| Förderkennzeichen: | 01KT2501 |
| Fördersumme: | 299.886 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2028 |
| Projektleitung: | Prof. Dr. Leticia Oliveira Ferrer |
| Adresse: |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und II. Medizinische Klinik Martinistr. 52 20251 Hamburg |
Immuntherapien, die auf T-Zellen wirken, haben die Krebsbehandlung revolutioniert. Beim Ovarialkarzinom (OC) sind sie jedoch bisher nur begrenzt wirksam. Daher rückt das angeborene Immunsystem, insbesondere tumorassoziierte Makrophagen (TAMs) und dendritische Zellen (DCs), zunehmend als vielversprechendes therapeutisches Ziel in den Fokus. Vor allem TAMs dominieren die Tumormikroumgebung beim Ovarialkarzinom, zeichnen sich durch hohe Plastizität aus, benötigen keine Antigenpräsentation und können rasch rekrutiert werden. Vorarbeiten zeigen, dass OC-Gewebe und das maligne Aszites überwiegend immunsuppressive TAMs enthalten. Wird jedoch gezielt ein bestimmter Kontrollpunkt dieser Zellen blockiert (sogenannte myeloide Checkpoints), kann dies ihre Aktivität gegen Krebszellen verbessern und auch die T-Zellen wieder aktivieren. Derzeit fehlen jedoch geeignete Modelle, die das komplexe zelluläre Interaktionsnetzwerk der Tumormikroumgebung realitätsnah abbilden und sich für die Validierung kombinierter immuntherapeutischer Strategien eignen. Genau hier setzt das Forschungsprojekt ioAVATAR an – mit drei Zielen: 1) Entwicklung patientenspezifischer AVATARE - komplexer ex vivo-Modelle, die das Zusammenspiel von Tumor und Immunzellen bei OC verlässlich abbilden; 2) Testung neuer Therapiekombinationen, die gezielt TAMs und DCs beeinflussen und 3) die Entschlüsselung der Immun-Tumorzell-Interaktionen unter kombinierten Immuntherapien auf Einzelzellebene mittels umfassender OMICs-Analysen. Im Rahmen des Konsortiums wird ein Ovarialkarzinom-on-Chip-Modell (OCOC) entwickelt. In diesem sollen kombinierte Therapieansätze untersucht werden – darunter die Blockade von ‚Don’t eat me‘-Signalwegen zur Aktivierung von Makrophagen und dendritischen Zellen, die gezielte Umprogrammierung immunsuppressiver M2- in antitumorale M1-Makrophagen sowie die Blockade von CD39 zur Hemmung der Adenosinbildung, die in der Tumorumgebung das Immunsystem unterdrückt.