Die Blut-Hirn-Schranke ist die Grenze zwischen Blutstrom und zentralem Nervensystem, die bestimmt, welche Stoffe aus dem Blut ins Gehirn übertreten. Die Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor Schadstoffen und Krankheitserregern und sichert so die Funktion der Nervenzellen. Periphere Verletzungen – also außerhalb des zentralen Nervensystems auftretende – können sich jedoch schädigend auf die Funktion der Nervenzellen auswirken. Ein Teil der Blut-Hirn-Schranke ist der Plexus choroideus (CP). Dieser produziert die Hirnflüssigkeit und steuert den Transport von Molekülen und Immunzellen vom Blut zur Hirnflüssigkeit. Die Rolle des CP ist noch wenig erforscht, erste Ergebnisse zeigen jedoch, dass Vorgänge im Plexus choroideus mit Erkrankungen wie chronischem Schmerz und Multipler Sklerose zusammenhängen.
Im vorliegenden Verbundprojekt ChorNEXUS wird untersucht, welche Änderungen in Anatomie und Funktion des CP durch periphere Schädigungen verursacht werden und mit welchen Erkrankungen des Gehirns dies im Zusammenhang steht. Es werden therapeutische CP-Interventionen in Tiermodellen entwickelt und die Eignung des CP-Volumens als Biomarker für das Ansprechen auf die Behandlung getestet.
Der Verbund ChorNEXUS ist Teil des transnationalen ERA‑NET NEURON und umfasst ein deutsches Teilprojekt von zwei Forschungsgruppen der Universität Heidelberg und jeweils eine Forschungsgruppe aus Frankreich, Lettland, Norwegen und der Schweiz. Ziel des Konsortiums ist es, die Funktion des Plexus choroideus besser zu verstehen, um langfristig Therapieansätze für Erkrankungen wie chronischer Schmerz und Multiple Sklerose zu entwickeln.