Einzelprojekt

VARIPath-E - Der Weg zur Endemizität von viralen akuten Atemwegsinfektionen: Eine vergleichende Studie von SARS-CoV-2 und endemischen Coronaviren

Förderkennzeichen: 01KI2521
Fördersumme: 1.552.324 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2029
Projektleitung: Dr. Victor Corman
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Virologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Akute virale Atemwegsinfektionen (engl. viral acute respiratory infections, VARI) zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten beim Menschen. Ihr Beginn und die damit einhergehenden Symptome sind meist unspezifisch und die klinischen Verläufe variieren stark – von rascher Genesung bis hin zur Entwicklung einer fulminanten Lungenentzündung. Zu den Erregern, die VARI verursachen können, zählen auch Coronaviren, einschließlich SARS-CoV-2. Die vier humanen Coronaviren (HCoVs) NL63, 229E, OC43 und HKU1 sind seit Jahrhunderten als endemisch zirkulierende, humanpathogene Erreger etabliert. Auch SARS-CoV-2 bzw. COVID-19 hat im Verlauf der Jahre 2022/2023 eindeutig seine außergewöhnlichen pandemischen Eigenschaften verloren. Dennoch unterscheidet sich das epidemiologische und virologische Gesamtbild von SARS-CoV-2 nach wie vor deutlich von dem anderer endemischer Erreger wie den HCoVs. Charakteristisch dafür sind unter anderem sommerliche Infektionswellen, eine signifikante Häufigkeit von Langzeitfolgen sowie das fortwährende Auftreten neuer Virusvarianten. Trotz der COVID-19-Pandemie besteht weiterhin eine überraschende Lücke in den Kriterien zur Definition von Endemizität. In der zweiten Förderphase der BMFTR-Nachwuchsgruppen in der Infektionsforschung sollen daher die bisherigen Erkenntnisse und das in der ersten Förderphase entwickelte methodische Repertoire auf diese grundlegende medizinische und gesellschaftliche Fragestellung angewendet werden. Mithilfe der endemischen HCoVs als Referenz soll bestimmt werden, ob und wann SARS-CoV-2 den Übergang in einen endemischen Zustand vollzogen hat. In der verlängerten Projektlaufzeit ist daher geplant, eine Reihe labordiagnostisch basierter Kriterien zu identifizieren und systematisch zu charakterisieren. Ziel ist es, diese Kriterien auf verschiedene Patientenkohorten anwendbar zu machen und sie darüber hinaus auch auf andere virale Erreger übertragbar zu gestalten.