Psychische Erkrankungen treten oft zusammen mit Stoffwechselstörungen auf. Obwohl Stress ein Risikofaktor für beide Erkrankungen ist, sind die molekularen Zusammenhänge zwischen Stress, Stoffwechsel und Psyche noch weitgehend unverstanden. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge könnte zu Fortschritten bei Therapien führen.
Das Verbundprojekt AutoHealth erforscht, wie Stress das Gehirn und den Körper beeinflusst. Im Fokus steht ein zellulärer Prozess namens Autophagie. Bei diesem Prozess werden beschädigte Zellbestandteile abgebaut oder recycelt, um so die Gesundheit zu erhalten.
Der Verbund AutoHealth ist Teil des transnationalen ERA‑NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine Forschungsgruppe aus Polen, Israel und der Türkei. Es wird untersucht, ob bereits zugelassene Medikamente, die Autophagie fördern, stressbedingte Schäden mildern können. Erfolgversprechende Behandlungen aus Tierstudien sollen in klinischen Studien am Menschen geprüft werden. Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München wird im Tiermodel untersucht, wie sich Stress auf das Verhalten und den Stoffwechsel auswirkt. Parallel dazu werden unter anderem am Universitätsklinikum Bonn Studien an Menschen mit verschiedenen psychischen und metabolischen Eigenschaften durchgeführt, um stressbedingte Effekte im Menschen besser zu verstehen.
Durch die gezielte Forschung zu den Mechanismen der Autophagie und deren Effekte auf Stress und Stoffwechsel beim Menschen, sollen neue Therapieansätze für stressbedingte Erkrankungen entwickelt werden.