergebnisse verbessern können. Es fehlt jedoch an geschlechtersensiblen Analysen in der Forschung. Diese Lücke könnte zu Ungleichheiten in der Behandlung und den Ergebnissen führen. Um das zu ändern, müssen künftig mehr Daten zum Geschlecht erfasst werden, verschiedene Gruppen in die Analysen einbezogen und intersektionale Ansätze berücksichtigt werden. Diese Schritte sind notwendig, um Psychotherapien zu entwickeln, die für alle Menschen wirksam sind, unabhängig von ihrem Geschlecht. Darüber hinaus gibt es noch nicht genügend Befunde, wie wirksam geschlechtersensible Therapie tatsächlich ist. Hier fehlen klare Forschungsergebnisse, Langzeitstudien und einheitliche Richtlinien, wie solche Therapien durchgeführt werden sollen. Für die Weiterentwicklung von Psychotherapieverfahren sind daher mehr fundierte, qualitativ hochwertige Studien notwendig. Eine systematische Überprüfung der bestehenden Literatur soll daher helfen, diese Lücken zu schließen und evidenzbasierte Richtlinien zu entwickeln, die Therapeuten bei der Arbeit mit geschlechterdiversen und intersektional benachteiligten Gruppen unterstützen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Reaktion auf kognitive Stimulation bei Menschen mit Demenz (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2524
Gesamte Fördersumme: 217.494 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Nicole Skoetz
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Institut für öffentliches Gesundheitswesen
Kerpener Straße 62
50937 Köln

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Reaktion auf kognitive Stimulation bei Menschen mit Demenz (Modul 1)

Demenz ist eine Erkrankung, die das Gedächtnis und Denken beeinträchtigt und den Alltag erschwert. Zwar gibt es Medikamente, die das Fortschreiten verzögern können, jedoch gibt es bisher keine Heilung. Daher sind nicht-medikamentöse Therapien wie die kognitive Stimulation (CS) besonders wichtig. CS umfasst Gruppenaktivitäten, die das Denken und die soziale Interaktion fördern und Menschen mit Demenz helfen, ihre geistigen Fähigkeiten zu verbessern oder zu erhalten. Obwohl gezeigt wurde, dass CS Menschen mit Demenz helfen kann, ist unklar, ob die Wirkung bei Männern und Frauen unterschiedlich ist. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit von CS bestehen. Das Projektteam wird die Methodik der systematischen Übersichtsarbeit anwenden und alle verfügbaren Daten aus der medizinischen Literatur sammeln, bewerten und zusammenfassen. Das Projektteam wird sich darauf konzentrieren, zusätzliche geschlechtsspezifische Informationen von denjenigen anzufordern, die die Studien durchgeführt haben. In einem zweiten Schritt wird untersucht, ob die in die Studien einbezogenen Personen die von Demenz betroffenen Personen hinsichtlich ihres Geschlechts repräsentieren. Menschen mit Demenz spielen eine wichtige Rolle in diesem Projekt. Als Co-Forschende helfen sie dem Projektteam dabei, die wichtigsten Ergebnisse zu identifizieren und die Ergebnisse so aufzubereiten, dass sie für Betroffene und deren Familien nützlich sind. Sie sind Teil einer Forschungsgruppe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. und haben bereits Erfahrung in der Mitarbeit an Forschungsprojekten. Ein Beirat aus Patientenvertreterinnen und -vertretern wird das Projekt über die gesamte Dauer begleiten und bei der Verbreitung der Ergebnisse unterstützen. Nach Abschluss der Studie werden die Ergebnisse über wissenschaftliche Fachzeitschriften, Konferenzen und in verständlichen Zusammenfassungen veröffentlicht.

