Fördermaßnahme

Europäische Partnerschaft für Personalisierte Medizin (EP PerMed)

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2024
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Gesamte Fördersumme: bis zu 4,5 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 27 Verbünde, davon 15 mit BMBF Beteiligung, insgesamt 15 Zuwendungen

1. Ziel der Fördermaßahme

EP PerMed ist eine Europäische Partnerschaft zur Personalisierten Medizin, die aktuell 61 Partner aus 28 Ländern und 11 Regionen umfasst. Personalisierte Medizin bezieht sich dabei auf ein medizinisches Modell, das die Charakterisierung des individuellen Phänotyps und Genotyps (z. B. molekulare Informationen, medizinische Bildgebung und Lebensstildaten) einsetzt, um spezifisch für jeden Menschen und zur richtigen Zeit maßgeschneiderte Behandlungsstrategien oder Präventionsansätze anzubieten. Ein Kernelement der neuen Initiative ist die Entwicklung und Umsetzung von jährlichen Förderbekanntmachungen zu relevanten Themen der Personalisierten Medizin (Joint Transnational Calls, JTC2024-2030). Damit wird die erfolgreiche Aktivität des ERA Netzes für Personalisierte Medizin, ERA PerMed, weitergeführt und ausgebaut. Ergänzend werden Maßnahmen durchgeführt, um vielversprechende Forschungsergebnisse schneller zu marktfähigen und praxistauglichen Innovationen in Diagnostik, Therapie und Prävention zu entwickeln und erfolgreich in die Gesundheitssysteme zu überführen.

38 Förderorganisationen aus 23 europäischen Ländern und 10 europäischen Regionen haben sich an der ersten transnationalen Bekanntmachung (JTC2024) zur Förderung multinationaler, kooperativer Forschungsprojekte zur personalisierten Medizin beteiligt. Von deutscher Seite sind neben dem Bundesministerium für Bildung, Technologie und Raumfahrt (BMBTR) auch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) beteiligt. Weitere Details sind der EP PerMed Website zu entnehmen.

2. Stand der Fördermaßnahme

Die erste transnationale Bekanntmachung zum Thema „Identifizierung oder Validierung von Targets für Ansätze der personalisierten Medizin (PM Targets)“ wurde 2024 veröffentlicht. Resultierend aus dieser Bekanntmachung werden 27 transnationale Konsortien gefördert, 15 davon mit BMBF-Förderung. BMBF fördert die beteiligten deutschen Zuwendungsempfänger mit bis zu 3,6 Mio. Euro.

Weitere Einzelheiten zu EP PerMed sind unter http://www.eppermed.eu abrufbar. Detaillierte Informationen zu den durch EP PerMed und ERA PerMed geförderten transnationalen Verbünden sind in der EP PerMed Projektdatenbank hinterlegt.

Einzelprojekte

Genomik- und Biomarker-basierte Tools für eine personalisierte Behandlung zur Reduzierung der Chemotherapiebelastung bei pädiatrischer Leukämie

Förderkennzeichen: 01KU2515
Gesamte Fördersumme: 298.553 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Jesus Duque-Afonso
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin I, Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg im Breisgau

Genomik- und Biomarker-basierte Tools für eine personalisierte Behandlung zur Reduzierung der Chemotherapiebelastung bei pädiatrischer Leukämie

Akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter mit etwa 4.000 neuen Diagnosen pro Jahr in Europa. Die Prognose der ALL hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem aufgrund standardisierter Chemo- und Strahlentherapieschemata deutlich verbessert. In dem Vorläuferprojekt GEPARD-1 wurden mehrere Gene und Signalwege in B-ALL mit "geringem bis mittlerem Risiko" identifiziert auf die spezifische Therapien abzielen könnten. Aufbauend auf den Ergebnissen werden in dem Folgeprojekt GEPARD-2 die Auswirkungen der bei ETV6::RUNX1-Leukämie identifizierten genetischen Veränderungen untersucht und validiert. Es sollen zirkulierende Biomarker identifiziert werden, um die "echte" Patientenpopulation mit hohem Risiko von der Gruppe mit "niedrigem bis mittlerem Risiko" zu unterscheiden. Darüber hinaus werden Arzneimittelscreenings für zielgerichtete Therapien in den Subtypen ETV6::RUNX1 und E2A::PBX1 durchgeführt und die Auswirkungen der zielgerichteten Dasatinib-Therapie sowohl bei T-ALL als auch bei B-ALL in Kombination mit vielversprechenden neuen Arzneimitteln in der präklinischen und frühen klinischen Phase untersucht. An der Universität Freiburg werden neuartige Biomarker in ALL Patientinnen und Patienten prospektiv mittels zirkulierenden DNA und Einzelzell-Masszytometry identifiziert. Die genetischen Veränderungen, die in ALL Patientinnen und Patienten mit niedrig- bis intermediärem Risiko identifiziert wurden, werden in einem E2A::PBX1+ ALL Mausmodell validiert und mittels in vitro-Arzneimittelscreening neue therapeutische Ziele identifiziert und valdiert. Außerdem werden präklinische Studien (in vivo-Behandlungen) zur Kombination des Tyrosinkinase Inhibitors Dasatinib mit dem PI3K/AKT/MTOR-Inhibitor Temsirolimus untersucht. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "GEPARD-2" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine deutsche Arbeitsgruppe an der Universität Freiburg koordiniert und hat insgesamt vier Projektpartner.

