Resistente Erreger belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Bei immungeschwächten Personen kommt es häufig zu Pilzerkrankungen. Sind die Pilze gegen herkömmliche Medikamente resistent, ist die Behandlung äußerst schwierig. Das Ziel dieses Projekts ist es, eine innovative Behandlungsstrategie für Pilzinfektionen bei Krebserkrankten zu entwickeln. Dazu soll die Immunantwort von Blutzellen vor der Behandlung so geschult oder trainiert werden, dass die Patientinnen und Patienten während ihrer Chemotherapie trotz ihres geschwächten Zustandes in der Lage sind, die Pilzinfektion erfolgreich zu bekämpfen. Die Strategie wird zunächst an Mausmodellen erprobt. Im Erfolgsfall können später klinische Studien folgen.
Darüber hinaus können die Erkenntnisse als Grundlage für Strategien in den Bereichen Tiergesundheit, Landwirtschaft und Umweltschutz dienen, insbesondere für die Bekämpfung von Pilzbedrohungen in verschiedenen Ökosystemen.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, den Niederlanden, Australien und Kanada gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen zusammenzuführen. Dadurch sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.