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Purify AMR - Einsatz von Purine Adjuvantien, um den Kampf gegen Staphylococcus aureus AMR zu verbessern

Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen. Die Resistenzen können zudem zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One Health-Ansatz“ sehr wichtig.

Mögliche Ansätze zur Überwindung von antimikrobiellen Resistenzen umfassen den Einsatz von Zusatzstoffen oder von Antibiotika in neuen Kombinationen. Während Antibiotika, die auf die Zellwandsynthese und den Folsäuresyntheseweg abzielen, Eckpfeiler der modernen Gesundheitsversorgung bleiben, stellt die Resistenz gegen diese Medikamente eine zunehmende klinische Herausforderung dar. Vor kurzem wurde berichtet, dass Purinnukleoside starke antibiotische Zusatzstoffe sind, die Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate (MRSA) resensibilisieren können. In diesem Projekt wird ihr therapeutisches Potenzial gegen MRSA und andere Erreger umfassend bewertet. Darüber hinaus werden die zugrunde liegenden Wirkmechanismen untersucht. Dadurch soll die Wirksamkeit von bereits lizensierten Antibiotika erhöht und Resistenzen überwunden werden.

Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, Irland und Großbritannien gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen zusammenzuführen. Dadurch sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.

Teilprojekte

Einsatz von Purine Adjuvantien, um den Kampf gegen Staphylococcus aureus AMR zu verbessern

Förderkennzeichen: 01KI2502
Gesamte Fördersumme: 245.928 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Kahl
Adresse: Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Mikrobiologie
Domagkstr. 10
48149 Münster

Einsatz von Purine Adjuvantien, um den Kampf gegen Staphylococcus aureus AMR zu verbessern

Zu den Bemühungen, die Wirksamkeit bestehender Maßnahmen gegen antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu verbessern, gehört die Suche nach neuen Wegen zur Überwindung von Resistenzen gegen zugelassene Antibiotika mit Hilfe von Adjuvantien oder durch den Einsatz von Antibiotika in neuen Kombinationen. Während die antimikrobielle Chemotherapie, die auf die Zellwandsynthese (z. B. ß-Laktam-Antibiotika) und den Folsäuresyntheseweg (z. B. Trimethoprim-Sulfamethoxazol, TMP-SMX) abzielt, ein Eckpfeiler der modernen Gesundheitsversorgung bleibt, stellt die Resistenz gegen diese Medikamente eine zunehmende klinische Herausforderung dar. Vor kurzem wurde berichtet, dass Purinnukleoside starke antibiotische Adjuvantien sind, die Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate (MRSA) gegen ß -Laktame resensibilisieren können. Neue vorläufige Daten haben außerdem gezeigt, dass Purinnukleoside den Thymidinspiegel in MRSA-Zellen herabregulieren. Aufbauend auf dieser neuen mechanistischen Erkenntnis wurde herausgefunden, dass Purine sowohl TMP-SMX (Folat ist ein Co-Faktor für die Thymidin-Biosynthese) als auch 5-Fluorouracil (5-FU), das auch den Pyrimidin-Stoffwechsel stört, verstärken. In diesem Projekt wird das therapeutische Potenzial von TMP-SMX/Purinen oder 5-FU/Purinen allein und in Kombination mit ß-Lactam-Antibiotika gegen MRSA und andere Erreger, die für Wundinfektionen, Implantat-assoziierte Infektionen, Osteomyelitis, Endokarditis und Lungeninfektionen bei Menschen mit Mukoviszidose verantwortlich sind, umfassend bewertet. Darüber hinaus werden die zugrunde liegenden Wirkmechanismen aufgedeckt und diese Mechanismen mit der Antibiotikaresistenz in Verbindung gebracht. Dieses Wissen wird genutzt, die Wirksamkeit von bereits lizensierten Antibiotika zu erhöhen und Resistenzen gegen ß-Laktam-Antibiotika und TMP-SMX zu überwinden.