Sarkomer-gerichtete PROTACs als personalisierter Ansatz bei hypertropher Kardiomyopathie

Förderkennzeichen: 01KU2514
Gesamte Fördersumme: 300.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Marcus Hartmann
Adresse: Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen
Max-Planck-Ring 5
72076 Tübingen

Sarkomer-gerichtete PROTACs als personalisierter Ansatz bei hypertropher Kardiomyopathie

Kardiomyopathien sind Herzmuskelerkrankungen, die durch strukturelle und funktionelle Anomalien gekennzeichnet sind, die nicht mit Bluthochdruck, Koronararterien- oder Herzklappenerkrankungen zusammenhängen. Sie sind häufig genetisch bedingt und können zu Herzversagen und plötzlichem Herztod führen. Der Verbund SARCOTAC zielt darauf ab, die phänotypische Entwicklung der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) bei Patientinnen und Patienten mit TRIM63-Genmutationen zu verhindern. Letztere führen zur Ansammlung von Sarkomer-Proteinen in Herzmuskelzellen. Hierzu werden die folgenden drei Ziele verfolgt: 1) Entwicklung eines Herz-auf-einem-Chip-Modells (HoC): Mit patientenspezifischen Stammzellen wird ein Modell geschaffen, das TRIM63-bedingte HCM nachbildet und damit eine kontrollierte Erforschung der Krankheit und die Bewertung therapeutischer Ansätze ermöglicht. 2) Design von PROTACs: Es werden kleine Moleküle entwickelt, die gezielt krankheitsauslösende Sarkomer-Proteine über das Ubiquitin-Proteasom-System abbauen. 3) Test und Optimierung der PROTACs in vitro und im HoC-Modell: Die Funktionalität und Wirksamkeit der Moleküle wird untersucht, um ihre Fähigkeit zu prüfen und verbessern, die charakteristische Herzvergrößerung und Funktionsstörung der HCM zu lindern. Am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen wird vordringlich das zweite Ziel bearbeitet. Hier wird die Optimierung und Testung von PROTACs durch eine Reihe in vitro-Assays durchgeführt. Die Hauptarbeiten hierzu sind die Produktion und Reinigung der relevanten Sarkomer-Proteine. Mit diesen Proteinen werden strukturbiologische Studien, biophysikalische Bindungsstudien, Aktivitätsassays, sowie Ubiquitinierungs- und Abbau-Assays in spezifischen zu entwickelnden Zellkultursystemen durchgeführt. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "SARCOTAC" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine israelische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt vier Projektpartner.

Nutzung von KI und groß angelegtem Biobanking für die Validierung von Wirkstoffzielen und Biomarkern bei der personalisierten Melanombehandlung

Förderkennzeichen: 01KU2513
Gesamte Fördersumme: 283.599 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Peter Horvath
Adresse: Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institute of AI for Health (AIH)
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim

Nutzung von KI und groß angelegtem Biobanking für die Validierung von Wirkstoffzielen und Biomarkern bei der personalisierten Melanombehandlung

