| Förderkennzeichen: | 01EW2506 |
| Fördersumme: | 340.264 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2028 |
| Projektleitung: | Prof. Michael Witthöft |
| Adresse: |
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie Massenbergstr. 9-13 44787 Bochum |
Persistierende Erschöpfung (PE) ist ein global weit verbreitetes Symptom und eine wichtige Ursache für Beeinträchtigung und eingeschränkte Lebensqualität. Eine akute Infektion ist ein häufiger Auslöser von PE, wie das Phänomen des Post-COVID-Syndroms zeigt. Trotz der erheblichen Belastung für die Erkrankten, ihre Angehörigen und die Gesundheitssysteme repräsentiert PE ein vergleichsweise wenig erforschtes Gebiet, in dem das Wissen über die Krankheitsmechanismen sowie die Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen gering ist. Das vorhandene Wissen über PE deutet auf komplexe Wechselwirkungen zwischen funktionell-veränderten neuronalen Prozessen (im Gegensatz zu dauerhaften strukturellen Hirnschäden), Fehlfunktionen des Immunsystems (das normalerweise vor Infektionen schützt) und dem autonomen Teil des Nervensystems hin. Die bisherigen Erkenntnisse wurden im Lichte zweier alternativer Modelle interpretiert: Ein "Körper-Gehirn-Mechanismus", bei dem davon ausgegangen wird, dass sich Störungen des Immunsystems auf die Gehirnfunktionen auswirken, und ein "Gehirn-Körper-Mechanismus", bei dem eine funktionelle Veränderung des Gehirns als zentrales Element betrachtet wird, während eine Störung des Immunsystems als Folge (und nicht als Ursache) angesehen wird, die durch eine veränderte Aktivität des autonomen Nervensystems vermittelt wird. Das multinationale und gemeinschaftliche Projekt "Mechanism of Persistent Fatigue (MAP-FAT)" hat sich zum Ziel gesetzt, diese beiden möglichen Wechselwirkungen zwischen Gehirn und Körper bei PE zu untersuchen. Die Hauptziele sind: 1) Bestimmung der Beziehung zwischen PE, Aktivitäten in bestimmten Hirnarealen, Aktivität in einem bestimmten Teil des autonomen Nervensystems (dem Sympathikus) und immunologischen Veränderungen; 2) Bestimmung, ob PE in erster Linie von den automatischen Vorhersagen des Gehirns abhängt und nicht von den kontinuierlichen sensorischen Informationen, die dem Gehirn vermittelt werden.