| Förderkennzeichen: | 01KA2506A |
| Fördersumme: | 104.948 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Dr. Jan Priebe |
| Adresse: |
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Bernhard-Nocht-Str. 74 20359 Hamburg |
Bis zu 80 % der afrikanischen Bevölkerung verlassen sich auf die traditionelle Medizin (TM) als Hauptquelle für Medikamente. Während das Vertrauen in die TM mit nachfrageseitigen Faktoren wie dem evidenzbasierten einheimischen Wissen über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Heilpflanzen in Verbindung gebracht wird, gelten angebotsseitige Faktoren wie der Mangel an Medikamenten auf lokaler Ebene, als Hauptfaktoren für die Verwendung von Heilpflanzen. In Anbetracht dieser Faktoren hat die WHO die Vision propagiert, dass die lokalen medizinischen Ressourcen und traditionellen Wissenssysteme genutzt werden sollten. Eine große Herausforderung für die nationalen Integrationsbemühungen ist die Gewährleistung der medizinischen Unbedenklichkeit und Qualität von Heilpflanzen. Da an der Ernte in der freien Natur oder am Anbau sowie am Handel mit Pflanzen und daraus gewonnenen Arzneimitteln eine große Zahl von Einzelpersonen und informellen Akteuren beteiligt ist, ist eine landesweite systematische, regelmäßige Überwachung und Prüfung dieser Quellen für Heilpflanzen logistisch nicht machbar und unerschwinglich teuer. Das erste Hauptziel dieses Forschungsvorhabens ist die Erstellung einer evidenzbasierten Politikbewertung zur Regulierung des Marktes für Heilpflanzen in Uganda. Das zweite Hauptziel ist die Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens für den Einsatz von Zertifizierungsverfahren wie Blockchain-Technologien auf dem Markt für Heilpflanzen. Das Vorhaben besteht aus vier wissenschaftlichen Arbeitszielen. Ziel 1 bezieht sich auf das Mapping der Supply-Chain für Heilpflanzen, Ziel 2 besteht im Mapping der physischen und personeller Infrastruktur entlang der Supply-Chain. Ziel 3 bezieht sich auf pharmakologische Analysen der Heilpflanzen und Ziel 4 ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für Zertifizierungsverfahren von Heilpflanzen. Ziele 1, 2, und 4 werden vom BNITM durchgeführt. Ziel 3 wird gemeinsam durch das BNITM und den Verbundpartner bearbeitet.