Post-hoc-Analysen zu geschlechtssensiblen Aspekten nach chirurgischen Eingriffen bei chronischer Pankreatitis (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2521
Gesamte Fördersumme: 49.030 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Rosa Klotz
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg

Post-hoc-Analysen zu geschlechtssensiblen Aspekten nach chirurgischen Eingriffen bei chronischer Pankreatitis (Modul 2)

Die chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist eine wiederkehrende und fortschreitende Entzündung des Drüsengewebes der Bauchspeicheldrüse. Bei lokalen Komplikationen und bei chronischen Schmerzen ist die Operation die Therapie der Wahl, wobei verschiedene operative Verfahren zur Anwendung kommen. Die multizentrische, randomisiert kontrollierte ChroPac-Studie (ISRCTN 38973832) untersuchte die zwei wichtigsten Operationsmethoden bei Patientinnen und Patienten mit chronischer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Nach der Operation wurden die Teilnehmenden für zwei Jahre nachbeobachtet und die Lebensqualität mittels der Skala für körperliche Funktionsfähigkeit des Fragebogens QLQ-C30 der "European Organisation for Research and Treatment of Cancer" erhoben. Geschlechtssensible Aspekte wurden im Rahmen der Studie bisher nicht untersucht. Bei anderen Erkrankungen ist bekannt, dass sich z. B. Schmerzempfinden, Lebensqualität und Komplikationsraten postoperativ zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Für das vorliegende Patientenkollektiv sind Untersuchungen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden ausstehend. Im Sinne einer geschlechtssensiblen Forschung soll eine neue explorative Auswertung der Daten durchgeführt werden. Ziel ist es, mögliche postoperative Unterschiede für das Kollektiv zu erkennen und für diese zu sensibilisieren, beispielsweise hinsichtlich geschlechtsspezifischen Unterschieden der postoperativen Lebensqualität, Schmerzsymptomatik und die Häufigkeit erneuter Krankenhausaufenthalte. Der Erkenntnisgewinn könnte in Zukunft helfen, die Behandlung der chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse unter Berücksichtigung des Geschlechtes zu verbessern und die Planung und Durchführung einer konfirmatorischen klinischen Studie auf Basis der Studienergebnisse zu ermöglichen.

Untersuchung eines möglichen Gender-Data-Gaps in Bezug auf die Evidenz der leitliniengerechten Versorgung von Depressionen bei älteren Männern (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2519
Gesamte Fördersumme: 198.911 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Jürgen Wasem
Adresse: Universität Duisburg-Essen, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Medizinmanagement
Thea-Leymann-Str. 9
45127 Essen

Untersuchung eines möglichen Gender-Data-Gaps in Bezug auf die Evidenz der leitliniengerechten Versorgung von Depressionen bei älteren Männern (Modul 1)

Ziel des Projektes ist es, eine mögliche geschlechtsspezifische Datenlücke bei älteren Menschen in Bezug auf Depressionen zu identifizieren. Depressionen stellen zum einen eine Krankheit mit hoher Prävalenz und starker Krankheitslast in der Gesamtbevölkerung dar, welche, insbesondere bei leichteren Depressionen, im Alter noch zunimmt. Zum anderen lassen sich in der Therapie alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in Wirksamkeit und Inanspruchnahme vermuten. Daher ist eine Untersuchung dieses Zusammenhangs für einen zielgerechten Ressourceneinsatz in der Versorgung der Gesamtbevölkerung relevant. Dabei werden als Intervention entsprechend der Empfehlungen der S3-Leitlinie Unipolare Depressionen sowohl Psychotherapie als auch Pharmakotherapie eingeschlossen. Es liegen in der Literatur bereits systematische Literaturrecherchen sowie Meta-Analysen zur Therapie von Depressionen vor, die aber in der Regel entweder nicht beide Interventionsformen einschließen und/oder keinen Fokus auf alters- und/oder geschlechtsspezifische Effekte legen. Es gibt Hinweise, dass Männer in klinischen Studien zur Behandlung von Depressionen unterrepräsentiert sind. Diese systematische Literaturrecherche zu Psychotherapie und Pharmakotherapie bei der älteren Bevölkerung (>60 Jahre) untersucht den Gender Data Gap bei Depressionen in Bezug auf die ältere Bevölkerung, dabei insbesondere, inwieweit geschlechtsspezifische Unterschiede im Einbezug auf Studienteilnehmenden sowie bei depressions-bezogenen Verbesserungen im Gesundheitszustand bestehen. Sowohl Patientenorganisationen als auch Patientinnen und Patienten werden im Forschungsprozess einbezogen. In Fokusgruppen werden die Charakteristika der einzuschließenden Studien diskutiert. Zudem werden die Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche den Patientinnen und Patienten in Fokusgruppen vorgestellt und Handlungsempfehlungen für die Versorgung oder zukünftige Forschung diskutiert.

