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Neuland-PLANDT - Neuland gestalten durch Diskurse als Treiber für Innovation und gesellschaftliche Teilhabe

Die technischen und methodischen Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften eröffnen Lösungswege für aktuelle Herausforderungen, aber können auch ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen aufwerfen und bestehende Wertvorstellungen herausfordern. Die offene und kritische Diskussion dieser Fragen in Form von Diskursen mit Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere der jungen Generation, ermöglicht eine qualifizierte Meinungsbildung und fördert Mitgestaltungskompetenzen bei demokratischen Entscheidungsprozessen.

Das Projekt Neuland-PLANDT ist Teil der BMFTR-Förderrichtlinie zur Förderung von Diskursprojekten zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen in den modernen Lebenswissenschaften. Ziel dieser Bekanntmachung ist es, den gesellschaftlichen Diskurs zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten zu aktuellen Entwicklungen in den Lebenswissenschaften durch innovative Diskursformate voranzubringen. Auf diese Weise werden die Implikationen aktueller Entwicklungen im Diskurs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufgearbeitet und ein besseres multilaterales Verständnis geschaffen.

Neuland-PLANDT greift Kontroversen zu den Technologien Genom-Editierung und Synthetischer Biologie auf, die in interdisziplinären Formaten wissenschaftlich und visionär‑spekulativ diskutiert werden. Eine Ausstellung mit interaktiven Installationen wird konzipiert, die komplexe wissenschaftliche Potenziale verständlich und ansprechend vermitteln soll. Es wird u. a. diskutiert: Können diese Technologien tatsächlich zur Lösung wie dem Klimawandel oder dem Verlust von Artenvielfalt beitragen oder schaffen sie neue Abhängigkeiten und Risiken? Wie können Technologien so gestaltet werden, dass sie langfristig zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt beitragen? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte verstehen aktuelle Themen der Pflanzenforschung und deren gesellschaftliche Auswirkungen nicht nur technologisch besser, sondern reflektieren auch die ethische, kulturelle und wirtschaftlich verantwortungsvolle Umsetzung und werden dabei unterstützt, aktiv zu handeln und Wissen weiterzugeben.

Weitere Informationen zum Projekt

Teilprojekte

Naturwissensschaftliche Perspektiven und Impulse am Beispiel Pflanzenforschung

Förderkennzeichen: 01GP2573A
Gesamte Fördersumme: 311.185 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Dr. Jens Freitag
Adresse: Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK)
Corrensstr. 3
06466 Gatersleben

Naturwissensschaftliche Perspektiven und Impulse am Beispiel Pflanzenforschung

Die Lebenswissenschaften stehen zunehmend im Fokus gesellschaftlicher Debatten. Neue Technologien der Pflanzenforschung eröffnen zwar große Innovationspotenziale, werfen jedoch zugleich komplexe ethische, gesellschaftliche und ökologische Fragen auf. Das Projekt "Neuland betreten und gestalten" schafft ein interdisziplinäres Diskursforum, in dem diese Fragen kritisch reflektiert und öffentlich diskutiert werden. Ziel ist es, visionäre Anwendungsszenarien zu entwickeln und ihre gesellschaftliche Relevanz gemeinsam mit unterschiedlichen Zielgruppen weiterzudenken. Dabei übernimmt das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) eine zentrale Rolle. Es bringt seine wissenschaftliche Expertise in den Bereichen Systembiologie, synthetische Biologie, Genomeditierung, KI und Modellierung ein. Diese Bereiche sind am Institut eng mit klassischer Genetik, Genomforschung und moderner Züchtungsforschung verknüpft. Forschende aller Qualifikationsstufen – erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Postdocs, Promovierende sowie Masterstudierende – gestalten den Projektprozess aktiv mit. Dabei baut das IPK auf ein etabliertes Graduiertenprogramm, das eine strukturierte Einbindung junger Forschender ermöglicht und einen produktiven Rahmen für interdisziplinären Austausch bietet. Durch die Beteiligung am Exzellenzcluster CEPLAS bringt das IPK zudem ein starkes Forschungsnetzwerk sowie eine erweiterte naturwissenschaftliche und technologische Tiefe in das Projekt ein. Gemeinsam mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle entwickelt das IPK Formate für eine gestaltungsorientierte Wissenschaftskommunikation, die komplexe Inhalte verständlich und zugänglich machen. So wird ein beispielhaftes Modell partizipativer Technologiebewertung im Bereich der Lebenswissenschaften geschaffen. Die Ergebnisse sind für andere Bereiche und Disziplinen nutzbar.

Gestaltung, Szenarienentwicklung, Ausstellung

Förderkennzeichen: 01GP2573B
Gesamte Fördersumme: 309.890 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Mareike Gast
Adresse: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Neuwerk 7
06108 Halle (Saale)

Gestaltung, Szenarienentwicklung, Ausstellung

Die Lebenswissenschaften sind Treiber für Innovation und Entwicklung unserer Gesellschaft. Neue Technologien und Transformationsprozesse eröffnen ungeahnte Möglichkeiten, werfen aber zugleich komplexe ethische, gesellschaftliche und ökologische Fragen auf. Im Mittelpunkt stehen dabei die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Pflanzenforschung. Ziel ist es, gesellschaftlich relevante Anwendungsfelder dieser Forschungsdisziplin zu identifizieren und diese in einem interdisziplinären Dialog kritisch zu beleuchten, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Das Projekt setzt auf neue Formate, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Designerinnen und Designer sowie Studierende aus verschiedenen Disziplinen zusammenkommen, um visionäre Anwendungsszenarien zu entwickeln und diese mit unterschiedlichen Zielgruppen zu diskutieren. Dabei übernimmt die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit den BurgLabs eine zentrale Rolle. Die BurgLabs stellen eine an deutschen Kunsthochschulen einzigartige Forschungsumgebung dar und bringen die Expertisen aus dem Industriedesign und der interdisziplinären gestalterischen Forschung im Kontext Biotechnologie und Nachhaltigkeit ein. Mithilfe der Designperspektive werden sozial-ökologische Bedürfnisse und abstrakte wissenschaftliche Potenziale in konkrete Anwendungsszenarien überführt und so gestaltet, dass sie den gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess anregen und durch neue Perspektiven sowie haptische und visuelle Impulse bereichern und Forschungsfragen damit erfahrbarer machen. Gemeinsam mit dem IPK entwickelt die BURG Formate für eine gestaltungsorientierte Wissenschaftskommunikation, die komplexe Inhalte verständlich und zugänglich macht. So wird ein beispielhaftes Modell partizipativer Technologiebewertung im Bereich der Lebenswissenschaften geschaffen. Das Projekt "Neuland betreten und gestalten" ist ein Vorhaben, das Wissenschaft, Gestaltung und Öffentlichkeit auf innovative Weise verbindet.