| Förderkennzeichen: | 01GN2543 |
| Fördersumme: | 261.273 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Sylvia Stracke |
| Adresse: |
Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Innere Medizin, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A Ferdinand-Sauerbruch-Str. 17489 Greifswald |
Im Projekt INSiGhT-CKD (Integration of Sex and Gender in Trials for Chronic Kidney Disease) wird ein systematischer Review durchgeführt, um geschlechtssensible therapeutische Empfehlungen in deutsch- und englischsprachigen klinischen Praxisleitlinien zur chronischen Nierenkrankheit (CKD) aus den Jahren 2015-2025 zu untersuchen. Frauen sind häufiger von CKD betroffen, jedoch in klinischen Studien unterrepräsentiert. Sie erhalten seltener eine CKD-Diagnose, werden weniger oft in die Nephrologie überwiesen und erhalten nicht so häufig leitliniengerechte Behandlungen wie Männer. Diese Versorgungsungleichheit ist auf das soziale (Gender), nicht auf das biologische Geschlecht zurückzuführen. Globale Organisationen wie Kidney Disease:Improving Global Outcome (KDIGO) bemühen sich, geschlechtsspezifische Informationen in klinischen Leitlinien zu integrieren. Dies zeigt die Dringlichkeit, bestehende Lücken zu schließen und Leitlinien geschlechtergerecht und evidenzbasiert zu gestalten. Der Review untersucht, wie Leitlinien geschlechts- und genderspezifische Unterschiede berücksichtigen und wie sie angepasst werden können. Dazu wird analysiert: 1) Empfehlungen in Leitlinien: Werden geschlechts- und genderspezifische Unterschiede in therapeutischen Empfehlungen thematisiert? 2) Repräsentation in Studien: Wie hoch ist der Anteil von Männern und Frauen in zitierten randomisiert-kontrollierten Studien? Entspricht der Frauenanteil ihrer Häufigkeit in der CKD-Population? Werden Ergebnisse nach Geschlecht getrennt ausgewertet? 3) Charakteristika der Studien und Autorinnen sowie Autoren: Gibt es Zusammenhänge zwischen Frauenrepräsentation, dem Prestige der Zeitschrift oder dem Geschlecht der Autoren? Um die Versorgung von CKD-Patientinnen zu verbessern, müssen Studien Geschlechtsunterschiede analysieren und berichten sowie Wissenslücken in geschlechtssensiblen Daten gezielt adressieren. Nur so kann eine gerechte, wirksame und inklusive Versorgung sichergestellt werden.