| Förderkennzeichen: | 01GN2552 |
| Fördersumme: | 106.825 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Bernd Lenz |
| Adresse: |
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit J 5 68159 Mannheim |
Die Alkoholabhängigkeit ist eine häufige und oft langwierige Krankheit, die die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Öffentlichkeit stark belastet. Die zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit verfügbaren Medikamente werden nur selten eingesetzt, da ihre Wirkung gering ist, wenn sie unselektiert allen Patientinnen und Patienten verabreicht werden. Diese Wirkungen können jedoch verstärkt und die Nebenwirkungen verringert werden, wenn die Medikamente an bestimmte Gruppen von Patientinnen und Patienten gegeben werden. In diesem Projekt soll herausgefunden werden, welche Geschlechter besser von den etablierten Medikamenten gegen Alkoholabhängigkeit profitieren und zeitgleich weniger Nebenwirkungen entwickeln. Es werden über die einfache Klassifizierung in Frauen und Männer hinausgehend auch transgender Personen sowie weitere Geschlechtsminoritäten einbezogen. In der Literatur wird nach Studien gesucht, die sich mit der Wirkung von Medikamenten für Alkoholabhängigkeit befasst haben (Naltrexon, Nalmefen, Acamprosat, Disulfiram, Baclofen, Topiramat und Mifepriston), und es wird geprüft, ob sich deren Effekte auf Abstinenz, Alkoholkonsum und Wohlbefinden sowie deren Nebenwirkungen zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Es wird erwartet, dass sich daraus Behandlungsempfehlungen ergeben, welche Medikamente bei welchem Geschlecht verabreicht werden sollten, um stärkere Wirkungen und weniger Nebenwirkungen zu erzielen. Solche Empfehlungen versprechen eine deutliche Verbesserung der Behandlung von Alkoholabhängigkeit.