Summer School zur Prävention häufiger internistischer Erkrankungen aus Kardiologie, Nephrologie und Rheumatologie (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2518
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Julia Christina Lueg
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Deutsches Herzzentrum der Charité, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin (CCM)
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Summer School zur Prävention häufiger internistischer Erkrankungen aus Kardiologie, Nephrologie und Rheumatologie (Modul 4)

Wir werden immer älter und damit werden unsere Organe älter und anfälliger für Krankheiten. Die Nierenfunktion wird schlechter, die Gelenke werden steif und schwellen an, die Gefäße verkalken. Viele dieser Erkrankungen schränken die Lebensqualität relevant ein oder sind sogar lebensgefährlich. Wie können wir uns davor schützen? Wie können wir gesund und selbstbestimmt alt werden? Alle diese Erkrankungen haben bekannte und teils gut erforschte Risikofaktoren, die kontrolliert werden können. Bei vielen Erkrankungen gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede, die jedoch noch zu wenig Berücksichtigung in der Gesundheitsvorsorge finden. Frauen sind keine weiblichen Männer und umgekehrt. In dieser Summer School sollen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei häufigen Erkrankungen aus der Kardiologie, Nephrologie und Rheumatologie herausgearbeitet werden. Ziel der Summer School ist es, die Bereiche zu benennen, in denen noch zu wenig über geschlechtsspezifische Unterschiede bekannt ist. Darauf aufbauend sollen Konzepte mit den Teilnehmenden entwickelt werden, wie diese Wissenslücken geschlossen werden können - unter besonderer Berücksichtigung folgender Fragen: 1) Was sind sinnvolle Strategien, um Gesundheit individualisiert zu erhalten und damit das Auftreten von chronischen Erkrankungen zu verzögern bzw. vorzubeugen? 2) Welche Maßnahmen sind notwendig, damit in Zukunft alle Patientinnen und Patienten selbst besser in eigenverantwortlicher Gesundheitsvorsorge tätig werden können? 3) Wie können Studien geplant werden, um verschiedene Vorsorgekonzepte geschlechtsspezifisch zu entwickeln, umzusetzen und zu vergleichen?

Priority Setting Partnership zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen (Modul 3)

Förderkennzeichen: 01GN2516
Gesamte Fördersumme: 258.530 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Margareta Halek
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Priority Setting Partnership zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen (Modul 3)

Frauen sind nicht nur häufiger von Demenz betroffen, sondern stellen auch die Mehrheit der pflegenden Angehörigen. Bei Männern hingegen treten verhaltensbezogenen Symptome einer Demenz teilweise vermehrt auf und sie haben besondere Bedürfnisse in ihrer Rolle als pflegende Angehörige. Diese geschlechterspezifischen Unterschiede haben direkte Auswirkungen auf die psychosoziale Unterstützung. Das Projekt ParGenDA hat zum Ziel, unbeantwortete zentrale Fragen im Hinblick auf Forschung zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen in einem partizipativen Prozess zu identifizieren und nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen. Im Projekt ist eine sogenannte Priority Setting Partnership geplant. Der gesamte Prozess wird von einer Gruppe aus Menschen mit Demenz, pflegenden Angehörigen und Fachleuten im Gesundheitswesen und ihren Interessenvertretungen gesteuert. Mit einem breit gestreuten Fragebogen, der sich an Menschen mit Demenz und alle an der Versorgung beteiligten Personengruppen richtet, werden möglichst viele Fragen aller Zielgruppen ermittelt. Diese Fragen werden dann mit bestehender Fachliteratur verglichen, um zu prüfen, ob sie nicht bereits in wissenschaftlichen Studien beantwortet wurden. Die unbeantworteten Fragen werden dann in Workshops gemeinsam von den Beteiligten nach ihrer Wichtigkeit sortiert. Am Ende stehen die zehn wichtigsten Fragen bezüglich geschlechtersensibler psychosozialer Interventionen fest. Diese werden dann an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forschungsförderer und die Öffentlichkeit weitergegeben.

