Viele Patientinnen und Patienten, die an den Folgen eines Schlaganfalls, Rückenmarksverletzungen oder Multipler Sklerose leiden, berichten über Veränderungen in der Wahrnehmung ihres Körpers. Betroffene Körperteile können sich fremd, schwer oder gar nicht mehr zum eigenen Körper gehörig anfühlen. Diese Wahrnehmungsstörungen bleiben oft unerkannt, da es keine standardisierten Verfahren zur Erfassung gibt.
Im vorliegenden Verbundprojekt BB-REBUS werden diese Veränderungen der Körperwahrnehmung systematisch untersucht, mit dem Ziel, diese unsichtbaren Symptome messbar machen zu können. Dazu werden die Wahrnehmungen mit validierten Fragebögen und klinischen Tests erfasst und die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen mit Hilfe von Bildgebung und Messungen der elektrischen Aktivität des Gehirns untersucht.
Der Verbund BB-REBUS ist Teil des transnationalen ERA‑NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus der Schweiz und jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Italien, Polen und der Türkei. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf führt dabei Experimente zu Bewegungsabläufen durch und erstellt Modelle mit Hilfe von Machine Learning. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, personalisierte Rehabilitationsstrategien zu entwickeln, die gezielt auf die veränderte Körperwahrnehmung der Patientinnen und Patienten eingehen. Langfristig kann dies zu einer Verbesserung der Rehabilitationsergebnisse und der Lebensqualität der Betroffenen führen.