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CAEHR_02 - Herzkreislauferkrankungen – Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch sektorenübergreifende Integration von Routinedaten

Innovative IT-Lösungen können entscheidend dazu beitragen, die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Täglich werden unzählige Daten in Kliniken, Arztpraxen und in der Forschung erhoben. In ihrer Gesamtheit bilden sie einen bedeutsamen Datenschatz für die Forschung, der allerdings nur dann bundesweit nutzbar ist, wenn die Datenformate und IT-Systeme zusammenpassen.

Das BMFTR setzt hier mit dem mehrphasigen Förderkonzept der Medizininformatik-Initiative (MII) an. Sie legt zentrale Grundlagen, damit digitalisierte Gesundheitsdaten standortübergreifend erschlossen und für die Forschung genutzt werden können. In der aktuellen Förderphase steht die Weiterentwicklung der in den Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit geschaffenen Strukturen und ihre Zusammenarbeit im Fokus. Die Digitalen FortschrittsHubs sollen sich noch stärker mit Einrichtungen der regionalen Gesundheitsversorgung sowie untereinander und mit anderen Förderprogrammen sowie Initiativen zur Gesundheitsforschung vernetzen. Den konkreten Mehrwert der Digitalisierung in der Gesundheitsforschung für Patientinnen und Patienten, medizinisches Personal und die Wissenschaft zeigen insbesondere die klinischen Anwendungsfälle auf.

Das Hauptziel von CAEHR_02 besteht darin, die Nutzung von Gesundheitsdaten zu optimieren und intelligente, datengesteuerte Dienste entlang der gesamten Patient Journey einzurichten, die eine bessere Gesundheitsversorgung durch einen zeitnahen und umfassenden Überblick über die Gesundheitsinformationen ermöglichen. Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird CAEHR_02 bestehende Lösungen erweitern und neu entstandene rechtliche Rahmenbedingungen und Technologien nutzen, um die Notfallversorgung bei Schlaganfall und die Rundumversorgung bei kardialen Eingriffen zu optimieren.

Langfristiges Ziel der MII ist es, ein leistungsfähigeres, digital vernetztes Gesundheitssystem zu schaffen, das ärztliches Personal, Forschende und Erkrankte dabei unterstützt, Krankheiten besser und früher zu erkennen und die für jede Einzelperson bestmögliche Therapie zu finden.

Teilprojekte

Projektkoordination und Nachhaltigkeit

Förderkennzeichen: 01ZZ2501A
Gesamte Fördersumme: 2.666.825 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Dagmar Krefting
Adresse: Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsmedizin, Institut für Medizinische Informatik
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen

Projektkoordination und Nachhaltigkeit

Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) führt die Projektleitung aus und ist an den geplanten Umsetzungen sowie den Durchführungen der Studien in beiden Use Cases des Gesamtprojekts beteiligt. Hierbei fließt Expertise aus den beteiligten Kliniken (Klinik für Neurologie, Zentrale Notaufnahme, Herzzentrum) ein. Die Georg-August-Universität Göttingen (GAU) wird das Arbeitspaket der Nachhaltigkeit leiten, in dem die Schritte zur langfristigen Nachhaltigkeit der Projektergebnisse erfolgen.

Sektorübergreifendes Portal-System

Förderkennzeichen: 01ZZ2501B
Gesamte Fördersumme: 1.019.033 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Steffen Oeltze-Jafra
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Sektorübergreifendes Portal-System

CAEHR zielt darauf ab, den gesamten Weg der ambulanten und stationären Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch forschungskompatible, sektorübergreifende Datenbereitstellung und -austausch zu verbessern. Dafür entsteht im Hub-übergreifenden Use Case ein Portal-System, dessen Entwicklung von der MHH koordiniert wird und zu dem die MHH eine Weiterentwicklung des Reha-Portals aus der ersten Förderphase beiträgt. Im Use Case Notfallversorgung liegt der Schwerpunkt der Arbeiten auf der erweiterten Integration der Zuweisungsdaten des Rettungsdienstes in die IT-Infrastruktur des Standortes MHH bei Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall.

Weiterentwicklung UseCase Notfallversorgung

Förderkennzeichen: 01ZZ2501C
Gesamte Fördersumme: 1.252.465 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Heuschmann
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg, Institut für medizinische Datenwissenschaften (ImDS)
Josef-Schneider-Str. 2
97080 Würzburg

Weiterentwicklung UseCase Notfallversorgung

Das Vorhaben des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) adressiert die Erweiterung des Use Cases Notfallversorgung mit dem Ziel die Datenverfügbarkeit und -weitergabe des bisherigen UC A auszubauen; die Methodik zur Datenextraktion entlang des gesamten Patient-Journey zu entwickeln; die Evaluation des Use Cases Notfallversorgung und des Cross Hub Use Cases unter Berücksichtigung ethischer Aspekte und sozialer Implikationen und der Medical Device Regulation. Zusätzlich werden die UMG in der Kooperation mit anderen Hubs und Projektkoordination unterstützt.

