Einzelprojekt

Untersuchung eines möglichen Gender-Data-Gaps in Bezug auf die Evidenz der leitliniengerechten Versorgung von Depressionen bei älteren Männern (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2519
Fördersumme: 198.911 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Jürgen Wasem
Adresse: Universität Duisburg-Essen, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Medizinmanagement
Thea-Leymann-Str. 9
45127 Essen

Ziel des Projektes ist es, eine mögliche geschlechtsspezifische Datenlücke bei älteren Menschen in Bezug auf Depressionen zu identifizieren. Depressionen stellen zum einen eine Krankheit mit hoher Prävalenz und starker Krankheitslast in der Gesamtbevölkerung dar, welche, insbesondere bei leichteren Depressionen, im Alter noch zunimmt. Zum anderen lassen sich in der Therapie alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in Wirksamkeit und Inanspruchnahme vermuten. Daher ist eine Untersuchung dieses Zusammenhangs für einen zielgerechten Ressourceneinsatz in der Versorgung der Gesamtbevölkerung relevant. Dabei werden als Intervention entsprechend der Empfehlungen der S3-Leitlinie Unipolare Depressionen sowohl Psychotherapie als auch Pharmakotherapie eingeschlossen. Es liegen in der Literatur bereits systematische Literaturrecherchen sowie Meta-Analysen zur Therapie von Depressionen vor, die aber in der Regel entweder nicht beide Interventionsformen einschließen und/oder keinen Fokus auf alters- und/oder geschlechtsspezifische Effekte legen. Es gibt Hinweise, dass Männer in klinischen Studien zur Behandlung von Depressionen unterrepräsentiert sind. Diese systematische Literaturrecherche zu Psychotherapie und Pharmakotherapie bei der älteren Bevölkerung (>60 Jahre) untersucht den Gender Data Gap bei Depressionen in Bezug auf die ältere Bevölkerung, dabei insbesondere, inwieweit geschlechtsspezifische Unterschiede im Einbezug auf Studienteilnehmenden sowie bei depressions-bezogenen Verbesserungen im Gesundheitszustand bestehen. Sowohl Patientenorganisationen als auch Patientinnen und Patienten werden im Forschungsprozess einbezogen. In Fokusgruppen werden die Charakteristika der einzuschließenden Studien diskutiert. Zudem werden die Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche den Patientinnen und Patienten in Fokusgruppen vorgestellt und Handlungsempfehlungen für die Versorgung oder zukünftige Forschung diskutiert.