Um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen verantwortungsvoll zu gestalten, bedarf es einer öffentlichen Debatte über Chancen, Risiken und weitere Implikationen. Das Projekt ReReDi stärkt den Diskurs mit Hilfe einer Patienten-Jury.

Wie können sich Patientinnen und Patienten bzw. Bürgerinnen und Bürgern ihre Sichtweise in ethisch sensible Diskurse zu Technologien wie KI einbringen? Antworten darauf wollen Forschende im Projekt ReReDi geben.
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Das Projekt ReReDi verbindet sozial- und geisteswissenschaftliche Perspektiven mit dem auch in den Lebenswissenschaften hochrelevanten Thema Künstliche Intelligenz (KI). Es zielt darauf ab, den disziplinübergreifenden Diskurs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiterzuentwickeln. Hierzu bilden Patientinnen und Patienten bzw. Bürgerinnen und Bürgern eine Jury, um sich in ethisch sensible Diskurse zu Technologien wie KI einzubringen. Die Projektbeteiligten untersuchen, wie solche Diskursverfahren gestaltet sein müssen, damit Teilnehmende ihre Gruppen glaubwürdig und wirksam repräsentieren. Anstelle der bislang dominierenden Zufallsauswahl anhand vordefinierter Merkmale erprobt das Projekt alternative, auf Responsivität ausgerichtete Ansätze.
Im Fokus steht die Frage: Unter welchen Bedingungen gelingt eine angemessene Repräsentation der Stimmen von Patientinnen und Patienten in Diskursformaten? Es wird ein Positionspapier formuliert, das die Sichtweisen der Teilnehmenden bündelt, in dem sich die konsensorientierte Bewertung von Chancen und Risiken von KI im Gesundheitswesen aus Sicht von Patientenvertreterinnen und -vertretern widerspiegelt. Das Positionspapier richtet sich an politische Entscheidungsträger, Gesundheitsinstitutionen sowie die interessierte Fachöffentlichkeit. Auch werden für die langfristige Nutzung Handlungsempfehlungen in Form eines praxisorientierten Leitfadens für die Konzeption und Durchführung partizipativer Verfahren mit Fokus auf responsive Repräsentation veröffentlicht. Durch diese Untersuchung zur Repräsentation im Rahmen von Diskursen wird ein neues Analysefeld mit Bedeutung für die qualitative Gesundheitsforschung, Technikfolgenabschätzung sowie der partizipativen Politikberatung erschlossen.
Mehr Informationen zu ReReDi
Förderinitiative: Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema Diskurse zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen in den modernen Lebenswissenschaften
Projekttitel: ReReDi – Responsive Repräsentationsstrategien in Diskursverfahren zu KI im Gesundheitswesen
Projektvolumen: 84.980 Euro
Projektlaufzeit: 2025 – 2026
Projektleitung:
Prof. Dr. Christine Holmberg
Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH
Fehrbelliner Str. 38
16816 Neuruppin