| Förderkennzeichen: | 01EJ2504A |
| Fördersumme: | 907.233 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2027 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen |
| Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Institut für Medizinische Immunologie Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Im Verbundprojekt IMMME wird an der Aufklärung der immunologischen Pathomechanismen des postinfektiösen Chronischen Fatigue Syndroms (ME/CFS) geforscht. ME/CFS ist eine komplexe, stark einschränkende Erkrankung, die meist durch Infektionen, unter anderem mit EBV oder SARS-CoV-2, ausgelöst wird. Während die Ursache noch ungelöst ist, bekräftigen neue Studien das Konzept einer niederschwelligen chronischen Entzündung und Autoimmunität als wichtige Pathomechanismen beim Post-COVID-Syndrom (PCS) und ME/CFS. In der ersten Förderphase des IMMME-Verbunds konnte bereits gezeigt werden, dass Antikörper der Patientinnen und Patienten zelluläre Prozesse beeinflussen, darunter Entzündungsreaktionen, sowie die Mitochondrien. Außerdem konnten neue Autoantikörper identifiziert werden, die sich gegen Arginin-reiche neuronale Proteine und G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCR) richten und mit der Symptomschwere in Verbindung stehen. Des Weiteren wurde ein Entzündungsmuster in Immunzellen gefunden, das dem Muster anderer Autoimmunerkrankungen ähnelt und sich nach Schweregrad der Erkrankung unterscheidet. In der zweiten Förderperiode werden von der Charité - Universitätsmedizin Berlin die Relevanz und das diagnostische und therapeutische Potenzial der bisherigen Ergebnisse analysiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der funktionellen Bedeutung der Autoantikörper, um ein besseres Verständnis für ihre Rolle bei ME/CFS zu erhalten. Zudem wird in Kooperation mit dem DZNE ein in vitro-Medikamententest entwickelt, um das Ansprechen auf Medikamente vorhersagen zu können. Zudem koordiniert die Charité die aufgebaute Biobank und gewährleistet die Bereitstellung relevanter Bioproben für die spezifischen Analysen an die Verbundpartner. Diese Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag für ein besseres Verständnis des Pathomechanismus von ME/CFS und bilden die Basis für die Entwicklung von Biomarkern und therapeutischen Ansätzen.