Das Projekt zielt darauf ab, die Behandlung von Melanomen durch KI- und maschinelle Lerntechnologien grundlegend zu verbessern. Der Human Melanoma Proteome Atlas liefert umfassende pathologische, klinische und molekulare Charakterisierungen von Tumoren und ermöglicht die präzise Identifikation von Biomarkern und therapeutischen Zielen. Hierzu wird ein KI-Workflow für digitale Pathologie entwickelt und eine Methode zur Einzelzell- und Klonisolation durch ultra-sensible Proteomik mittels Deep Visual Proteomics. Ziel ist es, Bulk-Proteomik-Daten um räumliche Informationen zu erweitern, die Protein-Biomarker, Gewebestrukturen, Zellanordnungen und das Tumor-Mikroumfeld umfassen. Hochauflösende Gewebeschnitte werden mithilfe von Deep-Learning-Techniken und einem Deep Convolutional Neural Network analysiert, um Geweberegionenähnlichkeit zu bewerten. Augmentationstechniken für verschiedene Färbeverfahren werden berücksichtigt. Das Projekt adressiert die Komplexität und Heterogenität des Melanoms, ein Haupthindernis für präzise Diagnosen und Therapien. Einzelzellanalysen verbessern die diagnostische Genauigkeit und ermöglichen eine präzisere Behandlungsplanung. Durch die Erfassung morphologischer Merkmale und die Anwendung von KI-Algorithmen können Krebszellklone identifiziert und molekulare Expressionsprofile ergänzt werden. Die Validierung prädiktiver Biomarker und therapeutischer Ziele wird die diagnostische Genauigkeit und Behandlungsprotokolle optimieren und neue Standards in der Onkologie setzen. Die Aufgabe des Helmholzzentrums München ist die Entwicklung eines KI-basierten Bildanalysewerkzeugs zur Extraktion von Zell-, Klon-, Gewebe-, Mikroumgebung- und Morphologiemerkmalen sowie die Einführung neuer Zell-, Klon und Gewebe-Annotationstools. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts " PerMel-AI" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine niederländische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.

Störungen der Topologisch assoziierenden Domänen und Veränderungen der 3D-Genomorganisation der DNA als mögliche Therapieziele bei akuter Leukämie

Förderkennzeichen: 01KU2512
Gesamte Fördersumme: 277.432 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Claudia Gebhard
Adresse: Stiftung Leibniz-Institut für Immunologie
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg

Störungen der Topologisch assoziierenden Domänen und Veränderungen der 3D-Genomorganisation der DNA als mögliche Therapieziele bei akuter Leukämie

Akute Leukämien (AL) sind bösartige Erkrankungen des Blutes, die unbehandelt schnell lebensbedrohlich werden. Trotz moderner Therapien bleiben die Heilungschancen oft begrenzt. Da sich AL bei jedem Patienten unterschiedlich äußert, gewinnen personalisierte Behandlungsansätze an Bedeutung. Dabei wird die Therapie gezielt auf individuelle Merkmale zugeschnitten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Das Forschungsprojekt "3D-Leuko-TAD" untersucht, wie die dreidimensionale Organisation des Erbguts in Leukämiezellen den Krankheitsverlauf beeinflusst. Eine zentrale Rolle spielen sogenannte Topologisch Assoziierende Domänen (TADs). Diese eng verknüpften Genomabschnitte können durch strukturelle Veränderungen dazu führen, dass krebsfördernde Gene unkontrolliert aktiv werden. Ziel des Projekts ist es, solche Mechanismen zu entschlüsseln und neue Therapieansätze zu entwickeln. Zur Auswertung der dabei anfallenden Daten wird Künstliche Intelligenz eingesetzt. Auch Patientenorganisationen sind eingebunden, um die Perspektive der Betroffenen zu berücksichtigen. Der deutsche Projektpartner, das Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT) in Regensburg, analysiert genetische Veränderungen und deren Auswirkungen auf die 3D-Genomstruktur. Im Fokus stehen unter anderem das Leukämie-Gen FLT3 und der für die Genomorganisation wichtige Kohesin-Komplex. Ein Schwerpunkt ist das sogenannte "TAD-Hijacking", bei dem Krebszellen durch eine veränderte 3D-Struktur krebsfördernde Gene aktivieren, die sonst stumm bleiben. Zudem wertet das LIT Daten zu potenziellen Biomarkern aus, um das Ansprechen auf Therapien besser vorhersagen zu können. Auch öffentliche Datenbanken werden einbezogen. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "3D-Leuko-TAD" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine italienische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sieben Projektpartner.

Hypoxie gezielt bekämpfen: Schwerionen zur Kontrolle von radioresistenten Tumoren

Förderkennzeichen: 01KU2511
Gesamte Fördersumme: 273.539 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Andrea Mairani
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Radiologische Klinik, Radioonkologie und Strahlentherapie
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg

Hypoxie gezielt bekämpfen: Schwerionen zur Kontrolle von radioresistenten Tumoren

