| Förderkennzeichen: | 01KI2502 |
| Fördersumme: | 245.928 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2028 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Barbara Kahl |
| Adresse: |
Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Mikrobiologie Domagkstr. 10 48149 Münster |
Zu den Bemühungen, die Wirksamkeit bestehender Maßnahmen gegen antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu verbessern, gehört die Suche nach neuen Wegen zur Überwindung von Resistenzen gegen zugelassene Antibiotika mit Hilfe von Adjuvantien oder durch den Einsatz von Antibiotika in neuen Kombinationen. Während die antimikrobielle Chemotherapie, die auf die Zellwandsynthese (z. B. ß-Laktam-Antibiotika) und den Folsäuresyntheseweg (z. B. Trimethoprim-Sulfamethoxazol, TMP-SMX) abzielt, ein Eckpfeiler der modernen Gesundheitsversorgung bleibt, stellt die Resistenz gegen diese Medikamente eine zunehmende klinische Herausforderung dar. Vor kurzem wurde berichtet, dass Purinnukleoside starke antibiotische Adjuvantien sind, die Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate (MRSA) gegen ß -Laktame resensibilisieren können. Neue vorläufige Daten haben außerdem gezeigt, dass Purinnukleoside den Thymidinspiegel in MRSA-Zellen herabregulieren. Aufbauend auf dieser neuen mechanistischen Erkenntnis wurde herausgefunden, dass Purine sowohl TMP-SMX (Folat ist ein Co-Faktor für die Thymidin-Biosynthese) als auch 5-Fluorouracil (5-FU), das auch den Pyrimidin-Stoffwechsel stört, verstärken. In diesem Projekt wird das therapeutische Potenzial von TMP-SMX/Purinen oder 5-FU/Purinen allein und in Kombination mit ß-Lactam-Antibiotika gegen MRSA und andere Erreger, die für Wundinfektionen, Implantat-assoziierte Infektionen, Osteomyelitis, Endokarditis und Lungeninfektionen bei Menschen mit Mukoviszidose verantwortlich sind, umfassend bewertet. Darüber hinaus werden die zugrunde liegenden Wirkmechanismen aufgedeckt und diese Mechanismen mit der Antibiotikaresistenz in Verbindung gebracht. Dieses Wissen wird genutzt, die Wirksamkeit von bereits lizensierten Antibiotika zu erhöhen und Resistenzen gegen ß-Laktam-Antibiotika und TMP-SMX zu überwinden.