Einzelprojekt

Steigerung der Wirksamkeit von Idebenon bei mitochondrialer Leberscher hereditärer Optikusneuropathie (LHON) durch gezielte Beeinflussung von NQO1

Förderkennzeichen: 01KU2508
Fördersumme: 299.974 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Dr. Holger Prokisch
Adresse: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Institut für Humangenetik
Trogerstr. 32
81675 München

LHON (Lebersche hereditäre Optikusneuropathie) ist die häufigste durch Mutationen der mitochondrialen DNA verursachte Erkrankung und führt zu Sehnervenatrophie und Blindheit. Idebenon, als die einzige von der EMA zugelassene Therapie für LHON, kann bei etwa 50 % der Patientinnen und Patienten eine Verbesserung der Sehfunktion bewirken. Für seine Wirkung benötigt Idebenon das zytoplasmatische Enzym NQO1, das jedoch bei einigen Patientinnen und Patienten aufgrund polymorpher Varianten nur in geringen Mengen vorliegt, was die Therapieeffizienz reduziert. NQO1 ist ein hoch regulierbares Enzym, dessen Expression durch bestimmte Substanzen gesteigert werden kann. Zudem wird NQO1 durch FAD (Flavinadenindinukleotid) oder dessen Vorstufe Riboflavin stabilisiert. Die zwei Hauptziele des Gesamtvorhabens, die in fünf Teilprojekten (TP) verfolgt werden, sind: 1) Die Expression und Stabilität von NQO1 durch bekannte, von der FDA/EMA zugelassene Moleküle oder Nutraceuticals zu induzieren, um die Wirksamkeit von Idebenon in Zellmodellen zu verbessern (TP1, TP2); 2) Die Ergebnisse von Ziel 1 in klinische Tests zu überführen, um die Wirksamkeit der NQO1-Enhancer-Therapie und deren Einfluss auf die Idebenon-Wirksamkeit zu bewerten (TP3-5). Der Standort TUM Klinikum ist als Partner an allen Teilprojekten beteiligt und wird eine Analyseplattform für die Genaktivität mittels RNA-Sequenzierung und für die Proteinstabilität mittels Proteomik zur Verfügung zu stellen. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "SEI-MITO" der Förderinitiative "EP PerMed". Der Verbund wird durch eine italienische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt fünf Projektpartner.