| Förderkennzeichen: | 01KA2508B |
| Fördersumme: | 71.606 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Dr. Gbadebo Collins Adeyanju |
| Adresse: |
Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft Nordhäuser Str. 63 99089 Erfurt |
Die Praxis der Hautaufhellung in Afrika stellt ein ernstzunehmendes globales Gesundheitsproblem dar. Hautaufhellung bezeichnet den Einsatz von Substanzen und Verfahren, die darauf abzielen, den natürlichen Hautton aufzuhellen. Diese Praxis ist weltweit verbreitet, tritt jedoch besonders häufig in der allgemeinen Bevölkerung des globalen Südens auf - mit einer ausgeprägten Konzentration in Afrika südlich der Sahara (SSA). Besonders hohe, selbstberichtete Prävalenzraten wurden in Nigeria (77<L%) und Ghana (39<L%) dokumentiert. Hautaufhellungsprodukte sind in diesen Ländern frei verkäuflich und enthalten häufig gesundheitsgefährdende Substanzen wie Quecksilber und Hydrochinon. Der Einsatz dieser Inhaltsstoffe wird mit einem erhöhten Risiko für ernsthafte Erkrankungen, darunter Plattenepithelkarzinome, in Verbindung gebracht. Trotz angenommener hoher Prävalenz ist wenig über die tatsächliche Nutzung und die zugrunde liegenden Motivationen bekannt - insbesondere auf der Angebotsseite. Bestehende Studien fokussieren meist auf Selbstangaben von Konsumierenden, wodurch sowohl unbeabsichtigter Konsum als auch die Rolle von Verkäuferinnen und Verkäufern bislang kaum berücksichtigt wurden. Das Projekt IMPACTS adressiert diese Forschungslücken durch eine interdisziplinäre Untersuchung der Verkaufs- und Konsumpraktiken in Ghana und Nigeria. Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs werden qualitative Interviews und Fokusgruppen von der Universität Erfurt sowie eine Haushaltsbefragung und eine Mystery-Shopping-Studie vom BNITM durchgeführt. Dabei werden sowohl bewusste als auch unbeabsichtigte Nutzung, Verkaufsstrategien und regulatorische Lücken erfasst. Ziel ist es, fundierte Erkenntnisse über die sozialen, psychologischen und wirtschaftlichen Treiber der Nachfrage- und Angebotsseite zu gewinnen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für evidenzbasierte Kommunikationsstrategien und gesundheitspolitische Empfehlungen.