Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen. Die Resistenzen können zudem zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Mögliche Ansätze zur Überwindung von antimikrobiellen Resistenzen umfassen den Einsatz von Zusatzstoffen oder von Antibiotika in neuen Kombinationen. Während Antibiotika, die auf die Zellwandsynthese und den Folsäuresyntheseweg abzielen, Eckpfeiler der modernen Gesundheitsversorgung bleiben, stellt die Resistenz gegen diese Medikamente eine zunehmende klinische Herausforderung dar. Vor kurzem wurde berichtet, dass Purinnukleoside starke antibiotische Zusatzstoffe sind, die Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate (MRSA) resensibilisieren können. In diesem Projekt wird ihr therapeutisches Potenzial gegen MRSA und andere Erreger umfassend bewertet. Darüber hinaus werden die zugrunde liegenden Wirkmechanismen untersucht. Dadurch soll die Wirksamkeit von bereits lizensierten Antibiotika erhöht und Resistenzen überwunden werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, Irland und Großbritannien gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen zusammenzuführen. Dadurch sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.