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KMUi-Biomedizin-4: AI-assistiertes High-Throughput Leukämie Arzneimittel Screening (ATLAS)

Mit der Maßnahme KMU-innovativ: Biomedizin werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der medizinischen Biotechnologie bei der Umsetzung ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Arzneimittelentwicklung unterstützt.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 14.000 Menschen an Leukämie, etwa die Hälfte verstirbt an dieser Krebsart. Bei den meisten dieser Todesfälle handelt es sich nicht um die Ersterkrankung, sondern um einen Rückfall durch therapieresistente Leukämiezellen. Die Ursache dieser Resistenzbildung wird jedoch bei der Erforschung neuer Medikamente noch kaum berücksichtigt.
Der Prozess der Medikamentenentwicklung beinhaltet häufig Hochdurchsatzscreenings tausender potenzieller Arzneistoffe an lebenden Zellen, die mikroskopisch ausgewertet werden. Dabei werden in der Regel einfache Zelllinien genutzt, die nur unvollständig die Komplexität des menschlichen Organismus widerspiegeln. Beispielsweise wird die Kommunikation zwischen Leukämiezellen und Immunzellen von herkömmlichen Screeningverfahren nicht abgebildet. Häufig haben Interaktionen mit anderen Zellen jedoch eine schützende Wirkung auf Krebszellen, die sie unter Umständen resistent gegen Arzneimittel macht. Ein Screening, das diese Kommunikation besser abbildet, könnte Resistenzbildung vorbeugen und gleichzeitig auch auf einzelne Personen und deren Immunzellen zugeschnitten werden.
Im Projekt ATLAS wird ein mikroskopischer Ansatz mit neuartig gemusterten Zellträgern und Künstlicher Intelligenz (KI) zur Auswertung der Mikroskopiebilder kombiniert. Damit soll die Umgebung im Gewebe und somit die Kommunikation der Leukämiezellen lebensnäher dargestellt werden. Dazu müssen spezielle Hardware und Software sowie Mikrofluidik-Chips etabliert werden, um in einem Versuchsaufbau Daten für die Entwicklung der KI-Algorithmen zu generieren. Im selben Aufbau sollen anschließend die Genauigkeit der KI-Analyse sowie das Potenzial für eine Optimierung der Wirkstoffzusammensetzung durch die KI untersucht werden. Da für alle hämatologischen Tumore (Lymphome, Leukämien) wie auch metastasierende solide Tumore (z. B. Brustkrebs) die Kommunikation mit der Umgebung entscheidend ist, kann die Technologie sehr einfach auf andere Tumore übertragen werden. Diese Technologie stellt einen völlig neuen Ansatz für Screeningverfahren mit hohem Automatisierungsgrad und größerer Physiologietreue dar.
Das Vorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Verbesserung der Arzneimittelentwicklung und zur Stärkung der Innovationsfähigkeit des deutschen Mittelstands im Bereich der biomedizinischen Forschung bei.

Teilprojekte

Entwicklung Versuchsaufbau mit KI-Bildanalyse und Datenmanagement System

Förderkennzeichen: 16LW0710K
Gesamte Fördersumme: 1.235.544 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Roman Melachrinos
Adresse: Labmaite GmbH
Türkheimer Straße 4a
79110 Freiburg

Entwicklung Versuchsaufbau mit KI-Bildanalyse und Datenmanagement System

Experimentelle Erprobung und Anwendung des Versuchsaufbaus mit Hilfe zweier Use Cases zur Leukämie

Förderkennzeichen: 16LW0711
Gesamte Fördersumme: 424.604 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Tanja Hartmann
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Freiburg - Klinik für Innere Medizin I - Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg

Experimentelle Erprobung und Anwendung des Versuchsaufbaus mit Hilfe zweier Use Cases zur Leukämie

Design, Aufbau und Test der mikrofluidischen Zellträger

Förderkennzeichen: 16LW0712
Gesamte Fördersumme: 359.874 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Zeno Guttenberg
Adresse: ibidi GmbH
Lochhamer Schlag 11
82166 Gräfelfing

Design, Aufbau und Test der mikrofluidischen Zellträger