Einzelprojekt

ICONS-GP - Stratifizierung des neuroonkologischen und neurokognitiven Risikos bei Gliom-Patienten mithilfe von Connectomics auf Individualebene

Förderkennzeichen: 01KD25010
Fördersumme: 49.987 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Dr. Lucius Samo Fekonja
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Neurochirurgie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Gliome stellen die häufigste Form primärer Hirntumoren dar und beeinträchtigen jährlich etwa 7.500 Patientinnen und Patienten in Deutschland erheblich. Diese Tumoren infiltrieren kritische Hirnregionen für Kognition, Kommunikation und Mobilität. Trotz Fortschritten in neurochirurgischen Techniken und Therapien bleiben Überlebensraten schlecht und die Lebensqualität in Relation zu den neurokognitiven Beeinträchtigungen begrenzt. Aktuelle klinische Ansätze bewerten hauptsächlich nur einzelne Grundfunktionen wie Sprachproduktion und Motorik, vernachlässigen jedoch komplexe kognitive Netzwerke. Diese kritische Lücke zwischen fortgeschrittenen neurowissenschaftlichen Methoden und klinischer Praxis begrenzt personalisierte Behandlungen und Erhaltung kognitiver Funktionen, essenziell für die Lebensqualität. Das Projekt überbrückt diese Lücke durch Konnektomik zur Analyse und Erhaltung höherer kognitiver Funktionen. Es wird untersucht, wie Tumore Hirnnetzwerke stören und identifizieren resiliente Konfigurationen, die erklären, warum kritische Tumorlokalisationen bei manchen Patientinnen und Patienten zum Verlust neurokognitiver Funktionen führen und bei anderen nicht. Statt isolierte Hirnverbindungen zu adressieren, wird analysiert, wie Tumoren die gesamte Netzwerkarchitektur beeinflussen und wie diese Auswirkungen sich auf neurokognitive Leistung und Lebensqualität beziehen. Dies kann die Behandlungsplanung transformieren, in dem Risikopatienten für neurokognitive Verschlechterung identifiziert und durch personalisierte Strategien zum Erhalt kritischer Netzwerkknoten geschützt werden. Diese Arbeit repräsentiert einen Paradigmenwechsel von anatomischer zu netzwerkbasierter Analyse in der Neuro-Onkologie mit dem Ziel des besseren Erhalts neurokognitiver Fähigkeiten, Entwicklung netzwerkbasierter Biomarker und Verbesserung der Lebensqualität durch klinische Implementation Konnektomik-basierter Ansätze.