Tumore, die schlecht mit Sauerstoff versorgt werden, sind häufig resistent gegen herkömmliche Bestrahlung. Von einer fortschrittlichen Methode, der sogenannten Schwerionentherapie, verspricht man sich eine besonders hohe Effektivität gegen sauerstoffarme Tumore. Trotzdem werden Behandlungsentscheidungen heute meist basierend auf allgemeinen Tumormerkmalen wie Größe und Gewebeart getroffen. Das Fehlen genauer Informationen über die Sauerstoffversorgung eines Tumors führt dazu, dass manche Patientinnen und Patienten nicht die optimale Behandlung erhalten. Das Forschungsprojekt "Hi-ROC" soll ein neuartiges Verfahren entwickeln, das präzise und ohne Eingriffe in den Körper die Sauerstoffversorgung eines Tumor messen kann. Die Aufgaben der Universität Heidelberg (UKHD) sind hier in silico-Experimente zur Erweiterung eines bestehenden biophysikalischen Modells der Strahlenwirkung (UNIVERSE). Dieses Modell soll um den Parameter Hypoxie erweitert, in das bestehende Therapieplanungssystem zur Neuberechnung der Behandlungspläne für die Pilotstudie integriert und eine prospektive in silico-Studie durchgeführt werden. Auf Basis des entwickelten Modells werden die vom Verbundpartner CNAO zur Verfügung gestellten Behandlungspläne der Patientinnen und Patienten der HYPERION-Pilotstudie (WP4) neu berechnet und hinsichtlich ihres Potenzials zur Überwindung der Hypoxie bewertet. Dabei soll die angenommene Verteilung der Sauerstoffsättigung aus den vom Verbundpartner UNIMAAS (WP2) entwickelten Bildgebungssignaturen abgeleitet werden. Basierend auf diesen Ergebnissen sollen Metriken entwickelt werden, die potenziell die Darstellung des Behandlungseffekts in ihren digitalen Zwillingen verbessern können (WP8). Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "HI-Roc" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine italienische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.

Untersuchung der Immun-Mikroumgebung von T-Zell-Malignomen

Förderkennzeichen: 01KU2510
Gesamte Fördersumme: 279.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Till Braun
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Klinik I für Innere Medizin
Kerpener Str. 62
50937 Köln

Untersuchung der Immun-Mikroumgebung von T-Zell-Malignomen

Reife T-Zell-Leukämien/Lymphome (MaTCL) bilden eine heterogene Gruppe von Tumoren, die durch die begrenzte Wirksamkeit der derzeit verfügbaren Therapien gekennzeichnet sind und daher überwiegend eine schlechte Prognose aufweisen. Einzelne Subtypen von MaTCL treten selten auf, was die großangelegte Sammlung von Biomaterial und Daten sowie die Durchführung klinischer Studien erheblich erschwert. Bisher konnten Therapien, die ausschließlich auf Leukämie- oder Lymphomzellen abzielen, das Überleben von MaTCL-Patientinnen und Patienten nicht signifikant verbessern. Vorläufige Daten legen nahe, dass MaTCL-Tumore Veränderungen in der Zusammensetzung, im Aktivierungsstatus und in der tumormodulierenden Funktion der Immunmikroumgebung des Tumors (tumor microenvironment; TME) aufweisen. Ziel des interdisziplinären Verbundes "ImmuneT-ME" ist es, Immunzellen in der TME von MaTCL-Tumoren als prädiktive und prognostische Biomarker sowie als therapeutische Angriffspunkte für die personalisierte Medizin zu nutzen. Durch die Integration von Big Data, maschinellem Lernen (ML) und klinischer Validierung zur Patientenstratifizierung in Kombination mit mechanistischen und präklinischen Studien sollen relevante TME-Faktoren als potenzielle Ziele zur personalisierten Therapie identifiziert werden. An der Universität zu Köln wird hierfür die Rolle des B-Zell Kompartimentes in der Pathogenese der T-Zell Leukämie der großen granulären Lymphozyten (T-LGLL) untersucht. Im Fokus steht dabei nicht nur die molekulare und funktionelle Charakterisierung der Interaktion zwischen B-Zellen und malignen T-LGLL Zellen, sondern auch die potenzielle therapeutische Bedeutung. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "ImmuneT-ME" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine deutsche Arbeitsgruppe an der Universität Leipzig koordiniert und hat insgesamt neun Projektpartner.

Medin als Ursache der Aß-Amyloidose in der Zerebrovaskulatur: Immuntherapie und Biomarker Analysen in präklinischen Modellen

Förderkennzeichen: 01KU2509
Gesamte Fördersumme: 300.000 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Jonas Neher
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Standort München
Feodor-Lynen-Str. 17
81377 München

Medin als Ursache der Aß-Amyloidose in der Zerebrovaskulatur: Immuntherapie und Biomarker Analysen in präklinischen Modellen

