Einzelprojekt

DigZwiG - Dreizehn Fragen: Digitaler Zwilling und Gehirn in der Cloud - wann kommt’s? Und wollen wir das?

Förderkennzeichen: 01GP2570
Fördersumme: 201.607 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Malte-C. Gruber
Adresse: Justus-Liebig-Universität Gießen, FB 01 – Rechtswissenschaft, Professur für Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie und Recht der neuen Technologien
Licher Str. 76
35394 Gießen

Das Vorhaben befasst sich mit drei Zukunftstechnologien des "digitalen Lebens" als Mensch-Maschine-Verbindung. 1) Der digitale Zwilling in der Medizin zielt auf eine radikale Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte. Hierbei werden bereits heute ganze Organe individuell simuliert und für Prognose- und Testzwecke genutzt. 2) Das Hirn-Interface (Brain-Computer-Interface - BCI) steht für eine Entwicklung, an deren Ende Menschen nicht mehr auf ihrem Smartphone nach Informationen suchen, sondern via Gedankensteuerung auf Informationsdienste und KI in der Cloud zugreifen. Die Brain-to-Cloud-Technologie wird gegenwärtig etwa im Bereich der Neuroprothetik eingesetzt, beispielsweise um Menschen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen oder Verletzungen zu behandeln und bei der Rehabilitation zu unterstützen. 3) Mind Uploading verweist auf die Utopie einer digitalen Unsterblichkeit. In dieser Hinsicht gibt es bereits kommerzielle Anbieter, die versprechen, lebensnah wirkende persönliche Avatare von Personen zu erstellen. In der Weiterentwicklung dieser Technologie würden die KI-Avatare einen Stand erreichen, der es rechtfertigt, diesen ein Bewusstsein zuzuschreiben. Das Projekt fragt nach der Wünschbarkeit eines standardmäßigen Einsatzes des digitalen Zwillings in der Medizin und nach der Wahrscheinlichkeit, dass eine Steigerung menschlicher Intelligenz durch Brain-to-Cloud-Schnittstellen oder Entgrenzungen menschlichen Lebens durch Mind Uploading in den nächsten Jahrzehnten möglich werden. Diese Fragen sollen in medial begleiteten Präsenzveranstaltungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um eine frühzeitige Meinungsbildung hinsichtlich der genannten Technologietrends zu ermöglichen. Dabei sollen Vertretendende unterschiedlicher Standpunkte ein Forum erhalten, das Zuschauerinnen und Zuschauer entsprechend vielseitige Identifikationsangebote eröffnet. Ein Hauptaugenmerk wird darauf liegen, Optionen von Kompromissen und Meinungsannäherungen auszuloten.

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