Sauerstoffmangel oder verminderte Durchblutung des Gehirns während oder kurz nach der Geburt, sogenannte Perinatale Asphyxie (PA), ist weltweit eine Hauptursache für frühe Störungen der Entwicklung und Sterblichkeit bei Neugeborenen. Bereits kurze Phasen von Sauerstoffmangel während der Geburt können zu kognitiven Beeinträchtigungen und Entwicklungsverzögerungen führen, mit Folgen wie Aufmerksamkeits-, Gedächtnis-, Sprach-, sozialen und motorischen Schwierigkeiten. Die frühzeitige Identifizierung möglicher PA-Fälle ist entscheidend, um rechtzeitig behandeln und langfristige neurologische Defizite vermeiden zu können.
Das vorliegende Verbundprojekt BIO-PREPA zielt darauf ab, neue Biomarker zur Früherkennung von PA zu finden und nicht-invasive Diagnostik zu entwickeln. Als potenzielle Biomarker stehen Laktat und bestimmte Proteinformen im Fokus, die mit durch Sauerstoffmangel verursachte Veränderungen in der Gehirnfunktion in Verbindung stehen.
Der Verbund PIO-PREPA ist Teil des transnationalen ERA‑NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Frankreich und jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland und Ungarn. Das Universitätsklinikum Essen führt dabei Analysen von Nabelschnurblutproben durch und nutzt maschinelle Lernansätze zur Identifizierung potentieller Biomarker. Langfristig können die Ergebnisse zu einer verbesserten Früherkennung von PA führen.