Die zerebrale Amyloid-ß (Aß)-Angiopathie (CAA) ist definiert durch die Aggregation des Proteins Aß in den Blutgefäßen des Gehirns. CAA tritt häufig in Patientinnen und Patienten mit Alzheimer Demenz (AD) auf und kann Nebenwirkungen verursachen, wenn diese neue Anti-Aß-Immuntherapien erhalten. Derzeit gibt es keine spezifischen Tests oder Therapeutika für CAA; ihre Entwicklung würde die personalisierte Behandlung von AD-Patientinnen und Patienten stark verbessern. Forschungen des DZNE und seiner Partner haben gezeigt, dass das Protein Medin nur in vaskulären Aß-Aggregaten (CAA) vorkommt; dass die Entfernung von Medin die CAA-Pathologie in Mausmodellen signifikant reduziert; und dass die Konzentration des Medin-Vorläuferproteins MFG-E8 in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) einer Untergruppe von Alzheimer-Patienten mit vaskulärer Pathologie verringert ist. Dies deutet an, dass Medin ein neues Ziel für die Behandlung und ein diagnostischer Biomarker für CAA sein könnte. Die Ziele des Konsortiums sind 1) zu testen, ob die Entfernung von Medin vaskuläre Schäden in Mäusen reduziert, die eine Aß-Immuntherapie erhalten; 2) zu bewerten, inwiefern MFG-E8- und/oder Medin-Spiegel im CSF von Mausmodellen und Alzheimer-Patienten mit CAA verändert sind; 3) Tests zur Messung von Medin zu entwickeln; 4) mit diesen Tests etwa 1.500 Patientinnen und Patienten anhand ihrer CSF-Profile zu kategorisieren und 5) die Ergebnisse mit etablierten radiologischen Markern für CAA zu vergleichen. Das Teilprojekt des DZNE fokussiert sich auf Studien in präklinischen Modellen. Es wird untersucht, ob die Entfernung von Medin die Nebenwirkungen von Aß Immuntherapie in einem Modell der Alzheimer Pathologie reduziert und wird Veränderungen von Biomarkern feststellen, die durch Medin und/oder CAA-Pathologie in präklinischen Modellen auftreten. Das Vorhaben ist Teil des translationalen Verrbundprojekts MedinAD der Förderinitative EP PerMed. Der Verbund wird durch eine deutsche Arbeitsgruppe am DZNE koordiniert und hat fünf Projektpartner.

Steigerung der Wirksamkeit von Idebenon bei mitochondrialer Leberscher hereditärer Optikusneuropathie (LHON) durch gezielte Beeinflussung von NQO1

Förderkennzeichen: 01KU2508
Gesamte Fördersumme: 299.974 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Holger Prokisch
Adresse: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Institut für Humangenetik
Trogerstr. 32
81675 München

Steigerung der Wirksamkeit von Idebenon bei mitochondrialer Leberscher hereditärer Optikusneuropathie (LHON) durch gezielte Beeinflussung von NQO1

LHON (Lebersche hereditäre Optikusneuropathie) ist die häufigste durch Mutationen der mitochondrialen DNA verursachte Erkrankung und führt zu Sehnervenatrophie und Blindheit. Idebenon, als die einzige von der EMA zugelassene Therapie für LHON, kann bei etwa 50 % der Patientinnen und Patienten eine Verbesserung der Sehfunktion bewirken. Für seine Wirkung benötigt Idebenon das zytoplasmatische Enzym NQO1, das jedoch bei einigen Patientinnen und Patienten aufgrund polymorpher Varianten nur in geringen Mengen vorliegt, was die Therapieeffizienz reduziert. NQO1 ist ein hoch regulierbares Enzym, dessen Expression durch bestimmte Substanzen gesteigert werden kann. Zudem wird NQO1 durch FAD (Flavinadenindinukleotid) oder dessen Vorstufe Riboflavin stabilisiert. Die zwei Hauptziele des Gesamtvorhabens, die in fünf Teilprojekten (TP) verfolgt werden, sind: 1) Die Expression und Stabilität von NQO1 durch bekannte, von der FDA/EMA zugelassene Moleküle oder Nutraceuticals zu induzieren, um die Wirksamkeit von Idebenon in Zellmodellen zu verbessern (TP1, TP2); 2) Die Ergebnisse von Ziel 1 in klinische Tests zu überführen, um die Wirksamkeit der NQO1-Enhancer-Therapie und deren Einfluss auf die Idebenon-Wirksamkeit zu bewerten (TP3-5). Der Standort TUM Klinikum ist als Partner an allen Teilprojekten beteiligt und wird eine Analyseplattform für die Genaktivität mittels RNA-Sequenzierung und für die Proteinstabilität mittels Proteomik zur Verfügung zu stellen. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "SEI-MITO" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine italienische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt fünf Projektpartner.

