Mit der Maßnahme KMU-innovativ: Biomedizin werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der medizinischen Biotechnologie bei der Umsetzung ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Arzneimittelentwicklung unterstützt.
Obwohl Organfibrose an nahezu 45% aller Todesfälle der westlichen Welt ursächlich beteiligt ist, gibt es aktuell keine zugelassene anti-fibrotische Therapie für sämtliche Organsysteme (mit Ausnahme der Lunge). Bei der Organfibrose handelt es sich um eine fortschreitende, krankhafte Vernarbung in Organen mit verschiedenen Auslösern wie Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Exposition gegenüber toxischen Substanzen oder profibrotischen Stoffwechselstörungen. Der Bedarf an spezifischen antifibrotischen Arzneimitteln ist daher sehr hoch. Das auf die Entwicklung von Fibrosetherapeutika spezialisierte Start-up Sequantrix GmbH hat sich daher gemeinsam mit internationalen Fibroseexperten und –expertinnen am Universitätsklinikum Aachen (UKA) zum Ziel gesetzt, mittels künstlicher Intelligenz (KI) neue therapeutische Zielstrukturen (Targets) für die Medikamentenentwicklung in weltweit einzigartigen und vom UKA bereitgestellten Datensätzen zu identifizieren und zu priorisieren. Darüber hinaus sollen Nebenwirkungen in Organsystemen vorhersagbar werden und es wird eine Validierung dieser Targets mit neuen, auf Organoiden (Mini-Organen) basierenden 3D-Krankheitsmodellen für Nieren- und Knochenmarksfibrose angestrebt. Längerfristig könnte durch die Kombination der KI mit innovativen 3D-Krankheitsmodellen die Entwicklung von Therapien für Fibrosen beschleunigt werden. Dies könnte zu einer signifikanten Risiko- und Kostenreduktion bei der Entwicklung antifibrotischer Arzneimittel führen.
Das Vorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Stärkung der Innovationsfähigkeit des deutschen Mittelstands im Bereich der biomedizinischen Spitzenforschung bei.