| Förderkennzeichen: | 01GN2540 |
| Fördersumme: | 214.038 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Dr. Patrick Bach |
| Adresse: |
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit J 5 68159 Mannheim |
Abhängigkeitserkrankungen sind schwerwiegende Erkrankungen, die Millionen von Menschen aller Geschlechter betreffen. Aktuell besteht ein deutliches Defizit an Wissen zu geschlechtssensiblen Therapien und zu geschlechtsspezifischen Faktoren, die den Verlauf und die Behandlungsergebnisse von Abhängigkeitserkrankungen beeinflussen. Frauen, Transgender und Personen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität leiden häufig unter schwereren psychosozialen Folgen durch den Substanzkonsum, sind aber beim Zugang zu Therapien mit besonderen Hindernissen konfrontiert. Andererseits weisen Transgender und Männer höhere Substanzkonsumraten auf, doch fehlt es derzeit an umfassendem Wissen über geschlechtsspezifische Bedürfnisse, geschlechtsspezifische Behandlungen und geschlechtsspezifische Leitlinienempfehlungen. Dieses Projekt zielt daher darauf ab, die bestehenden Wissenslücken in Bezug auf die geschlechtssensible Therapie von Abhängigkeitserkrankungen zu identifizieren und dadurch gezielte Forschung in diesem Bereich zu ermöglichen, die zu einem Schließen der Datenlücke beiträgt. Um dies zu erreichen, wird in enger Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten sowie weiteren Zielgruppen eine Partnerschaft zur Festlegung von Forschungsprioritäten gebildet. So kann ermittelt werden, welche Wissenslücken in Bezug auf die geschlechtssensible Therapie von Abhängigkeitserkrankungen bevorzugt geschlossen und geschlechtssensible Behandlungen bevorzugt entwickelt werden sollten. Durch die direkte Einbeziehung von Patientinnen und Patienten sowie anderen Interessengruppen stellt das Projekt sicher, dass ihre Erfahrungen die Forschungsagenda prägen. Durch das Aufzeigen geschlechtsspezifischer Bedürfnisse und Prioritäten zielt das Projekt darauf ab, einen geschlechtersensibleren und inklusiveren Ansatz für die Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen zu schaffen, um letztlich die Behandlung von Betroffenen Personen zu verbessern.