Die zunehmende Verbreitung antibiotikaresistenter gramnegativer Bakterien gefährdet die öffentliche Gesundheit, weil Standard‑Antibiotika oft versagen und schwere Krankheitsverläufe auftreten. Gleichzeitig belasten resistente Bakterienstämme die Gesundheitssysteme durch längere Krankenhausaufenthalte und höhere Kosten. Eine konsequente Überwachung ihrer Verbreitung ist daher entscheidend, um Ausbrüche früh zu erkennen und gezielte Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das Ziel des GUARDIAN-Verbundes ist die Verhinderung von Krankheitsausbrüchen durch die Überwachung, Datenanalyse und Vorhersage der Ausbreitung und des Auftretens dieser Hochrisiko-Bakterienstämme. Mithilfe von Techniken des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz (KI) wird das Konsortium außerdem resistenz- oder virulenzfördernde mobile genetische Elemente als regionale Auslöser für die Übertragung und Persistenz in Gesundheitseinrichtungen analysieren. Geplant ist ein interaktives, zentrales KI-Dashboard, das eine Überwachung in Echtzeit ermöglicht und Fachleuten sowie Entscheidungsträgern Informationen bereitstellt, um Risiken zu bewerten und Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit effektiv zu bewältigen.
Damit leistet das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung, und zwar zu der im Programm veröffentlichten Förderrichtlinie des BMFTR zur Förderung von trans- und interdisziplinären Forschungsverbünden zum Thema „Pandemieprävention und -reaktion im Rahmen eines One-Health-Ansatzes“. Ziel der Fördermaßnahme ist es, die Vorbereitung und Reaktion auf zukünftige Infektionsausbrüche beim Menschen zu verbessern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Infektionsforschung sowie mit der Praxis zu stärken. Die Verbünde sollen in der Praxis anwendbare Lösungen zur Vorbeugung und im Ausbruchsfall zur Eindämmung von Infektionen mit unterschiedlichen Erregern und AMR in Deutschland entwickeln.