Förderkennzeichen: | 01KG2403 |
Fördersumme: | 1.331.449 EUR |
Förderzeitraum: | 2025 - 2028 |
Projektleitung: | Dr. Patrick Bach |
Adresse: |
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin I 5 68159 Mannheim |
Die Abhängigkeit von Alkohol ist eine chronische Erkrankung, die einen relevanten Teil der Bevölkerung betrifft und durch häufige Rückfälle und eine massive Beeinträchtigung der individuellen Gesundheit und Lebensqualität geprägt ist. Aktuell stehen nur wenige Medikamente zur Therapie zur Verfügung. Das Verlangen Alkohol zu trinken (sogenanntes Craving), ein Hauptsymptom der Alkoholabhängigkeit, welches hohen Leidensdruck verursacht und Rückfälle begünstigt, wird von aktuell verfügbaren Medikamenten nur unzureichend reduziert. Eine besonders vielversprechende Substanz zur Reduktion des Alkoholverlangens und zur Ergänzung bestehender Therapien stellt Cannabidiol dar, dessen positive Wirkung auf Alkoholkonsum in präklinischen Studien nachgewiesen werden konnte. Zudem konnten erste klinische Studien bei Patientinnen und Patienten mit einer Opioidabhängigkeit signifikante Effekte von Cannabidiol auf Craving nachweisen und ein exzellentes Sicherheitsprofil von Cannabidiol belegen. Weitere Studien wiesen darauf hin, dass Cannabidiol die Wirkung des Opioid-Antagonisten Naltrexon, einem bereits zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit zugelassenen Medikament, synergistisch verstärkt. Im geplanten Forschungsvorhaben sollen deshalb die vielversprechenden Effekte der Kombination von Cannabidiol und Naltrexon auf Alkoholverlangen untersucht werden. Dazu wird der Effekt einer Einnahme von Cannabidiol in Kombination mit Naltrexon über 14 Tage auf die Reduktion des Alkoholverlangens mit der Standardbehandlung mit Naltrexon und Placebo verglichen. Alle Patienten erhalten während dieser Zeit eine leitliniengerechte suchtmedizinische Behandlung, um den Zusatznutzen von Cannabidiol im Rahmen etablierter Behandlungskonzepte zu untersuchen. Gleichzeitig werden Effekte auf die Lebensqualität und subjektive und objektive Craving-Marker untersucht, da diese Faktoren eng mit dem Behandlungserfolg und Rückfallrisiko zusammenhängen. Positive Befunde könnten zur Entwicklung neuer Therapien beitragen.