| Förderkennzeichen: | 01EJ2503A |
| Fördersumme: | 447.257 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2027 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Gerd Meyer zu Hörste |
| Adresse: |
Universität Münster, Universitätsklinikum, Klinik für Neurologie Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A1 48149 Münster |
Das Lipid Immune Nerve Consortium (LINC) verfolgt das Ziel, neue diagnostische und therapeutische Ansätze für Polyneuropathien (PNP) zu entwickeln. Diese Erkrankungen betreffen Millionen Menschen mit teils schwerer Einschränkung der Lebensqualität, sind aber bislang kaum kausal behandelbar. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Förderphase zielt Phase 2 darauf ab, Erkenntnisse zur gestörten Lipid-Homöostase als gemeinsamen pathophysiologischen Nenner verschiedener PNP-Formen in konkrete Anwendungen zu überführen. Im Fokus steht der Zusammenhang zwischen Lipidstoffwechsel, Immunantwort und Nervenschädigung. Eine zentrale Hypothese lautet, dass veränderte Lipidprofile die Immunogenität peripherer Nerven erhöhen und lipid-sensorische Immunzellen aktivieren – mit der Folge einer immunvermittelten Schädigung. An der Universität Münster werden zwei der vier eng verknüpften Teilprojekte durchgeführt. Es sollen konkret diagnostische Marker mittels Transkriptomik, Epigenetik und Lipidomik identifiziert sowie die Anwendungsreife für diagnostische und therapeutische Studien erreicht werden. Hierbei liegt ein Fokus auf der diabetischen, idiopathischen, toxischen und entzündlichen PNP unter Einbeziehung patientennaher Parameter wie Lebensqualität und Schmerzstatus. Hieran anschließend ist langfristig die Durchführung einer epidemiologischen Studie zur Lipidaufnahme bei PNP und Vorbereitung einer therapeutischen Studie zur Sphingomyelin-Supplementierung geplant. Das interdisziplinäre Konsortium vereint Grundlagenforschung, klinische Neurologie und Bioinformatik. Das Projekt nutzt etablierte Patientenkohorten und Biobanken und strebt eine translationale Brücke von molekularer Pathophysiologie zu konkretem klinischem Nutzen an.