Verbund

COMBAT-AMR - Eine "Toolbox" zur Entwicklung von Kombinationstherapien gegen antimikrobielle Resistenz

Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One Health-Ansatz“ sehr wichtig.

Ziel von COMBAT-AMR ist die Entwicklung einer Toolbox mit standardisierten, integrativen experimentellen und computergestützten Arbeitsabläufen, die auf die effiziente translationale Entwicklung und Optimierung von Antibiotika-Kombinationsbehandlungen gegen AMR-assoziierte bakterielle Infektionen zugeschnitten sind. Die COMBAT-AMR-Toolbox wird gut aufeinander abgestimmte in vitro- und benutzerfreundliche in silico-Werkzeuge bereitstellen, um die Wirkung antibakterieller Kombinationen im Hinblick auf ihre pharmakodynamischen Wechselwirkungen und Antibiotikaresistenz-assoziierten Eigenschaften effizient zu charakterisieren. Zur Bestätigung sollen In-vivo-Tierstudien genutzt werden. Die Ergebnisse des Projekts sollen als Grundlage für einen Leitfaden für Antibiotika Kombinationsstrategien dienen.

Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, den Niederlanden, England, Frankreich und Dänemark gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen zusammenzuführen. Dadurch sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.

Teilprojekte

Eine "Toolbox" zur Entwicklung von Kombinationstherapien gegen antimikrobielle Resistenz

Förderkennzeichen: 01KI2506
Gesamte Fördersumme: 239.238 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Sebastian Wicha
Adresse: Universität Hamburg, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Fachbereich Chemie, Institut für Pharmazie
Bundesstr. 45
20146 Hamburg

Eine "Toolbox" zur Entwicklung von Kombinationstherapien gegen antimikrobielle Resistenz

Das Projekt COMBAT-AMR zielt darauf ab, eine innovative Toolbox zu entwickeln, die standardisierte, integrative experimentelle und computergestützte Arbeitsabläufe für die effiziente Entwicklung und Optimierung von Antibiotika-Kombinationsbehandlungen gegen antibiotikaresistente bakterielle Infektionen bereitstellt. In Anbetracht der wachsenden Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen (AMR) ist es von entscheidender Bedeutung, effektive Behandlungsmöglichkeiten zu identifizieren und zu validieren. Die Toolbox wird in vitro-Methoden und in silico-Ansätze kombinieren, um pharmakodynamische Wechselwirkungen und Resistenzeigenschaften zu charakterisieren. Darüber hinaus werden bei einem Projektpartner in vivo-Studien durchgeführt, um die entwickelten Ansätze zu validieren und die Ergebnisse zu unterstützen. Insbesondere wird das Projekt drei spezifische Antibiotika-Kombinationsstrategien untersuchen: die Kombination von Beta-Laktam-Antibiotika mit Beta-Laktamase-Inhibitoren, Beta-Laktam-Aminoglykosid-Kombinationen und Strategien zur Nutzung kollateraler Empfindlichkeit. Das Projekt umfasst die Entwicklung eines standardisierten in vitro-Arbeitsablaufs sowie eines mathematischen Modellierungsworkflows zur quantitativen Analyse von Wechselwirkungen zwischen Antibiotika. Die resultierenden Daten werden in einer analytischen Toolbox integriert, die als Grundlage für eine evidenzbasierte Optimierung von Kombinationstherapien dient und letztlich zu einem wissenschaftlichen Leitfaden für die Zulassungsbehörden führen soll. COMBAT-AMR hat sowohl grundlegende wissenschaftliche als auch wirtschaftliche Perspektiven, da die Entwicklung effektiver Kombinationstherapien gegen resistente Infektionen in der klinischen Praxis von wachsender Relevanz ist. Die Toolbox könnte nicht nur die Erfolgsquote klinischer Studien erhöhen, sondern auch als Dienstleistung in der pharmazeutischen Industrie vermarktet werden und zur Stärkung der Innovationskraft im Gesundheitssektor beitragen.