| Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2019 |
| Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
| Gesamte Fördersumme: | bis zu 18,6 Mio. Euro |
| Anzahl der Projekte: | 3 Verbünde sowie ein Programm-Management/Daten-Management, insgesamt 29 Zuwendungsempfänger |
1. Ziele der Fördermaßnahme
Krebs gehört neben Herzkreislauferkrankungen zu den größten Volkskrankheiten weltweit. In Deutschland erkrankt jeder Zweite im Laufe seines Lebens einmal an Krebs, jeder Vierte stirbt daran. Aufgrund der demografischen Entwicklung der Bevölkerung ist diese Tendenz weiter steigend. Die hohe Inzidenz und das mit Krebs verbundene Leid für Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen machen eine wirksame Bekämpfung von Krebs auch in Deutschland zu einer der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen, die nur durch gemeinschaftliche und verstärkte Anstrengungen aller wichtigen Akteure aus der medizinischen Forschung und Versorgung unter Einbeziehung der Patientinnen und Patienten bewältigt werden kann.
Hier setzt die vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gemeinsam mit weiteren Partnern ausgerufene Nationale Dekade gegen Krebs (www.Dekade-gegen-Krebs.de) an mit dem Ziel, die Menschen in Deutschland für das Thema Krebsforschung zu mobilisieren und gleichzeitig die Forschung zu stärken, um Innovationen schneller und gezielter zu Patientinnen und Patienten zu bringen.:
In diese Zielsetzungen bettet sich die vorliegende Fördermaßnahme LiSyM-Krebs ein. Förderziel ist es, mit Hilfe des systemmedizinischen Forschungsansatzes neue Ansatzpunkte für Verbesserungen bei der Früherkennung und Prävention von Leberkrebs zu erhalten. Die Fördermaßnahme adressiert damit die Handlungsfelder „Krankheiten vorbeugen und heilen“ und „Medizinischen Fortschritt vorantreiben“ des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung (www.gf-bmftr.de).
In Deutschland ist Leberkrebs eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung, die jedoch eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist. Leberkrebs wird häufig nicht rechtzeitig erkannt, da die Symptome oft unspezifisch sind und meist erst spät einsetzen. Ein wesentliches Forschungsziel ist es daher, die bestehenden Diagnosemöglichkeiten zu verbessern und eine mögliche Krebserkrankung früher als bislang zu diagnostizieren.
Gefördert wird ein multidisziplinäres Forschungsnetzwerk, dass Molekular- und Zellbiologen, klinische Forscher und Experten für mathematische Modellierung vereint, um gemeinsam die Entstehung von Leberkrebs – insbesondere aus Vorerkrankungen wie nichtalkoholischer Fettleber oder Leberzirrhose – zu erforschen. Ziel ist es, relevante Biomarker zu identifizieren, die eine frühe Diagnose und Prävention des hepatozellulären Karzinoms (HCC) ermöglichen.
Im Zentrum der Forschung von LiSyM-Krebs stehen verschiedene zentrale Fragestellungen: So wird untersucht, wie sich Ausprägung und Verlauf von Leberkrebs bei Patienten mit Fettleber ohne Zirrhose im Vergleich zu Patienten mit Zirrhose unterscheiden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, warum Leberkrebs bei Männern deutlich häufiger vorkommt als bei Frauen. Außerdem erforscht das Netzwerk, welche Bestandteile im Blut frühzeitig auf die Entstehung von Leberkrebs hinweisen und als Biomarker für die Früherkennung geeignet sein könnten. Schließlich wird ermittelt, welche Schlüsselparameter so beeinflusst werden können, dass sich die Entwicklung des hepatozellulären Karzinoms (HCC) verhindern oder zumindest deutlich verzögern lässt. All diese Fragen sind zentral für die Verbesserung von Diagnose, Prävention und Therapie von Leberkrebs.
Zur Koordinierung des Netzwerks sowie zur zentralen Datenverarbeitung und -speicherung setzt das Programm- und Daten-Management seine Arbeiten fort.
2. Stand der Fördermaßnahme
Die Umsetzung der Förderrichtlinie LiSyM-Krebs ist in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Phase stand der Aufbau des Forschungsnetzwerks im Mittelpunkt. Dafür wurden drei Forschungsverbünde sowie ein Programm- und Datenmanagement ausgewählt und gefördert. Diese haben ihre Arbeit im Juli 2021 aufgenommen und wurden beim Aufbau und der Vernetzung von einem gemeinsamen Daten- und Projektmanagement unterstützt.
In der zweiten Phase geht es darum, die Zusammenarbeit im Netzwerk weiter auszubauen, Synergien zu nutzen und Möglichkeiten für praxisnahe klinische Forschungsprojekte oder eine spätere wirtschaftliche Umsetzung zu entwickeln. Im November 2023 wurde eine Zwischenevaluierung vorgenommen, bei der alle drei Forschungsverbünde sowie das Programm- und Datenmanagement erneut für eine Förderung ausgewählt wurden. Seit Juli 2024 arbeiten die Projekte an den Zielen der zweiten Förderphase.