Entwicklung eines Radiotracers für die nicht-invasive Erfassung des Transkriptionsfaktors BOB1 beim Sjögren-Syndrom

Förderkennzeichen: 01KU2507
Gesamte Fördersumme: 299.550 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Boris D. Zlatopolskiy
Adresse: Uniklinik Köln, Radiochemie, Radiopharmazie und Strahlenbiologie, Institut für Radiochemie und Experimentelle Molekulare Bildgebung (IREMB)
Kerpener Str. 62
50937 Köln

Entwicklung eines Radiotracers für die nicht-invasive Erfassung des Transkriptionsfaktors BOB1 beim Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Speichel- und Tränendrüsen angreift. Etwa 3-10% der Betroffenen entwickeln als schwerwiegende Komplikation Lymphdrüsentumore (Lymphome), die aus B-Zellen des Immunsystems (B-Lymphozyten) entstehen. Da die zugrunde liegenden Mechanismen noch weitgehend unverstanden sind, gibt es bislang keine verlässlichen Methoden zur frühzeitigen Erkennung und gezielten Behandlung der Lymphomentstehung beim Sjögren-Syndrom. Neue Forschungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass der Lymphozyten-spezifische Transkriptionsfaktor BOB1 eine zentrale Rolle für den Prozess spielt. Das Ziel des Verbundprojekts BATMAN ist es, BOB1 als therapeutisches Ziel und Biomarker für die Entstehung von Lymphomen beim Sjögren-Syndrom zu validieren. Dazu erforscht ein internationales Konsortium die funktionelle Rolle von BOB1, entwickelt BOB1-gerichtete Therapieansätze und arbeitet an bildgebenden Verfahren für den nicht-invasiven Nachweis von BOB1 als Biomarker. Am Universitätsklinikum Köln soll in diesem Rahmen ein radiomarkierter BOB1-Inhibitor hergestellt und dessen biologischen Eigenschaften umfassend untersucht werden. Hauptziel ist dabei, seine Eignung als Tracer für die nicht-invasive Erfassung von BOB1 mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zu bewerten. Ein solcher Tracer könnte die Früherkennung von Lymphomen ermöglichen und die Grundlage für gezielte Therapien schaffen. Im Projekt soll zunächst durch präklinische Verfahren ermittelt werden, wie sich der Tracerkandidat im Körper verteilt, wie er verstoffwechselt wird und wie spezifisch er an BOB1 bindet. Anschließend soll seine Eignung für die Bildgebung von BOB1 in einem Tiermodell des Sjögren-Syndroms geprüft werden. Das Verbundprojekt BATMAN wird von einem europäischen Konsortium mit insgesamt sieben internationalen Partnern im Rahmen der Förderinitiative "EP PerMed" durchgeführt.

Nutzung angeborener Immundefekte für personalisierte Therapiestrategien bei nicht-monogenen entzündlichen Erkrankungen

Förderkennzeichen: 01KU2506
Gesamte Fördersumme: 298.357 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Bodo Grimbacher
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI)
Breisacher Str. 115
79106 Freiburg im Breisgau

Nutzung angeborener Immundefekte für personalisierte Therapiestrategien bei nicht-monogenen entzündlichen Erkrankungen

Bei angeborenen Störungen des Immunsystems (inborn errors of immunity, IEI) liegen Mutationen in kritischen Signal- und Differenzierungswegen vor. Dies kann zu einer schwerwiegenden Fehlregulation des Immunsystems führen, was wiederkehrenden Infektionen, Autoimmunität, Entzündungen und Krebs zur Folge haben kann. Eine frühzeitige Diagnose und Therapiebeginn sind daher von entscheidender Bedeutung. Bei Betroffenen mit monogenetischen IEI werden bereits personalisierte medizinische Behandlungsansätze angewandt. Ziel von PROMISE ist es, diese Ansätze auf Betroffene mit nicht-monogenen, genetisch komplexen chronischen Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen auszuweiten. Im Verbund werden hierzu vorhandene Daten genutzt sowie neue Einzelzell-Omics Daten aus zwei Kohorten von Patientinnen und Patienten mit nicht-monogenetischen IEI sowie monogenetischen IEI, welche als Referenz dienen, generiert und umfassend analysiert. Basierend auf der biologischen Ähnlichkeit beider Kohorten sollen Krankheitssignaturen identifiziert und Omics-Reaktionen auf zielgerichtete Behandlungen bestimmt werden, um spezifische zielgerichtete Therapien zu evaluieren. Am Universitätsklinikum Freiburg werden hierzu Patientinnen und Patienten evaluiert, die schriftlichen Einverständnisse eingeholt, in das Projekt eingeschlossen, Blutproben abgenommen und versendet oder in Freiburg direkt analysiert, der Phänotyp in spezielle Datenbanken (ESID/GAIN) dokumentiert und mindestens an zwei Terminen nachverfolgt. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "PROMISE" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine spanische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.

