Fördermaßnahme

Förderung von interdisziplinären Projekten zur Entwicklung und Erprobung von neuen Ansätzen der Datenanalyse und des Datenteilens in der Krebsforschung

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2021 und 2023 (modifiziert)
Förderzeitraum: 2022 - 2027
Gesamte Fördersumme: bis zu 13,2 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 13 Verbundvorhaben und 1 Einzelvorhaben

1. Ziel des Förderschwerpunkts

Aufgrund des technologischen Fortschritts wurden und werden krebsbezogene Forschungs- und Versorgungsdaten in großem Maßstab generiert. Das Potenzial, aus diesen Daten neue, bisher nicht ohne Weiteres erkennbare forschungsrelevante Informationen und Erkenntnisse zu gewinnen ist groß. Dafür sollen neben neuartigen, auf künstlicher Intelligenz basierenden  Analysemethoden auch die dafür erforderlichen umfassenden Datensätze erstellt werden.

Ein wichtiges Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Bereich der Datenanalyse einen niederschwelligen Zugang zu bestehenden hoch-qualitativen Daten aus der translationalen, biomedizinischen Krebsforschung und der onkologischen Routineversorgung zu ermöglichen. So soll die Anwendung neu entwickelter, verbesserter oder angepasster Ansätze des Datenteilens und der Datenanalyse dazu beitragen, dass bisher fragmentiert vorliegende Datensätze zusammengeführt und forschungsrelevante Informationen und Erkenntnisse noch besser aus vorhandenen Datensätzen gewonnen und verwertet werden können. Dabei ist die Entwicklung und Erprobung von Datenanalysemethoden ebenso wichtig wie die dauerhafte Verfügbarmachung von qualitätsgesicherten Testdatensätzen auf Grundlage von realen onkologischen Daten für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Gleichzeitig soll die Kultur des Datenteilens für Forschungszwecke gefördert werden. So können die generierten Anwendungsbeispiele auch als Best-Practice-Lösungen für eine gemeinsame Datennutzung in der Krebsforschung dienen. Die Fördermaßnahme leistet somit einen Beitrag zur Forschungsförderung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs.

2. Stand der Fördermaßnahme

Mit der Fördermaßnahme unterstützt das BMBF seit Herbst 2022 insgesamt 13 Verbundvorhaben und ein Einzelvorhaben.

Einzelprojekte

Abgeschlossen

Erstellung eines qualitätsgesicherten Trainings-, Validierungs- und Testdatensatzes hepatozelluläres Karzinom (Q-HCC)

Förderkennzeichen: 01KD2214
Gesamte Fördersumme: 586.248 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Andreas Teufel
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, II. Medizinische Klinik
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim

Erstellung eines qualitätsgesicherten Trainings-, Validierungs- und Testdatensatzes hepatozelluläres Karzinom (Q-HCC)

Ziel des Vorhabens ist eine Verbesserung der Vorsorge, Früherkennung und molekularen Charakterisierung des Hepatozellulären Karzinoms (HCC), einem Tumor mit weltweit zunehmendem Vorkommen. Dafür soll auf der Basis des Radiomicsdatensatzes der Deutschen und Österreichischen Röntgengesellschaften ein anonymisierter, umfassend mit klinischen und radiologischen Daten angereicherter und somit qualitativ hochwertiger Radiomicsdatensatz geschaffen und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden. Dieser soll neben der Bildgebung und detaillierten klinischen Daten auch Laborparameter und molekulare Charakteristika der Patienten mit HCC vereinen. Letztlich sollen damit aufkommende Technologien wie multimodale Artificial Intelligence (AI) perfekt unterstützt werden können. Das Vorhaben steht mit der Erstellung eines qualitätsgesicherten Trainingsdatensatzes HCC (QHCC) unmittelbar im Kontext der Förderung von interdisziplinären Projekten zur Entwicklung sowie Erprobung von neuen Ansätzen der Datenanalyse und des Datenteilens in der Krebsforschung. Diese Datensätze sind essentiell für die Entwicklung effizienter Ansätze zur Früherkennung und Tumorcharakterisierung in der Bildgebung aber auch gezielter Therapien, insbesondere mittels Methoden der künstlichen Intelligenz. Dieser umfassende, aus verschiedenen medizinischen und technischen Fachgebieten qualitätsgesicherte Datensatz soll über das Mannheimer Datenintegrationszentrum (DIZ) des Medizininformatik-Konsortiums MIRACUM aus vorhandenen Quellen zusammengeführt, verknüpft und durch Dokumentationskräfte ergänzt (annotiert) werden. Für eine iterative Optimierung des Datensatzes erfolgt eine Kooperation mit der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS).