Förderkennzeichen: | 01KG2414 |
Fördersumme: | 368.019 EUR |
Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Sarah K. Schäfer |
Adresse: |
Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) gGmbH Wallstr. 7 55122 Mainz |
Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von psychischen Erkrankungen betroffen. Diese haben häufig lebenslange negative Gesundheitsfolgen. Betroffene haben häufiger körperliche Erkrankungen, sterben früher und haben seltener Bildungserfolge. 50 Prozent aller psychischen Erkrankungen treten vor dem 18. Lebensjahr auf. Betroffene frühzeitig, effektiv und nachhaltig zu behandeln, ist von enormer Bedeutung, um die lebenslangen negativen Gesundheitsfolgen zu verhindern. Für viele Erkrankungen ist Psychotherapie die Behandlungsmethode der ersten Wahl. Übersichtsarbeiten zeigen, dass Psychotherapie unmittelbar nach Behandlungsende effektiv Symptome reduziert. Bislang fehlt jedoch eine umfassende Übersichtsarbeit zu Langzeiteffekten von Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen. Diese Lücke soll dieses Projekt schließen und dabei in Zusammenarbeit mit Betroffenen, Sorgeberechtigten und behandelnden Personen folgende Fragen beantworten: 1) Was sind die langfristigen Effekte von Psychotherapie auf internalisierende (z. B. gedrückte Stimmung) und externalisierende Symptome (z. B. Hyperaktivität) bei Kindern und Jugendlichen? Wie unterscheiden sich die Effekte, wenn unterschiedliche Variablen betrachtet werden (z. B. Symptomveränderungen, Responseraten (Anzahl der Betroffenen, die von der Psychotherapie profitieren)? 2) Wie sehen die Langzeiteffekte für spezifische Erkrankungen aus (z. B. Depression)? 3) Wie verändert sich die Symptombelastung in der Behandlungsgruppe im Verlauf? 4) Welche Faktoren auf Ebene der Patientinnen und Patienten und der Intervention moderieren die langfristigen Behandlungseffekte? 5) Welche Wissenslücken bestehen hinsichtlich der Langzeiteffekte? Diese Fragen sollen mithilfe von Metaanalysen untersucht werden, die Behandlungs- und Kontrollgruppen zu verschiedenen Zeitpunkten nach Behandlungsende vergleichen. Die Ergebnisse des Projekts sind wichtig, um Behandlungsleitlinien zu aktualisieren und die Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.