Förderkennzeichen: | 01KG2409 |
Fördersumme: | 243.783 EUR |
Förderzeitraum: | 2025 - 2027 |
Projektleitung: | PD Dr. Lukas Schwingshackl |
Adresse: |
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Institut für Evidenz in der Medizin Breisacher Str. 86 79110 Freiburg im Breisgau |
Anorexia nervosa ist eine schwerwiegende Essstörung und wird allgemein als große Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angesehen. Sie geht mit erheblichen physischen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen einher und ist unter allen psychischen Erkrankungen mit der höchsten krankheitsspezifischen Mortalität assoziiert. Mehrere Therapieansätze scheinen für eine anhaltende Gewichtszunahme bei Anorexie-Patienteninnen und -patienten wirksam zu sein und können zu deutlichen Verbesserungen führen. Obwohl die Anzahl verfügbarer Behandlungsoptionen weltweit stetig zunimmt, wurde die Wirksamkeit verschiedener pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Behandlungen im Vergleich zueinander und im Vergleich zu Kontrollgruppen bislang noch nicht systematisch untersucht. Bisherige Übersichtsarbeiten weisen veraltete Literatursuchen auf, berücksichtigten nicht alle potenziell relevanten Interventionen oder verwendeten abweichende Einschlusskriterien (z. B. kein Fokus auf Anorexie), wodurch ihre Aussagekraft eingeschränkt ist. Ziel des geplanten systematischen Reviews ist, auf Basis einer Netzwerkmetaanalyse, die randomisiert-kontrollierte Studien einschließt, die Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Interventionen im Vergleich zueinander und zu Kontrollgruppen auf patientenrelevante Endpunkte (z. B. Genesung/Remission, Body-Mass-Index [BMI]/Körpergewicht, Gesamtmortalität) bei Jugendlichen und Erwachsenen mit Anorexia nervosa zu untersuchen. Die Ergebnisse werden daher maßgeblich als Grundlage für zukünftige klinische Entscheidungen herangezogen sowie in zahlreiche medizinische Leitlinien einfließen und so zu einer Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der jugendlichen wie erwachsenen Patienteninnen und Patienten und ihrer Angehörigen beitragen.