| Förderkennzeichen: | 01GN2550 |
| Fördersumme: | 225.922 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Dr. Romy Lauer |
| Adresse: |
Universitätsklinikum Bochum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik f. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Universitätsstr. 105 44789 Bochum |
Für nicht angeleitete digitale Interventionen (z. B. Apps oder Online-Angebote), welche bei Depressionen oder Angststörungen angewendet werden und auf kognitiv-behavioraler Therapie (Cognitive Behavioral Therapy, CBT) basieren, liegen keine ausreichenden Informationen über Gender-spezifische Effektivität vor. Außerdem ist unbekannt, ob sich weiblich und männlich-identifizierende Personen gleich gut an den von der Intervention vorgegeben Therapieplan halten oder ob eine Gruppe häufiger die Nutzung abbricht (Adhärenz). Sowohl Angsterkrankungen als auch Depressionen betreffen häufiger Frauen als Männer. Außerdem haben bei beiden Erkrankungen Frauen einen größeren Verlust an Lebensjahren durch Tod oder gesundheitliche Einschränkungen (Krankheitslast oder auch Disability-Adjusted Life Years, DALY). Viele Patientinnen und Patienten mit Depressionen und Angststörungen erleben große Hürden bei der Therapieplatzsuche; digitale Interventionen stellen hier ein effektives und gerne angenommenes Bindeglied dar. Dennoch werden digitale Interventionen für diese Erkrankungen häufig durch männlich-identifizierte Personen entwickelt. Auch die Algorithmen, die diesen Interventionen zu Grunde liegen, können möglicherweise einen Gender-Bias aufweisen. So besteht der Verdacht, dass die Inhalte oder die Präsentation und Nutzeroberfläche der Interventionen für die Geschlechter unterschiedlich geeignet ist. Daher soll in diesem Projekt unter Mitarbeit von Patientinnen und Patienten mit Depressionen und Angststörungen als Co-Forschende die Evidenz aus klinischen Studien zur Effektivität von nicht angeleiteten Interventionen bei diesen beiden Erkrankungen nach internationalen Standards zusammengeführt werden und hinsichtlich eines möglichen Gender-Effekts auf die Effektivität und Adhärenz untersucht werden.