| Förderkennzeichen: | 01GN2525 |
| Fördersumme: | 268.006 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | PD Dr. Rüdiger Zwerenz |
| Adresse: |
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Untere Zahlbacher Str. 8 55131 Mainz |
Psychische Erkrankungen sind weltweit eine der größten Ursachen für Behinderungen und betreffen Millionen von Menschen. Sie haben erhebliche soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen. Obwohl psychische Erkrankungen alle Menschen betreffen können, gibt es große Unterschiede in der Diagnose und Behandlung, besonders bei geschlechterdiversen und intersektional (z. B. aufgrund von Alter, Ethnie oder sozialem Status) diskriminierten Gruppen. Erste Studien deuten darauf hin, dass ein multikultureller Ansatz und kulturelle Demut seitens der Therapeuten die Therapieergebnisse verbessern können. Es fehlt jedoch an geschlechtersensiblen Analysen in der Forschung. Diese Lücke könnte zu Ungleichheiten in der Behandlung und den Ergebnissen führen. Um das zu ändern, müssen künftig mehr Daten zum Geschlecht erfasst werden, verschiedene Gruppen in die Analysen einbezogen und intersektionale Ansätze berücksichtigt werden. Diese Schritte sind notwendig, um Psychotherapien zu entwickeln, die für alle Menschen wirksam sind, unabhängig von ihrem Geschlecht. Darüber hinaus gibt es noch nicht genügend Befunde, wie wirksam geschlechtersensible Therapie tatsächlich ist. Hier fehlen klare Forschungsergebnisse, Langzeitstudien und einheitliche Richtlinien, wie solche Therapien durchgeführt werden sollen. Für die Weiterentwicklung von Psychotherapieverfahren sind daher mehr fundierte, qualitativ hochwertige Studien notwendig. Eine systematische Überprüfung der bestehenden Literatur soll daher helfen, diese Lücken zu schließen und evidenzbasierte Richtlinien zu entwickeln, die Therapeuten bei der Arbeit mit geschlechterdiversen und intersektional benachteiligten Gruppen unterstützen.