Die technischen und methodischen Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften eröffnen Lösungswege für aktuelle Herausforderungen, aber können auch ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen aufwerfen und bestehende Wertvorstellungen herausfordern. Die offene und kritische Diskussion dieser Fragen in Form von Diskursen mit Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere der jungen Generation, ermöglicht eine qualifizierte Meinungsbildung und fördert Mitgestaltungskompetenzen bei demokratischen Entscheidungsprozessen.
Das Projekt KILEWI ist Teil der BMFTR-Förderrichtlinie zur Förderung von Diskursprojekten zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen in den modernen Lebenswissenschaften. Ziel dieser Bekanntmachung ist es, den gesellschaftlichen Diskurs zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten zu aktuellen Entwicklungen in den Lebenswissenschaften durch innovative Diskursformate voranzubringen. Auf diese Weise werden die Implikationen aktueller Entwicklungen im Diskurs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufgearbeitet und ein besseres multilaterales Verständnis geschaffen.
Der Verbund KILEWI diskutiert die Potenziale und Herausforderungen beim Einsatz von auf Künstlicher Intelligenz basierenden Methoden in den Lebenswissenschaften. In einem zu entwickelnden, kooperativen Rollenspiel sollen sich vor allem junge Menschen u. a. mit folgenden ethischen Fragestellungen auseinandersetzen: Welche neuen Aspekte bringen KI-gestützte Methoden in den Lebenswissenschaften bei ziviler oder militärischer Anwendung (Dual-Use) mit sich? Wie sollte soziale Verantwortung mit den Mitteln der Forschungsethik adressiert werden? Welche technischen und ethischen Kompetenzen sollten Forschende in den Lebenswissenschaften hinsichtlich KI-gestützter Methoden haben? Welchen Anforderungen sollte datengetriebene Forschung mit Blick auf Datenschutz und Datensouveränität genügen? Die Diskursinhalte und Spiele-Workshops sollen in ein regelmäßiges Lehr- und Lernangebot für Schule und Studium einfließen. Die Erkenntnisse aus der Methodenentwicklungsphase sowie Konzept und Evaluationsergebnisse des Lehrprojekts werden dem wissenschaftlichen Fachpublikum zugänglich gemacht.