Förderkennzeichen: | 16LW0713 |
Fördersumme: | 914.825 EUR |
Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
Projektleitung: | Dr. Johanna Holldack |
Adresse: |
Kupando GmbH Willy-Brandt-Platz 2 12529 Schönefeld |
Mit der Maßnahme KMU-innovativ: Biomedizin werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der medizinischen Biotechnologie bei der Umsetzung ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Arzneimittelentwicklung unterstützt.
Seit vielen Jahren beschäftigen sich die Mitarbeiter der KUPANDO GmbH mit der Entwicklung von Agonisten, die an Toll-like-Rezeptoren binden und dadurch zur Aktivierung des angeborenen Immunsystems führen. Toll-like-Rezeptoren befinden sich auf der Zelloberfläche oder im Zellinneren der immunkompetenten Zellen. Es ist bekannt, dass das angeborene Immunsystem, das in der Evolution älteste Abwehrsystem, eine Schlüsselrolle in der Abwehr von Infektionen und in der Bekämpfung onkologischer Erkrankungen spielt. In den letzten Jahren ist darüber hinaus bekannt geworden, dass auch das angeborene Immunsystem ein Gedächtnis hat, was als “trained Immunity” bezeichnet wird. Die Bedeutung dieses Trainingseffekts konnte in der Infektiologie und in der Onkologie gezeigt werden. Antimikrobielle Resistenz (AMR) ist eine der großen Herausforderungen des Gesundheitswesens heute und wird in der Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Einige wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Stimulation der TLR einen Beitrag liefern kann sowohl in der Prophylaxe als auch in der Therapie der AMR. In vielen zellulären Versuchen und in Versuchen in Tieren konnte gezeigt werden, dass die Stimulation von TLR4 und TLR7 gemeinsam (KUP 101) eine sehr breite Immunantwort auslöst. Diese breite Immunantwort zeigte sich als wirksam in der Behandlung solider Tumore und in der Prophylaxe von Infektionserkrankungen. Die Immunantwort ist nicht erregerspezifisch und damit breit einsetzbar. Dieses einzigartige Werkzeug soll nun genutzt werden, um einen Beitrag zu leisten zur Prävention und Therapie der AMR. Der Ansatz unterscheidet sich von anderen, denn es wird nicht der Erreger attackiert wie z. B. durch Antibiotika, sondern das Abwehrsystem des Wirtes, des Patienten bzw. der Patientin, wird gestärkt, sodass er sich erfolgreich gegen die Infektion wehren kann. Ziel dieses Projektes ist es nun, zu zeigen, dass mit KUP 101 in vivo eine sichere und wirksame Therapie und Prophylaxe der AMR entwickelt werden kann. Bei der Entwicklung kann Kupando auf die toxikologischen Daten und die Entwicklung des Herstellverfahrens zurückgreifen, die bereits für die Indikation solider Tumore durchgeführt wurden.
Das Projekt trägt somit zu Stärkung der Arzneimittelentwicklung in Deutschland im Sinne der Bekanntmachung bei.