Förderkennzeichen: | 01KD25011 |
Fördersumme: | 39.686 EUR |
Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Inken Wohlers |
Adresse: |
Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160 23562 Lübeck |
Medulloblastom ist der häufigste bösartige Hirntumor im Kindesalter; bei etwa 30% der Kinder hat der Krebs bei Diagnose bereits im Gehirn oder Rückenmark gestreut. Die Überlebensrate liegt Dank einer Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie bei etwa 60%. Allerdings leiden viele Überlebende und insbesondere sehr junge Kinder unter schweren Nebenwirkungen wie neurokognitiven Einschränkungen. Es wird daher versucht, die Bestrahlung bei Kindern unter vier Jahren zu vermeiden oder zu verschieben. Dies gelingt vor allem bei Tumoren mit speziellen histopathologischen Eigenschaften. Genetische Studien zeigen, dass es verschiedene biologische Subtypen des Medulloblastoms gibt. Besonders günstig ist der Subtyp mit aktivem SHH-Signalweg. Hier könnte eine schonendere Therapie ausreichen, während aggressive Tumoren intensiver behandelt werden sollten. Seit 2016 berücksichtigt die Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation sowohl histopathologische als auch molekulare Merkmale zur besseren Einordnung der Tumore. Trotzdem orientiert sich die Therapieintensität in vielen aktuellen Therapieschemata noch immer hauptsächlich an klinischen Kriterien. In diesem Projekt werden zwei molekulare Datentypen, epigenetische und genetische, zusammen mit histopathologischen und klinischen Informationen genutzt, um eine verbesserte Risikoeinschätzung zu entwickeln – mit dem Ziel, die Behandlung junger Kinder risikoangepasst individueller und verträglicher zu gestalten.