SURPASS-TNBC - Modellierung früher Immunüberwachungsmechanismen und Resistenzpfade zur personalisierten Therapie bei triple-negativem Brustkrebs

Förderkennzeichen: 01KU2505
Gesamte Fördersumme: 299.261 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Manfred Claassen
Adresse: Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Medizinische Klinik, Innere Medizin I, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektionskrankheiten
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen

SURPASS-TNBC - Modellierung früher Immunüberwachungsmechanismen und Resistenzpfade zur personalisierten Therapie bei triple-negativem Brustkrebs

Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit, und das triple-negative Mammakarzinom (TNBC) ist eine besonders aggressive Form, die schwer zu behandeln ist. Derzeit gilt eine Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie (Anti-PD1-Behandlung) als Standardtherapie für frühes TNBC. Allerdings sprechen etwa 30 % der Patientinnen nicht auf diese Behandlung an. Das Verbundprojekt SURPASS-TNBC zielt darauf ab, die Behandlung von TNBC zu verbessern, indem es Biomarker identifiziert, die vorhersagen können, ob eine Patientin auf die Standardtherapie anspricht. Falls eine Behandlung voraussichtlich nicht wirksam ist, müssen alternative Therapieoptionen entwickelt werden. In diesem Projekt werden TNBC-Patientenproben und -daten zur Identifizierung von Biomarkern analysiert, die die Erfolgswahrscheinlichkeit der Behandlung anzeigen. Hierfür werden moderne Einzelzellsequenzierung und räumliche Biologie verwendet, um zu verstehen, wie TNBC-Zellen der Immunabwehr entkommen. Die Identifizierung von Biomarkern geschieht durch Verfahren des maschinellen Lernens, die durch weitere Tests in Labor- und Patientenproben validiert werden. Weiterhin ist geplant therapeutische Antikörper zu entwickeln, die gezielt gegen identifizierte Resistenzmechanismen wirken. SURPASS-TNBC ist eine Zusammenarbeit von Experten aus den Bereichen Onkologie, Computerbiologie und Arzneimittelentwicklung. Der deutsche Partner der Universität Tübingen trägt die Arbeiten zu der rechnergestützten Interpretation der komplexen Daten der Einzelzellsequenzierung und räumliche Biologie bei. Zudem werden Patientenorganisationen eingebunden, um sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse effektiv in die medizinische Praxis überführt werden können. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "SURPASS-TNBC" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine französische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.

Personalisierte SGLT2i-Behandlung bei diabetischer Nierenerkrankung unterstützt durch multiparametrische renale Magnetresonanztomografie

Förderkennzeichen: 01KU2504
Gesamte Fördersumme: 297.358 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Gerrit Zöllner
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Intelligente Systeme in der Medizin (MIISM)
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim

Personalisierte SGLT2i-Behandlung bei diabetischer Nierenerkrankung unterstützt durch multiparametrische renale Magnetresonanztomografie

Diabetes mellitus ist die Hauptursache für chronische Nierenerkrankungen. Allerdings entwickeln nicht alle Diabetiker eine diabetische Nierenerkrankung (DKD), und die Krankheitsverläufe sind sehr individuell. Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2i) haben in jüngster Zeit einen signifikanten nephroprotektiven Nutzen gezeigt und sind zu einer Erstlinientherapie bei DKD geworden. Die zugrundeliegenden Mechanismen, welche das individuelle Ansprechen beeinflussen, sind jedoch nicht vollständig geklärt. Der Verbund PERSONALISE-DKD zielt darauf ab, Biomarker mit höherer Spezifität und Sensitivität für das Fortschreiten von DKD und das Ansprechen auf die Behandlung zu identifizieren, um die Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Hierzu wird mittels multiparametrischer Magnetresonanztomografie der Niere (mpMRT) deren Pathophysiologie sowie die Wirkung von SGLT2i auf die Serum-Metalloproteinase-10 (MMP-10) und den Tissue Inhibitor of Metalloproteinase (TIMP-1) untersucht. Mit Hilfe der im Verbund identifizierten MRT-Biomarker können frühe Mechanismen und Prädiktoren der Nephroprotektion durch SGLT2i bei DKD identifizieren werden. An der Medizinischen Fakultät Mannheim wird hierzu eine präklinische MRT-Studie durchgeführt mit dem Ziel der Identifizierung renaler mpMRT-Biomarker, die am empfindlichsten auf chronische SGLT2i-Effekte bei DKD reagieren. Darüber hinaus werden Methoden zur automatisierten Datenauswertung aus den mpMRT Parametern sowie der Gewinnung von Radiomicsparameter aus den mpMRT Bildern erforscht. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "PERSONALISE-DKD" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine italienische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sieben Projektpartner.

