Netzwerk Universitätsmedizin

Kräfte bündeln, gemeinsam agieren: Unter diesem Motto vereinen die deutschen Universitätskliniken ihre Forschungsaktivitäten, Kompetenzen und Ressourcen im Netzwerk Universitätsmedizin (NUM).

Praxisrelevante Erkenntnisse schaffen, die zügig in die Versorgung von Patientinnen und Patienten einfließen – das ist das erklärte Ziel des NUM, einer in der deutschen Universitätsmedizin beispiellosen Initiative. Alle 37 Universitätskliniken haben sich diesem Netzwerk angeschlossen; fünf Jahre nach seiner Gründung zählt es zu den wichtigsten Akteuren in der deutschen Forschungslandschaft.

Das NUM hat wichtige methodische, technische und organisatorische Infrastrukturen für die hochschulmedizinische Forschung neu aufgebaut beziehungsweise bestehende wie die Medizininformatik-Initiative (MII) und die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) weiterentwickelt. Diese Infrastrukturen werden zum einen für die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte und multizentrischer klinischer Studien genutzt und helfen zum zweiten, besser für zukünftige Gesundheitskrisen gewappnet zu sein (Pandemic Preparedness). Kennzeichnend für alle NUM-Projekte ist, dass die Universitätsmedizin hier bundesweit, standortübergreifend und gemeinsam agiert. Die Kompetenzen der beteiligten Standorte greifen ineinander, ergänzen sich und entfalten so ihr volles Potenzial.

Die Infrastrukturen des NUM sind für Fragestellungen über die gesamte Breite der Medizin ausgelegt und ermöglichen eine bessere und einfachere Nutzung vorhandener Daten für die Forschung. Um Forschenden Daten und Bioproben aus einer Hand anbieten zu können, wurde der German Biobank Node (GBN) zum 1. Juli 2025 ins NUM integriert – ein entscheidender Schritt, um die biomedizinische Forschung in Deutschland zu stärken. Die Verzahnung von Daten, Biobanken und klinischer Forschung auch im Hinblick auf den zukünftigen „European Health Data Space (EHDS)“ eröffnet zudem neue Potenziale für den grenzüberschreitenden Austausch von Bioproben und Daten sowie internationale Forschungsprojekte.

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt den Aufbau des NUM in zwei Förderperioden seit April 2020 mit rund 390 Millionen EUR. Ab Juli 2025 wird das NUM in einer dritten, auf bis zu fünf Jahre angelegten Förderperiode weitergeführt. In dieser Zeit soll die im Koalitionsvertrag zur 21. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages vorgesehene Verstetigung des NUM erreicht werden.

Das Netzwerk Universitätsmedizin, kurz NUM, wurde im April 2020 als Teil des Krisenmanagements in der COVID-19-Pandemie gegründet. Mit dem Zusammenschluss wurde die klinische COVID-19-Forschung aller Universitätskliniken bundesweit koordiniert. Seither hat das NUM die Zusammenarbeit der deutschen Universitätsmedizin in der klinischen Forschung maßgeblich verändert. Heute arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Universitätskliniken kooperativ in interdisziplinären Forschungsprojekten zusammen.