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse individueller Patientendaten zu Interventionsoutcomes bei Verhaltenssüchten (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2513
Gesamte Fördersumme: 297.433 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Georgios Paslakis
Adresse: Ruhr-Universität Bochum, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Mühlenkreiskliniken (AöR), Medizinisches Zentrum für Seelische Gesundheit
Virchowstraße 65
32312 Lübbecke

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse individueller Patientendaten zu Interventionsoutcomes bei Verhaltenssüchten (Modul 1)

Verhaltenssüchte umfassen anhaltende und wiederkehrende exzessiv ausgeführte Verhaltensweisen wie Glücksspiel, Gaming, Kaufen, Internetnutzung und Nutzung von sozialen Netzwerken, Sexualverhalten und Pornographiekonsum sowie Essen, die mit starkem Verlangen, eingeschränkter Kontrolle und funktionalen Beeinträchtigungen einhergehen und eine Behandlung erfordern. Als bedeutendes öffentliches Gesundheitsproblem anerkannt, sind Verhaltenssüchte mit einer niedrigeren Lebensqualität und häufig mit weiteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen verbunden. Trotz der wachsenden Anerkennung von Verhaltenssüchten besteht ein dringender Bedarf an umfassender Forschung zur Behandlung und zu deren Wirksamkeit. Dies ist entscheidend, um zu verstehen, wie psychologische Interventionen die Behandlungsergebnisse für Personen mit Verhaltenssüchten verbessern können, insbesondere in Bezug auf Geschlechterunterschiede. Geschlechterunterschiede werden jedoch bisher nicht ausreichend in der Forschung berücksichtigt. Zudem fehlt es an systematischen Übersichtsarbeiten zu Geschlechterunterschieden in Bezug auf die Behandlungserfolge klinischer Wirksamkeitsstudien. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse individueller Patientendaten (IPDMA) ist es daher, die Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen bei Verhaltenssüchten zwischen Männern und Frauen erstmals systematisch zu vergleichen. Die so gewonnenen Ergebnisse sollen dazu beitragen, Faktoren zu identifizieren, die mit ungünstigen Therapieergebnissen einhergehen und Behandlungsempfehlungen zu optimieren.

Summer School zu Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden auf Glia-Neuron-Interaktionen in Krankheiten des zentralen Nervensystems (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2512
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Di Benedetto
Adresse: Universität Regensburg, Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsstr. 84
93053 Regensburg

Summer School zu Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden auf Glia-Neuron-Interaktionen in Krankheiten des zentralen Nervensystems (Modul 4)

Die unzureichende Datenlage zu Frauen in klinischen und vorklinischen Studien, der sogenannte "Gender Data Gap", macht es dringend notwendig, geschlechtsspezifische Fragestellungen im biomedizinischen Kontext interdisziplinär in den Fokus zu bringen. Die Teilnehmenden der hier vorgeschlagenen Summer School zu Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden auf Glia-Neuron-Interaktionen in Krankheiten des zentralen Nervensystems (GENIE) sollen neueste Erkenntnisse und offene wissenschaftliche Fragestellungen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Krankheitsentwicklung, -prävention und -behandlung behandeln. Ein Fokus soll dabei auf den aktuellen Methoden und Erkenntnissen in der Bildung von neuronalen Schaltkreisen und Glia-Neuron-Interaktionen liegen, die eine kritische Rolle in der Entstehung geschlechtsspezifischer Unterschiede spielen. Die Summer School soll außerdem Unterschiede in der Medikamentenwirksamkeit und -sicherheit zwischen den Geschlechtern beleuchten und die Notwendigkeit vermitteln, diese Aspekte in klinischen Studien zu berücksichtigen, um eine geschlechtersensible Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Es soll für Ansätze sensibilisiert werden, eine ausgewogene Studienpopulation zu nutzen und Kompetenzen für eine langfristig geschlechtergerechte Patientenversorgung zu entwickeln. Insgesamt soll die Summer School somit einen umfassenden Überblick über die Bedeutung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der medizinischen Forschung und Praxis bieten und Wege aufzeigen, wie diese Erkenntnisse in einer verbesserten wissenschaftlichen Herangehensweise und in der Patientenversorgung umgesetzt werden können.

Digital Health als Ansatz zur Verringerung der Gender Data Gap in klinischen Studien (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2511
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Theresa Sophie Busse
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Versorgungsforschung
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Digital Health als Ansatz zur Verringerung der Gender Data Gap in klinischen Studien (Modul 4)

Im Projekt soll eine dreitägige Veranstaltung (Summer School) geplant und durchgeführt werden, die sich mit dem Thema "Geschlechterunterschiede in medizinischen Studien" (Gender Data Gap) beschäftigt. Fokussiert wird der Einsatz von digitalen Interventionen in klinischen Studien betrachtet, um diese Geschlechterunterschiede zu verringern und Datenlücken zu schließen, etwa durch die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten und die aktive Beteiligung von Betroffenen. Eingeladen sind Studierende, Forschende und Fachleute aus Medizin, Pflege, Informatik, Philosophie, Physiotherapie und verwandten Bereichen sowie Interessierte aus Unternehmen, Krankenhäusern, ärztlichen Praxen und der Bevölkerung. Die Teilnehmenden erhalten hierbei sowohl Vorträge zu den fachlichen Hintergründen der Gender Data Gap sowie den Möglichkeiten von Digital Health. Dies wird ergänzt durch Berichte aus Klinik und Forschung zu realen Problemen durch Gender Data Gap. Durch den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern wird die Perspektive der Patienten eingebracht. Ein bestehendes Rahmenwerk für Gerechtigkeit im Bereich der digitalen Gesundheit wird den Teilnehmenden vorgestellt und bietet die Basis für die Arbeit an realen Herausforderungen in der klinischen Forschung.

Nichtpharmakologische Therapien zur Reduzierung von demenzbedingten Symptomen bei Menschen mit Demenz (Modul 3)

Förderkennzeichen: 01GN2510
Gesamte Fördersumme: 136.541 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Roes
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft
Stockumer Str. 12
58453 Witten

Nichtpharmakologische Therapien zur Reduzierung von demenzbedingten Symptomen bei Menschen mit Demenz (Modul 3)

Demenzbedingte Symptome wie Apathie oder Angst, die zusammenfassend als Verhaltens- und psychologische Symptome der Demenz bezeichnet werden, können sich nachteilig auf die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Demenz auswirken und als Herausforderung für die Pflegekräfte oder Ärztinnen und Ärzte angesehen werden. Nicht-pharmakologische Therapien sind der Goldstandard für die Behandlung von mit Demenz verbundenen Symptomen (z. B. Reminiszenztherapie), scheinen jedoch auf den ersten Blick in ihren Interventionsmerkmalen geschlechterstereotyp zu sein (z. B. Stricken für Frauen und Fußball für Männer) und basieren auf einem westlichen theoretischen Verständnis von personenzentrierter Pflege. Darüber hinaus bestehen große Unsicherheiten hinsichtlich ihrer geschlechtsspezifischen und ethnischen Sensibilität, ihrer Anwendung und ihrer Angemessenheit/Wirksamkeit in verschiedenen Gruppen von Menschen unterschiedlichen Geschlechts und ethnischer Minderheiten. Bislang, ist dieser Aspekt der geschlechtsspezifischen und ethnischen Sensibilität in der Demenzforschung unterrepräsentiert und wurde bisher von Forschenden nicht als wichtig erachtet, obwohl es erste Hinweise darauf gibt, dass die Wirksamkeit dieses therapeutischen Ansatzes vom Geschlecht und dem ethnischen Hintergrund abhängen könnte. Dementsprechend ist noch nicht bekannt, welche Forschungsbereiche und -fragen zukünftige Forschungsarbeiten zu geschlechts- und ethnisch sensiblen nicht-pharmakologischen Therapien zur Reduzierung von demenzbedingten Symptomen bei Menschen mit Demenz berücksichtigen sollten. Um diese Forschungslücke zu schließen, ist eine aktive partizipative Zusammenarbeit mit Menschen mit Demenz, ihren pflegenden Angehörigen und Klinikerinnen und Klinikern unter Verwendung der Methoden und Prinzipien der James Lind Alliance for Priority Setting Partnership geplant, um die zehn wichtigsten Forschungsprioritäten für die vorab identifizierte Lücke zu ermitteln.

Evaluation von geschlechtsspezifischen Effekten der transkraniellen Gleichstromstimulation in der Neuroregeneration (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2509
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Silke Wolf
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Abt. Experimental Electrophysiology and Neuroimaging (xENi)
Martinistr. 52
20246 Hamburg

Evaluation von geschlechtsspezifischen Effekten der transkraniellen Gleichstromstimulation in der Neuroregeneration (Modul 2)

Das Projekt untersucht, ob nicht-invasive Hirnstimulationstechniken in der Schlaganfallrehabilitation unterschiedliche Effekte bei Frauen und Männern haben. In Europa erleiden jährlich etwa 750.000 Menschen einen Schlaganfall, und bis 2035 könnte diese Zahl auf etwa 820.000 steigen. Schlaganfälle, die durch eine plötzliche Störung der Blutversorgung im Gehirn ausgelöst werden, führen häufig zu schwerwiegenden, langanhaltenden Beeinträchtigungen mit erheblichen Konsequenzen für die Einzelperson und die Gesellschaft. Angesichts der wachsenden Zahl von Betroffenen ist neben der Prävention eine effektive Rehabilitation entscheidend, insbesondere zur Wiederherstellung von Hand- und Armfunktionen, die für den Alltag und die individuelle Unabhängigkeit unerlässlich sind. Die anodale transkranielle Gleichstromstimulation, eine sichere nicht-invasive Methode, kann die Erholung nach einem Schlaganfall unterstützen. Zwar gibt es Hinweise, dass die Wirksamkeit von Hirnstimulationstechniken geschlechtsabhängig sein könnte, aber dies ist bei der anodalen transkraniellen Gleichstromstimulation noch nicht eindeutig für Schlaganfälle geklärt. Daher sollen vorhandene Daten auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Ansprechen untersucht werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, im Rahmen zukünftiger klinischer Studien individuelle Therapieansätze zu testen. Zudem ist eine Veröffentlichung geplant, um die Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das Bewusstsein für geschlechtersensible Ansätze in der Schlaganfalltherapie zu fördern.

Reduktion des Gender Data Gaps in der Infektiologie durch Vermittlung von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Infektionskrankheiten und von methodischen Ansätzen (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2507
Gesamte Fördersumme: 40.600 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Cathrin Kodde
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

Reduktion des Gender Data Gaps in der Infektiologie durch Vermittlung von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Infektionskrankheiten und von methodischen Ansätzen (Modul 4)

Ziel der Summer School ist, medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschungsnachwuchs für die Relevanz von geschlechterspezifischer klinischer Forschung und die Auswirkungen des Gender Data Gaps zu sensibilisieren. In Workshops, Vorträgen und Diskussionen werden geschlechterspezifische Themen wissenschaftlich-fachlich behandelt, um ein besseres Verständnis für strukturelle Barrieren zu entwickeln und diese zu überwinden. Die Teilnehmenden sollen nicht nur die Notwendigkeit für geschlechterspezifische Ansätze erkennen, sondern auch konkrete Maßnahmen und Methoden erlernen, um diese in ihrer wissenschaftichen Arbeit umzusetzen. Die Teilnehmenden erwerben Wissen für immunologische geschlechterspezifische Unterschiede und lernen, diese im Bereich der Pharmakologie und in Krankheitsverläufen zu beeinflussen. Durch Workshops erhalten die Teilnehmenden praxisnahe Fähigkeiten in der Erstellung geschlechterbezogenen Studiendesigns, in Umsetzung von Genderperspektiven in der Forschung und in wissenschaftlichem Schreiben. Sie werden darin geschult, ihre eigenen Forschungsprojekte entsprechend zu gestalten, um den Gender Data Gap zu adressieren. Die Summer School fördert den fachübergreifenden Austausch und die Vernetzung des Forschungsnachwuchses aus unterschiedlichen Disziplinen. Durch die gemeinsame Teilnahme an Workshops, Vorträgen und informellen Aktivitäten, wie der Führung durch das Medizinhistorische Museum, entsteht ein Raum für den Dialog für die Zusammenarbeit. Dieser Austausch trägt nicht nur zur Erweiterung des fachlichen Horizonts der Teilnehmenden bei, sondern schafft auch langfristige Netzwerke. Die vermittelten Methoden und Perspektiven bereichern somit nicht nur die individuelle wissenschaftliche Arbeit, sondern tragen auch langfristig zu einem Wandel in der Forschung bei.

Post-hoc-Analyse zu Geschlechtsaspekten bei Glioblastompatienten und deren Bezugspersonen der EPCOG-Studie (Modul 2)

Förderkennzeichen: 01GN2505
Gesamte Fördersumme: 49.838 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Heidrun Golla
Adresse: Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Palliativmedizin
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen

Post-hoc-Analyse zu Geschlechtsaspekten bei Glioblastompatienten und deren Bezugspersonen der EPCOG-Studie (Modul 2)

Die EPCOG-Studie (Early Palliative Care for patients with Glioblastoma) ist die erste konfirmatorische, multizentrische, deutschlandweite, kontrollierte, klinische Studie, die eine spezialisierte Palliativversorgung früh im Krankheitsverlauf bei Glioblastom, dem häufigsten und bösartigsten Hirntumor, an Patientinnen und Patienten sowie deren Bezugspersonen prüfte. Es konnte die geplante Patientenzahl (n=217 (weiblich: n=97 männlich: n=120)) mit n=195 Bezugspersonen (weiblich: n=120, männlich: n=75) eingeschlossen werden. Ziel der zusätzlichen Analysen ist es, den vorhandenen Datensatz bezüglich gendersensibler Aspekte genauer zu untersuchen und daraus Versorgungsmaßnahmen abzuleiten. Die primären und sekundären Zielvariablen der EPCOG-Studie für die Patientinnen und Patienten, die in der Studie geschlechterspezifisch aufgearbeitet werden sollen, umfassen verschiedene Lebensqualitätsaspekte, psychologische und palliative Faktoren, das Überleben, die Inanspruchnahme von Strukturen des Gesundheitswesens und die Schwerpunktausrichtung der palliativmedizinischen Intervention. Für die teilnehmenden Bezugspersonen sollen geschlechtersensible Aspekte der zeitlich-variablen Belastung und Ausrichtung der palliativmedizinischen Intervention dargestellt werden. Mit den Ergebnissen dieser vertieften Auswertung soll beantwortet werden, ob und wie eine spezialisierte palliativmedizinische Versorgung in schwerer Erkrankung und am Lebensende für die untersuchte Studienpopulation als Beispielpopulation einer Erkrankung mit Einbezug des zentralen Ner- vensystems geschlechterspezifisch adaptiert werden muss, um sterbende Männer und Frauen bedarfsgerecht und in Würde versorgen zu können.

Summer School zu Geschlechteraspekten bei immun-mediierten Erkrankungen - Gender Matters: Rethinking Immunity and Disease in the Face of Data Gaps (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2503
Gesamte Fördersumme: 46.026 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Stephanie Dauth
Adresse: Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP)
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt am Main

Summer School zu Geschlechteraspekten bei immun-mediierten Erkrankungen - Gender Matters: Rethinking Immunity and Disease in the Face of Data Gaps (Modul 4)

Etwa 5-7% der westlichen Bevölkerung sind von Immunerkrankungen betroffen. Häufig gibt es dabei geschlechterspezifische Unterschiede in der Symptomatik, dem Krankheitsverlauf und dem Therapieansprechen. Dennoch werden geschlechterspezifische Aspekte in klinischen Studien häufig unzureichend berücksichtigt. Die dreitägige GUIDE (Gender, Understanding, Immunity, Diversity, Equality) Summer School richtet sich an Nachwuchsforschende der MINT-Fächer und der Medizin und fokussiert auf immun-mediierte Erkrankungen, integriert jedoch auch andere Disziplinen und Perspektiven, um eine umfassende Sicht auf den Gender Data Gap zu bieten. Dazu werden ausgewiesene Experten eingeladen um ihr Wissen und neue Entwicklungen mit den Teilnehmenden zu diskutieren. Neben den Unterschieden in der Diagnostik und Behandlung von Immunerkrankungen sowie deren biologischen Ursachen werden die Vielfalt des Genderbegriffs und die Herausforderungen geschlechtergerechter klinischer Forschung thematisiert. Es werden sozio-kulturelle Einflüsse und geschlechtersensibles Gesundheitsverhalten betrachtet und auf die systematische Erfassung von Gendervielfalt und verfügbare geschlechter- und diversitätssensible Methoden eingegangen. Entrepreneure präsentieren innovative Ansätze der geschlechtersensiblen Medizin und der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Zusammenhang mit dem Gender Data Gap wird diskutiert. Zudem werden Erfahrungen mit Gender Bias in anderen Disziplinen und deren Übertragbarkeit auf klinische Studien thematisiert. Neben der fachlichen Weiterbildung ermöglicht die Summer School interdisziplinären Austausch und Networking, fördert dabei berufliche und persönliche Entwicklung. Die GUIDE Summer School sensibilisiert für Wissen und Forschungslücken in der geschlechterspezifischen Medizin und ermutigt die Teilnehmenden, ihre Projekte kritisch zu hinterfragen und geschlechtersensible Forschung zu integrieren, um langfristig den Gender Data Gap in der medizinischen Versorgung zu reduzieren.

Summerschool Facing the Gender Data Gap: Wie lassen sich durch KI- und simulationsgestützte Methoden geschlechterbezogene Datenlücken schließen? (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2502
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Dr. Marion Mangelsdorf
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Zentrum für Anthropologie und Gender Studies
Belfortstr. 20
79098 Freiburg im Breisgau

Summerschool Facing the Gender Data Gap: Wie lassen sich durch KI- und simulationsgestützte Methoden geschlechterbezogene Datenlücken schließen? (Modul 4)

Die Summer School "Facing the Gender Data Gap: Wie lassen sich durch KI- und simulationsgestützte Methoden geschlechterbezogene Datenlücken schließen?" bringt einen interdisziplinären Austausch an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg voran. Zum Auftakt wird die Bandbreite der bereits bestehenden Studien im Bereich der gendersensiblen Medizin, wie sie unter anderem durch die Charité in Berlin sowie durch das Gendered Innovations Programm an der Stanford University entwickelt wurden, aufgezeigt. Des Weiteren bilden den Kern der Summer School zwei methodische Schwerpunkte: Ein Hackathon des SFB 1597 Small Data mit 20 Teilnehmenden, der sich mit KI-Methoden zur Analyse realer klinischer Daten beschäftigt. Ziel ist es, geschlechtsspezifische Unterschiede in den medizinischen Daten sichtbar zu machen und innovative Ansätze zur Reduktion des Gender Data Gaps zu entwickeln. Parallel führt ein Gender-Medizin fokussierter Simulationsworkshop mit Schwerpunkt Critical Ressource Crew Management etwa 40 Teilnehmende, bestehend aus Studierenden der Medizin, der Gender Studies sowie Doktorandinnen und Doktoranden aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (KAI) zusammen. Neben einführenden Vorträgen werden hierzu genderkonkordante und genderdiskordante Lerngruppen im Simulationszentrum des Universitätsklinikums mit Hilfe simulierter notfallmedizinischer Szenarien eigene spezifische physiologische, psychometrische und soziologische Lerndaten erheben. Ziel dabei ist es, sowohl für noch existierende Datenlücken in diesen klinischen Feldern zu sensibilisieren als auch methodische Ansätze für die Lehre und Forschung zu diskutieren, um diese Lücke zu schließen. Die Ergebnisse werden am Ende der Summer School im Plenum zur Diskussion gestellt. Im Anschluss werden die Ergebnisse als Open-Source-Tools zu Lehr- und Forschungszwecken aufbereitet.

Geschlechtersensibles inklusives Design von klinischen Studien – Summer School 2025 (Modul 4)

Förderkennzeichen: 01GN2501
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione
Adresse: Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL
Morgenbreede 1
33615 Bielefeld

Geschlechtersensibles inklusives Design von klinischen Studien – Summer School 2025 (Modul 4)

Die Summer School "Geschlechtersensibles inklusives Design von klinischen Studien" soll die Teilnehmenden aus Klinik, Wissenschaft und Gesundheitspraxis für die Mitarbeit an der Schließung des klinischen Gender Data Gap vorbereiten. Aktuell bestehen immer noch große Wissenslücken in Bezug auf Geschlechterunterschiede bei vielen Erkrankungen. Ein wichtiger Baustein um diese Lücke zu schließen, ist die Berücksichtigung von Geschlecht bei allen Phasen einer solchen Studie sicherzustellen. Im Rahmen der Summer School werden die Teinehmenden lernen, wie Geschlecht in der Planung, der Durchführung und der Analyse von klinischen Studien berücksichtigt werden kann. Zusätzlich werden logistische Aspekte des Studiendesigns und rechtliche Grundlagen für die Zulassung besprochen. Die Teilnehmenden werden befähigt ihre eigenen Studien geschlechtersensibel zu gestalten und werden dies in der Gruppe erarbeiten und vorstellen.