Einzelprojekt

Gender-Wissenslücke in aktuellen Cardiovaskulären Studien (Modul 1)

Förderkennzeichen: 01GN2546
Fördersumme: 139.939 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph B. Olivier
Adresse: Universitätsklinikum Freiburg, Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen, Klinik für Kardiologie und Angiologie I
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg im Breisgau

Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, auf das Problem der Unterrepräsentation von Frauen in Herz-Kreislauf-Studien und die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Teilnehmenden in Bezug auf die Behandlungseffekte in solchen Studien aufmerksam zu machen. Insbesondere im Bereich der kardiovaskulären Medizin zeigen Frauen unterschiedliche Symptome im Vergleich zu Männern, weshalb ihre Beschwerden anders wahrgenommen und entsprechend behandelt werden. Diese Unterschiede können zum Teil zur verspäteten Diagnosestellung und Verzögerung der Therapie führen. Im Bereich der klinischen Forschung führt die Unterrepräsentation von Frauen zur Konzipierung und Entwicklung von Studien, welche primär die klinischen Symptome und Ereignisse bei männlichen Probanden als Referenz nehmen. In dieser Übersichtsarbeit werden die Ereignisraten (ER) und die Effektgröße (ES) in randomisierten klinischen Studien beschrieben und die Unterschiede zwischen der angenommenen (im Regelfall erforderlich für die Bestimmung der Stichprobengröße vor Beginn der Studie) und der beobachteten (d. h. der tatsächlichen) ER und ES bei weiblichen und männlichen Teilnehmern verglichen. Auf diese Weise sollen die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Patienten in Bezug auf die Entwicklung klinischer Studien bewertet werden. Weiterhin sollen Strategien für die Planung künftiger Studien im Hinblick auf die Vertretung von Frauen und die Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Frauen vorgeschlagen werden. Darüber hinaus würde dieser Überblick die Teilnahmequote von Frauen an großen klinischen Studien beschreiben und das Verhältnis zwischen Teilnahme und Krankheitsprävalenz zwischen 2010 und 2024 bestimmen. Diese Daten würden wertvolle Informationen über geschlechtsspezifische Merkmale in kardiovaskulären Studien liefern.