Als Folge einer SARS-CoV-2-Infektion treten bei einem Teil der Betroffenen gesundheitliche Beschwerden auf, die noch Wochen oder Monate nach der akuten Infektion andauern können. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen, die einzeln oder in Kombination vorkommen. Dabei werden Symptome, die länger als vier Wochen nach der akuten Infektion weiterhin bestehen, als Long-COVID bezeichnet. Beim Post-COVID-Syndrom treten die Symptome später als zwölf Wochen (wieder) auf und können nicht anderweitig erklärt werden. Die Ursachen sowie wirksame Behandlungs- und Versorgungskonzepte sind bislang nicht ausreichend erforscht. Zudem ist die Diagnose von Long/Post-COVID herausfordernd, da eine Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen oftmals schwierig ist.
Daher sollen nun forschungsrelevante Informationen aus der klinisch-epidemiologischen und biomedizinischen Forschung zu Long-/Post-COVID mittels innovativer Verfahren der Datenanalyse aus vorhandenen Datensätzen gefiltert und verwendet werden. In Verbindung mit Versorgungsdaten von Long-/Post-COVID-Patientinnen und -Patienten sollen die Erkenntnisse zur Entwicklung besserer Behandlungs- und Versorgungskonzepte beitragen.
Der Verbund RESOLVE-PCC verfolgt das Ziel, anhand von zwei großen Kohortenstudien Symptome und Risikofaktoren zu analysieren, die mit vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektionen verbunden sind. Besonderes Gewicht haben genetische Marker, immunitätsbezogene Daten und solche zur psychischen Gesundheit. Auch Krankenversicherungsdaten werden einbezogen. So sollen Untergruppen des Syndroms definiert und Krankheitsmechanismen entschlüsselt werden. Risikofaktoren für den Schweregrad und die Persistenz des Syndroms werden bestimmt. Letztlich sollen dadurch Ansätze einer personalisierten Behandlung ermöglicht werden.