Validierung von diagnostischen Techniken zur Identifizierung von Zielmolekülen und Progressions-Monitoring in Glioblastom-Patienten

Förderkennzeichen: 01KU2503
Gesamte Fördersumme: 299.966 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Joerg-Walter Bartsch
Adresse: Philipps-Universität Marburg, FB 20 Medizin und Universitätsklinikum, Klinik für Neurochirurgie Standort Marburg
Baldingerstr.
35043 Marburg

Validierung von diagnostischen Techniken zur Identifizierung von Zielmolekülen und Progressions-Monitoring in Glioblastom-Patienten

Das Projekt PerCareGlio hat zum Ziel, eine personalisierte "multi-omische" Analyse von Glioblastomen (GB) in Patientinnen und Patienten parallel zur Austestung maßgeschneiderter Therapien zu etablieren. Dazu sollen der genomische Status mit den (Phospho-)Proteomen von Tumoren analysiert und die Daten mit der Zielsetzung kombiniert werden, zusätzliche Wirkstoffziele zu identifizieren, die über die Standardtherapie hinausgehen. Eine begleitende ex vivo-Plattform wird entwickelt, um primäre Tumorzellen aus einzelnen Patientinnen und Patienten zu kultivieren und Medikamentensensitivitätstests durchzuführen. Dies soll die klinische Relevanz und die Anwendbarkeit der identifizierten Targets prüfen. An der Universität Marburg/Klinik für Neurochirurgie wird ein Großteil der GB-Patienten-Kohorte rekrutiert. Direkt nach der Operation wird das Tumor-Gewebe aufgeteilt, aus dem einen Teil werden Zellen sowie Organoide isoliert, aus dem anderen Teil werden jeweils genomische sowie proteomische Analysen durchgeführt. Alle "omischen" und klinischen Daten werden durch bioinformatische Methoden analysiert und therapeutische Zielmoleküle identifiziert. Darüber hinaus wird eine longitudinale (monatliche) Serum-Proteom-Profilierung bei GB-Patientinnen und -Patienten durchgeführt, um die bereits identifizierten Rezidivmarker-Proteine wie ASAH1, PAR2 und Lumikan zu validieren. Mithilfe aller Arbeitspakete soll eine Plattform für ein "Molekulares Tumorboard" geschaffen werden, mit der das Management von GB-Patienten verbessert wird, einschließlich Tumorüberwachung, Profiling und Therapieentscheidungen. Dies soll helfen, die Radio-/Chemotherapie zu optimieren und die Lebensqualität sowie die Lebenserwartung durch personalisierte Therapieansätze zu steigern. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "PerCareGlio" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch die Arbeitsgruppe der Universität Marburg koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.

Calprotectin als Biomarker und therapeutisches Ziel zur Bekämpfung der Gefäßalterung bei chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes

Förderkennzeichen: 01KU2502
Gesamte Fördersumme: 284.975 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Franz Schaefer
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Nephrologie
Im Neuenheim Feld 430
69120 Heidelberg

Calprotectin als Biomarker und therapeutisches Ziel zur Bekämpfung der Gefäßalterung bei chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes

Das EU-Calprotect-Projekt zielt darauf ab, Calprotectin als Biomarker und therapeutisches Ziel bei Gefäßalterung in chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes zu validieren. Ziel ist es, kardiovaskuläre Risiken durch personalisierte Medizin zu reduzieren. Im Fokus stehen die Entwicklung klinischer Tests und therapeutischer Ansätze, basierend auf Calprotectin-Inhibitoren. Wissenschaftlich werden die molekularen Mechanismen der Gefäßalterung erforscht, während technisch ein Calprotectin-Assay und aptamerbasierte Hemmstoffe entwickelt werden. Präklinische und klinische Studien sowie sozioökonomische Analysen unterstützen die Umsetzung. Der deutsche Partner, die Universität Heidelberg, fokussiert sich auf die Analyse einer Kohorte von Kindern mit CKD, die sogenannte 4C-Studie. Im Rahmen der Studie wurden umfangreiche klinische und kardiovaskuläre Daten sowie Biomaterialien gesammelt, die für EU-Calprotect verwendet werden sollen. In Heidelberg werden Calprotectin-Messungen in Proben von allen 700 Patientinnen und Patienten der 4C-Studie durchgeführt und statistische Analysen zum Stellenwert von Calprotectin zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos bei dieser pädiatrischen Population erstellt. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "EU-Calprotect" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine französische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.