Verbund

SI-ADO-AGEING - Soziale Isolation während der Adoleszenz als Risikofaktor für ungesundes Altern: Von der Vorhersage bis zur Prävention

Die Adoleszenz stellt ein sensibles Zeitfenster für die Gehirnentwicklung dar, in dem soziale Erfahrungen lebenslang kognitive und emotionale Entwicklungsverläufe entscheidend beeinflussen können. Es ist jedoch unklar, wie belastende soziale Erfahrungen während der Adoleszenz die individuelle Vulnerabilität oder Resilienz gegenüber kognitivem Altern beeinflussen. Die zentrale Hypothese des Vorhabens lautet, dass sozialer Isolationsstress während der Adoleszenz langfristige neurobiologische Veränderungen induziert, die Individuen anfällig für einen beschleunigten kognitiven Abbau im späteren Leben machen. Das Projekt soll neuartige mechanistische Einblicke in die Biologie des kognitiven Alterns sowie die Folgen frühzeitiger Stressbelastungen generieren und Interventionsstrategien identifizieren, die langfristig in Humanstudien überführt werden können.

SI-ADO-AGEING ist ein transnationales Verbundprojekt im Rahmen der Europäischen Partnerschaft „Fostering a European Research Area for Health“ (ERA4Health) von Forschenden aus Deutschland, Frankreich, Polen, Dänemark, den Niederlanden und den USA. Die Aufgaben des DZNE konzentrieren sich in diesem Projekt auf die Untersuchung von Mechanismen der neuronalen Verschaltung. Dabei werden umfassende elektrophysiologische Analysen, synaptische Plastizitätsuntersuchungen und rechnerische Analysen eingesetzt, um zu entschlüsseln, wie sozialer Isolationsstress während der Adoleszenz die Dynamik des Hippocampus-Netzwerks im Laufe der Alterung verändert.

Teilprojekte

Soziale Isolation während der Adoleszenz als Risikofaktor für ungesundes Altern: Von der Vorhersage bis zur Prävention

Förderkennzeichen: 01EA2506
Gesamte Fördersumme: 350.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Hayder Amin
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Standort Dresden, Forschungsschwerpunkt Biohybrid-Neuroelektronik
Tatzberg 41
01307 Dresden

Soziale Isolation während der Adoleszenz als Risikofaktor für ungesundes Altern: Von der Vorhersage bis zur Prävention

SI-ADO-AGEING untersucht, wie sich die soziale Isolation während der Adoleszenz (SI-Adol) - ein kritisches Fenster für die Gehirnentwicklung - auf die kognitive Alterung über die gesamte Lebensspanne auswirkt. Das Projekt befasst sich mit den molekularen, zellulären, vernetzten und verhaltensbezogenen Mechanismen, die die Anfälligkeit bzw. Widerstandsfähigkeit gegenüber altersbedingtem kognitivem Abbau bestimmen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Dentate Granule Neuronen (Adu-DGNs) im Hippocampus, die für ihre Rolle bei der kognitiven Flexibilität und der Stressreaktion bekannt sind. Das Konsortium kombiniert verschiedene Untersuchungsmethoden, Verhaltensphänotypisierung, molekulare Profilerstellung (Transkriptomik, Proteomik, metabolische Gesundheit) und pharmakologische Interventionen kombiniert, um Biomarker zu identifizieren und Präventionsstrategien zu validieren. Das von der BIONICS-Gruppe am DZNE geleitete Teilprojekt konzentriert sich auf die Untersuchung bestimmter neuronaler Schaltkreise im Hippocampus am Mausmodell, wobei hoch dimensionale Elektrophysiologie, synaptische Plastizitätsuntersuchungen und rechnerische Analysen eingesetzt werden. Damit soll entschlüsselt werden, wie SI-Adol die Dynamik des Hippocampus-Netzwerks im Laufe der späteren Alterung verändert. Im Einzelnen sollen Biomarker für die Anfälligkeit der neuronalen Schaltkreise identifiziert, die Rolle der Glukokortikoidrezeptor-Signalübertragung in Adu-DGNs untersucht und die Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen zur Wiederherstellung der Schaltkreisfunktion bewertet werden. SI-ADO-AGEING ist ein Kooperationsprojekt von Forschenden aus Deutschland, Frankreich, Polen, den Niederlanden und Dänemark im Rahmen der Europäischen Partnerschaft ERA4Health.