Verbund

TRACE-PD - Verfolgung der Mechanismen von Krankheitsfortschritt und funktioneller Kompensation in der Frühphase der Parkinson-Krankheit

Neurodegenerative Erkrankungen sind beeinträchtigende und unheilbare Erkrankungen, die mit zunehmendem Lebensalter verstärkt auftreten. Die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen erfolgt oft Jahre vor den ersten klinischen Symptomen, aber unser Wissen über die frühen Krankheitsmechanismen ist begrenzt. Ein besseres Verständnis der entscheidenden biologischen Mechanismen und psychosozialen Faktoren ist erforderlich, um präsymptomatische Stadien besser erkennen zu können und zu neuen therapeutischen und präventiven Ansätzen zu führen.

Ziel des Verbundes ist es, ein Modell zu entwickeln, an dem sich im Frühstadium der Parkinson-Krankheit der Verlust von Nervenzellen und die daran beteiligten Mechanismen erforschen lassen. Bisher ist wenig darüber bekannt, welche Prozesse hierbei zusammenwirken und zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit führen. Das deutsche Projekt wird für die Untersuchungen neuartige Methoden der Bildgebung verwenden, um Veränderungen in Stoffwechselprozessen sichtbar zu machen. Die Erkenntnisse könnten zur Entwicklung neuer Therapien beitragen, die Schutzmechanismen im Gehirn stärken und den Abbau von Nervenzellen verlangsamen.

Der Verbund TRACE-PD ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (JPND).

Teilprojekte

Metabolische Korrelate des Zerfalls tiefer Hirnstrukturen bei der frühen Parkinson-Krankheit und im frühen Krankheitsverlauf

Förderkennzeichen: 01ED2509A
Gesamte Fördersumme: 266.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. David Pedrosa
Adresse: Philipps-Universität Marburg, Klinik für Neurologie
Baldingerstr.
35043 Marburg

Metabolische Korrelate des Zerfalls tiefer Hirnstrukturen bei der frühen Parkinson-Krankheit und im frühen Krankheitsverlauf

Ziel des Verbundprojekts ist es, durch die Zusammenarbeit von Experten ein umfassendes Modell zu entwickeln, das erklärt, wie sowohl der Verlust von Nervenzellen als auch das Versagen von Ausgleichsmechanismen im frühen Stadium der Parkinson-Krankheit zu den typischen Symptomen führen. Immer mehr Forschungsergebnisse zeigen, dass die Parkinson-Krankheit durch das Zusammenspiel zwischen dem Verlust von Nervenzellen im Gehirn und den noch funktionierenden Ausgleichsmechanismen beeinflusst wird. Dennoch ist wenig darüber bekannt, wie diese Prozesse genau zusammenwirken und warum sie versagen. Der Forschungsverbund, bestehend aus Experten für Hirnbildgebung und Neurophysiologie möchte diese Wissenslücke schließen. Das Team bringt umfassende Erfahrung im Bereich Bewegungsstörungen mit und nutzt modernste Untersuchungsmethoden. Ziel des Teilvorhabens ist es, den Verlust von Nervenzellen und ein krankheitsspezifisches Netzwerk im frühen Stadium der Erkrankung zu beschreiben. Dazu werden neuartige Methoden der Stoffwechselbildgebung verwendet. Diese erlauben es, Zusammenhänge zwischen dem Abbau von Gehirnzellen und den verbliebenen Schutzmechanismen anhand des Stoffwechsels zu erkennen. Diese Erkenntnisse sollen langfristig dazu beitragen, neue Therapien zu entwickeln, die sowohl den Abbau der Nervenzellen verlangsamen als auch die Schutzmechanismen im Gehirn stärken.

Domänen- und Hemisphären-spezifische zerebrale Resilienzfaktoren

Förderkennzeichen: 01ED2509B
Gesamte Fördersumme: 215.168 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Thilo van Eimeren
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Kerpener Str. 62
50937 Köln

Domänen- und Hemisphären-spezifische zerebrale Resilienzfaktoren

Es wurde ein internationales Forschungskonsortium mit Experten aus Schweden, den Niederlanden, der Tschechischen Republik und Deutschland gebildet. Der Schwerpunkt des Konsortiums liegt auf der Erforschung von Bewegungsstörungen, insbesondere der Degeneration des nigrostriatalen Systems und den zerebralen Mechanismen zur Krankheits-Kompensation bei der frühen Parkinson-Krankheit (PD). Mit Hilfe multimodaler Bildgebungsverfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT), Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Magnetenzephalographie (MEG) sollen die frühen Stadien und das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit untersucht werden, um zu verstehen, wie sich die subkortikale Degeneration und die kortikale Kompensation im Verlauf der Krankheit verändern und in welchem Zusammenhang sie mit bestimmten Symptomen stehen. Ziel dieses Teilprojekts ist die Untersuchung struktureller domänenspezifischer kortikaler Reservemechanismen, die die Auswirkungen des regionalen nigro-striatalen Dopaminverlusts und der domänenspezifischen motorischen Leistung im Frühstadium der Parkinson-Krankheit (d. h. domänenspezifische Bewegungsstörung) abschwächen. Man geht davon aus, dass die Bereiche der beeinträchtigten motorischen Leistung (Akinesie und Bradykinesie) separate und gemeinsame kortikale Korrelate der Bewegungsstörung aufweisen.