Einzelprojekt

ReReDi - Responsive Repräsentationsstrategien in Diskursverfahren zu KI im Gesundheitswesen

Förderkennzeichen: 01GP2575
Fördersumme: 84.980 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Holmberg
Adresse: Medizinische Hochschule Brandenburg, CAMPUS GmbH
Fehrbelliner Str. 38
16816 Neuruppin

Künstliche Intelligenz (KI) verändert das Gesundheitswesen tiefgreifend. Um den Einsatz solcher Technologien verantwortungsvoll zu gestalten, bedarf es öffentlicher Auseinandersetzungen über ihre Chancen, Risiken und gesellschaftlichen Implikationen. Diskursverfahren – strukturierte Beteiligungsformate, in denen unterschiedliche Perspektiven eingebracht und Empfehlungen erarbeitet werden – sind hierfür ein zentrales Instrument. Das Projekt untersucht, wie solche Verfahren gestaltet sein müssen, damit Teilnehmende ihre Gruppen glaubwürdig und wirksam repräsentieren. Im Zentrum steht die Frage, wie Repräsentantinnen und Repräsentanten gefunden werden, die eng mit den vertretenen Gruppen verbunden sind – durch geteilte Erfahrungen, Austausch oder institutionelle Rückbindung. Anstelle der bislang dominierenden Zufallsauswahl anhand vordefinierter Merkmale erprobt das Projekt alternative, auf Responsivität ausgerichtete Ansätze. Ziel ist es, partizipative Verfahren in ethisch sensiblen Technologiekontexten weiterzuentwickeln und eine evidenzbasierte Grundlage für ihre künftige Gestaltung zu schaffen. Als Anwendungsbeispiel dient eine Patient Jury, für deren Zusammensetzung zunächst geeignete Auswahlkriterien entwickelt und erprobt werden. Sie berät im Rahmen eines mehrstufigen Verfahrens zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten von KI im Gesundheitswesen. Die Teilnehmenden werden gezielt informiert, diskutieren zentrale Themen und formulieren ein Positionspapier, das ihre Sichtweisen bündelt. Der gesamte Prozess wird wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Im Fokus der Auswertung steht die Frage, unter welchen Bedingungen angemessene Repräsentation in Diskursformaten gelingt. Eine Rückmelderunde mit nicht-organisierten Betroffenen validiert die Ergebnisse und sichert ihre Relevanz über bestehende Beteiligungsstrukturen hinaus.

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