Evidenzbasierte Leitlinien

Förderkennzeichen: 01ZZ2501D
Gesamte Fördersumme: 156.123 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Daniel Strech
Adresse: Berliner Institut für Gesundheitsforschung
Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
10178 Berlin

Evidenzbasierte Leitlinien

Die Charité - Universitätsmedizin Berlin ist als Partner im Projekt CAEHR mit der Leitung des Arbeitspakets 1.5 beauftragt. Ziel des Teilprojekts ist die Entwicklung von evidenzbasierten Leitlinien und praxisnahen Fallvignetten zum professionellen Umgang mit Interessen von Leistungserbringenden (z. B. Kliniken, MVZ) in Use-&-Access-Entscheidungen zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten.

Interoperabilität und Evaluation

Förderkennzeichen: 01ZZ2501E
Gesamte Fördersumme: 187.541 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Ursula Hübner
Adresse: Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
Caprivistr. 30 A
49076 Osnabrück

Interoperabilität und Evaluation

Die Aufgabe der Hochschule Osnabrück besteht darin, durch ein Monitoring von IT relevanten Standards und Bereitstellung von geeigneten Schulungen zur Schaffung eines gemeinsamen Gesundheitsdatenraums beizutragen. IT relevante Standards betreffen insbesondere deutsche und internationale Datenstandards für Versorgung und Forschung einerseits und speziell solche aus dem Umfeld der Telematikinfrastruktur. Damit soll sichergestellt werden, dass gemeinsame und minimale Datensätze eingesetzt werden sowie dass FAIRifizierungsmethoden und Maßnahmen für Reproduzierbarkeit und Vertrauenswürdigkeit bekannt sind. Im Falle von Lücken in den Standards koordiniert die Hochschule die Kommunikation mit den relevanten Standardisierungsgruppen. Ferner ist die Hochschule beteiligt an der Evaluation aus der Perspektive der Gesundheitsdienstleister und Forschenden.

IT-Werkzeuge und -Systeme

Förderkennzeichen: 01ZZ2501F
Gesamte Fördersumme: 127.875 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Philipp Wieder
Adresse: Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH, Göttingen
Burckhardtweg 4
37077 Göttingen

IT-Werkzeuge und -Systeme

Das Hauptziel von CAEHR besteht darin, die Nutzung von Gesundheitsdaten zu optimieren und intelligente, datengesteuerte Dienste entlang der gesamten Patient Journey einzurichten, die eine bessere Gesundheitsversorgung durch einen zeitnahen und umfassenden Überblick über die Gesundheitsinformationen ermöglichen. Mit der starken klinischen und methodischen Expertise des Konsortiums im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird CAEHR bestehende Lösungen erweitern und neu entstandene rechtliche Rahmenbedingungen und Technologien nutzen, um die Notfallversorgung bei Schlaganfall und die Rundumversorgung bei kardialen Eingriffen zu optimieren. Mit den gewonnenen Erfahrungen werden die Verfügbarkeit von Patientendaten weiter ausggebaut und die Interoperabilität im Gesundheitswesen und in der Forschung gestärkt, indem offene Schnittstellenstandards und -technologien eingesetzt werden. CAEHR trägt zu einem dynamischen, erweiterbaren und weithin verfügbaren digitalen Ökosystem mit einer neuen Nachhaltigkeitsstrategie bei, um gemeinsam gemeinnützige Instrumente zu schaffen, wenn der primäre Gesundheitsmarkt in naher Zukunft nicht profitabel sein wird. CAEHR zielt darauf ab, den gesamten Weg der ambulanten und stationären Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch forschungskompatible, sektorübergreifende Datenbereitstellung und -austausch zu verbessern.

Gesundheitsökonomische Evaluation

Förderkennzeichen: 01ZZ2501G
Gesamte Fördersumme: 109.184 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Andrea Szczesny
Adresse: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL, Controlling und Interne Unternehmensrechnung
Sanderring 2
97070 Würzburg

Gesundheitsökonomische Evaluation

Das spezifische Vorhaben der Julius Maximilians-Universität Würzburg (UW) adressiert hierbei in enger Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum Würzburg (UKW) und in enger Vernetzung mit allen Projektpartnern die gesundheitsökonomische Evaluation des Use Cases Notfallversorgung und des Cross Hub Use Cases.

Notfallversorgung im Rettungsdienst

Förderkennzeichen: 01ZZ2501H
Gesamte Fördersumme: 109.746 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2027
Projektleitung: PD Dr. Nils Kunze-Szikszay
Adresse: Stadt Göttingen, Dezernat A, Finanzen, Ordnung, Feuerwehr und Digitales
Hiroshimaplatz 1-4
37083 Göttingen

Notfallversorgung im Rettungsdienst

Die Stadt Göttingen (STG) als Trägerin des Rettungsdienstes (RD) Göttingen und Betreiberin der Kommunalen Regionalleitstelle (KRL) Göttingen ist an den geplanten Umsetzungen im Use Case Notfallversorgung des Gesamtprojekts beteiligt. Hierbei wird die Expertise der STG zunächst zur Übertragung der Ergebnisse der ersten Förderperiode auf den RD-Bereich Göttingen genutzt. Die STG beteiligt sich zudem an der Weiterentwicklung von Konzepten zur Datenverfügbarkeit bei Schlaganfallpatientinnen und -patienten sowie an der Evaluierung KI-gestützter Modelle zur verbesserten intersektoralen Versorgung.