Einzelprojekt

Suche nach Kombinationstherapien zur gezielten Behandlung klonaler Hämatopoese bei soliden Tumorerkrankungen

Förderkennzeichen: 01KT2504
Fördersumme: 299.254 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Cyrus Khandanpour
Adresse: Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Hämatologie und Onkologie
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck

Im Projekt SARAH wird erforscht, warum bestimmte Menschen ein höheres Risiko für aggressive Tumorerkrankungen wie Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs haben – und wie man dies gezielt behandeln kann. Im Fokus steht dabei ein Phänomen namens klonale Hämatopoese (CHIP). Dabei verändern sich bestimmte Blutstammzellen im Laufe des Lebens, was zu einem "entzündeten" Immunsystem führen kann. Diese stillen, aber tiefgreifenden Veränderungen im Blut können das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen fördern – sogar dann, wenn die Blutzellen selbst gar nicht bösartig sind. In SARAH wird untersucht, wie diese CHIP-Zellen den Tumor beeinflussen. Dazu werden moderne Labormodelle kombiniert, Analysen an Patientenproben und künstliche Intelligenz. Besonders interessant sind zwei molekulare "Schalter" (JAK2 und LSD1), die bei CHIP-Patientinnen und -patienten besonders aktiv sind. Die Hypothese ist: Wenn diese Schalter gezielt mit Medikamenten blockiert werden, können sowohl die Entzündung im Blut als auch das Tumorwachstum gebremst werden. Das Projekt bringt Forschende aus Lübeck, Graz, Aachen, Tübingen, Berlin München, Hamburg, Freiburg und Montréal zusammen. Ziel ist es, Grundlagen für neue Therapien zu schaffen, die künftig in klinischen Studien bei besonders schwer behandelbaren Krebsarten eingesetzt werden können. Dabei steht nicht nur die Tumorzelle im Mittelpunkt – sondern auch deren Umgebung, insbesondere das Immunsystem.