Nach einem Schlaganfall können viele Betroffene nicht mehr richtig gehen und sind in Unabhängigkeit und Lebensqualität dadurch stark eingeschränkt. Bei einem Schlaganfall können die Verbindungen zwischen Bereichen im Gehirn und Körper geschädigt werden. Neuartige Technologien, wie Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCIs), könnten die verlorenen Verbindungen wiederherstellen und so die Rehabilitation verbessern. Trotz vielversprechender Ergebnisse sind Gehirn-Computer-Schnittstellen in der Rehabilitationspraxis jedoch noch wenig etabliert.
Im vorliegenden Verbundprojekt REWIRING der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wird das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Körper während Gehbewegungen untersucht. Dazu werden die Gehirn- und Körpersignale bei Gehbewegungen von gesunden Probanden gemessen. Die Ergebnisse werden genutzt, um ein Gehirn-Körper-Computer-Interface (BBCI) zu entwickeln, das die Gehfähigkeit gezielt fördert.
Der Verbund REWIRING ist Teil des transnationalen ERA‑NET NEURON und umfasst je eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Italien und Spanien. Ziel des Konsortiums ist es zu verstehen, wie die durch einen Schlaganfall verlorenen Verbindungen zwischen Gehirn und Beinen die Gehbewegung beeinflussen. Hierfür werden umfassende Messungen bei gesunden Personen sowie bei Schlaganfallpatientinnen und -patienten vorgenommen. Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse werden personalisierte Rehabilitationsstrategien zur Wiederherstellung der Gehfähigkeit entwickelt, die BCIs mit Robotern oder neuromuskulärer Stimulation kombinieren. Langfristig soll dies zu einer breiteren Nutzung von Gehirn-Körper-Computer-Schnittstellen in Rehabilitationskliniken führen.