Verbund

IMPACTS - Untersuchung von Motivationen, Wahrnehmungen und Konsum toxischer Hautaufhellungsprodukte

Die "Deutsche Allianz für globale Gesundheitsforschung" (GLOHRA) setzt sich für den Ausbau der standort- und disziplinübergreifenden Zusammenarbeit und die wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Bereich der Globalen Gesundheit ein. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der GLOHRA innovative sektorübergreifende und interdisziplinäre Projekte sowie Global Health Fellowships gefördert.

Hautaufhellungsprodukte sind in Nigeria und Ghana frei verkäuflich und enthalten häufig gesundheitsgefährdende Substanzen wie Quecksilber und Hydrochinon. Der Einsatz dieser Inhaltsstoffe wird mit einem erhöhten Risiko für ernsthafte Erkrankungen, darunter Plattenepithelkarzinome, in Verbindung gebracht.

Ziel des Verbundes ist es, ein umfassendes Verständnis der sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Zusammenhänge von Produkten zur Hautaufhellung in Ghana und Nigeria zu erhalten und darauf aufbauend wirksame Interventionsstrategien zu entwickeln. Dazu werden sowohl die Motive der Anbieterinnen und Anbieter als auch der Käuferinnen und Käufer untersucht. Außerdem sollen regulatorische Lücken und mögliche Ansatzpunkte für gesundheitspolitische Maßnahmen und Gesundheitskampagnen identifiziert werden.

Teilprojekte

Untersuchungen in Kumasi in Ghana

Förderkennzeichen: 01KA2508A
Gesamte Fördersumme: 47.031 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Lars Korn
Adresse: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Bernhard-Nocht-Str. 74
20359 Hamburg

Untersuchungen in Kumasi in Ghana

Die Praxis der Hautaufhellung in Afrika stellt ein ernstzunehmendes globales Gesundheitsproblem dar. Hautaufhellung bezeichnet den Einsatz von Substanzen und Verfahren, die darauf abzielen, den natürlichen Hautton aufzuhellen. Diese Praxis ist weltweit verbreitet, tritt jedoch besonders häufig in der allgemeinen Bevölkerung des globalen Südens auf - mit einer ausgeprägten Konzentration in Afrika südlich der Sahara (SSA). Besonders hohe, selbstberichtete Prävalenzraten wurden in Nigeria (77<L%) und Ghana (39<L%) dokumentiert. Hautaufhellungsprodukte sind in diesen Ländern frei verkäuflich und enthalten häufig gesundheitsgefährdende Substanzen wie Quecksilber und Hydrochinon. Der Einsatz dieser Inhaltsstoffe wird mit einem erhöhten Risiko für ernsthafte Erkrankungen, darunter Plattenepithelkarzinome, in Verbindung gebracht. Trotz angenommener hoher Prävalenz ist wenig über die tatsächliche Nutzung und die zugrunde liegenden Motivationen bekannt - insbesondere auf der Angebotsseite. Bestehende Studien fokussieren meist auf Selbstangaben von Konsumierenden, wodurch sowohl unbeabsichtigter Konsum als auch die Rolle von Verkäuferinnen und Verkäufern bislang kaum berücksichtigt wurden. Das Projekt IMPACTS adressiert diese Forschungslücken durch eine interdisziplinäre Untersuchung der Verkaufs- und Konsumpraktiken in Ghana und Nigeria. Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs werden qualitative Interviews und Fokusgruppen von der Universität Erfurt sowie eine Haushaltsbefragung und eine Mystery-Shopping-Studie vom BNITM durchgeführt. Dabei werden sowohl bewusste als auch unbeabsichtigte Nutzung, Verkaufsstrategien und regulatorische Lücken erfasst. Ziel ist es, fundierte Erkenntnisse über die sozialen, psychologischen und wirtschaftlichen Treiber der Nachfrage- und Angebotsseite zu gewinnen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für evidenzbasierte Kommunikationsstrategien und gesundheitspolitische Empfehlungen.

Untersuchungen in Abuja in Nigeria

Förderkennzeichen: 01KA2508B
Gesamte Fördersumme: 71.606 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Gbadebo Collins Adeyanju
Adresse: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt

Untersuchungen in Abuja in Nigeria

Die Praxis der Hautaufhellung in Afrika stellt ein ernstzunehmendes globales Gesundheitsproblem dar. Hautaufhellung bezeichnet den Einsatz von Substanzen und Verfahren, die darauf abzielen, den natürlichen Hautton aufzuhellen. Diese Praxis ist weltweit verbreitet, tritt jedoch besonders häufig in der allgemeinen Bevölkerung des globalen Südens auf - mit einer ausgeprägten Konzentration in Afrika südlich der Sahara (SSA). Besonders hohe, selbstberichtete Prävalenzraten wurden in Nigeria (77<L%) und Ghana (39<L%) dokumentiert. Hautaufhellungsprodukte sind in diesen Ländern frei verkäuflich und enthalten häufig gesundheitsgefährdende Substanzen wie Quecksilber und Hydrochinon. Der Einsatz dieser Inhaltsstoffe wird mit einem erhöhten Risiko für ernsthafte Erkrankungen, darunter Plattenepithelkarzinome, in Verbindung gebracht. Trotz angenommener hoher Prävalenz ist wenig über die tatsächliche Nutzung und die zugrunde liegenden Motivationen bekannt - insbesondere auf der Angebotsseite. Bestehende Studien fokussieren meist auf Selbstangaben von Konsumierenden, wodurch sowohl unbeabsichtigter Konsum als auch die Rolle von Verkäuferinnen und Verkäufern bislang kaum berücksichtigt wurden. Das Projekt IMPACTS adressiert diese Forschungslücken durch eine interdisziplinäre Untersuchung der Verkaufs- und Konsumpraktiken in Ghana und Nigeria. Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs werden qualitative Interviews und Fokusgruppen von der Universität Erfurt sowie eine Haushaltsbefragung und eine Mystery-Shopping-Studie vom BNITM durchgeführt. Dabei werden sowohl bewusste als auch unbeabsichtigte Nutzung, Verkaufsstrategien und regulatorische Lücken erfasst. Ziel ist es, fundierte Erkenntnisse über die sozialen, psychologischen und wirtschaftlichen Treiber der Nachfrage- und Angebotsseite zu gewinnen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für evidenzbasierte Kommunikationsstrategien und gesundheitspolitische Empfehlungen.