Symptome langanhaltender extremer Müdigkeit, auch persistierende Erschöpfung genannt, sind global weit verbreitet und schränken die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Eine akute Infektion ist ein häufiger Auslöser von persistierender Erschöpfung, wie das Post-COVID-Syndrom verdeutlicht. Trotz der erheblichen Belastung für die Erkrankten, ihre Angehörigen und die Gesundheitssysteme sind die Krankheitsmechanismen sowie mögliche Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen bisher nur wenig erforscht. Das vorhandene Wissen über persistierende Erschöpfung deutet auf komplexe Wechselwirkungen zwischen dem Gehirn und dem Körper hin.
Der Verbund MAP-FAT hat sich zum Ziel gesetzt, das Zusammenspiel von persistierender Erschöpfung, Aktivitäten in bestimmten Hirnarealen und Teilen des autonomen Nervensystems sowie die Rolle von immunologischen Veränderungen zu untersuchen. Der Verbund MAP-FAT ist Teil des transnationalen ERA‑NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Norwegen und jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland und Frankreich. Das deutsche Teilprojekt wird sich insbesondere auf die Durchführung und Auswertung einer Eppstein-Barr-Virus-Kohortenstudie konzentrieren. Die Ergebnisse des Projekts tragen zu einem verbesserten Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung persistierender Erschöpfung bei und können langfristig zur Entwicklung neuartiger Behandlungsmöglichkeiten führen.